Kapitel 25

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Vielen Dank an @Pueschi für den Namen unseres geheimnisvollen Werwolfes! Vielen Dank, meine Liebe - du hast mich damit mal wieder gerettet! *zwinker*

"Jetzt habe ich dir so viel von mir erzählt... Und ich weiß nicht einmal deinen Namen..."

Sichtwechsel unbekannt

Als Caprice das so sagte, musste er unwillkürlich lächeln. Ihr Kopf ruhte noch immer auf seiner Schulter, doch nun sah sie ihn von unten herauf erwartungsvoll an. Sie sah so niedlich aus, dass er einfach nicht wiederstehen konnte und sie sanft auf die Stirn küsste. Zwar blickte sie ihn irritiert an, blieb aber in ihrer jetzigen Position sitzen. Leise antwortete er ihr mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht: "Ich heiße Lucas. Oder, falls es dir besser gefällt meinen Wolfsnamen zu benutzen: Lichtkralle." Ein bezauberndes Lächeln zog sich über ihr Gesicht, als sie ihm ebenso leise antwortete: "Meinen Namen kennst du ja, Lucas."

Nach diesen Worten wurde es erst einmal still zwischen den beiden, doch zumindest Lucas fand die Stille nicht unangenehm. Im Gegenteil, war er doch froh einige Minuten zu haben, um seine Gedanken zu sortieren und das zu verdauen, was sie ihm erzählt hatte. Zwar hatte er vermutet, dass sie nicht unbedigt das leichteste Leben gehabt hatte, doch das, was er erfahren hatte, war dann doch ziemlich überraschend gewesen.

Einige Minuten später richtete Caprice sich halb auf, blickte ihm in die Augen und fragte dann ruhig: "Siehst du deine Seelengefährtin in mir?" Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit dieser Frage, darum stammelte er nur überfordert: "Ähm... woher weißt du? Ja, ich... es tut mir leid." "Kein Grund, sich zu entschuldigen... Nur... lass mir bitte etwas Zeit.", antwortete ihm die junge Werwölfin bittend. Und schon wieder hatte sie ihn überrascht, störte es sie denn gar nicht, dass ein völlig Fremder mit diesem Thema ankam? Schließlich war der oder die Seelengefährte/in jemand, mit dem man normalerweise gezwungenermaßen den Rest seines Lebens verbrachte, den man liebte und dem man vertraute...

Nach einigen Sekunden beteuerte er: "Ich warte, solange du willst. Immer." Ihr ehrliches Lächeln erwärmte Lucas das Herz und in diesem Moment wusste er, dass er sie niemals wieder würde alleine lassen können. Wider jeder Vernunft versprach er Caprice: "Ich werde dir helfen, deinen Sohn zu finden und zu befreien!" Auch wenn deren Gesichtszüge wieder trauriger wurden, strahlten ihre hellblauen Augen doch eine solche Dankbarkeit aus, dass es ihm die Luft nahm.

Dann zog Caprice die Decke enger um sich und bestimmte noch "Wir werden morgen früh zu Tagesanbruch aufbrechen.", bevor sie sichtlich erschöpft die Augen schloss und wegdämmerte.

Zeitsprung

Es dämmerte bereits, als der junge Werwolf die Augen aufschlug. Die Stimme der jungen Alphawölfin klang dringlich, als sie ihm leise zuraunte: "Los, steh auf! Wir müssen los und zwar bevor es hell wird!" Während er versuchte sich zu orientieren, murmelte er: "Jaja, ich bin ja schon wach..." Mit einem Schlag wurde Lucas kalt. Er sprang erschrocken auf die Füße und stammelte nur verwirrt: "Wie, was?" "Aufstehen, du Schlafmütze, ich meinte das ernst!", rief Caprice lachend. Erbost stelte der soeben unsanft Geweckte fest, dass sie grinsend seine Decke in der Hand hielt. 'Na warte!', dachte er sich, stürzte auf sie zu und kitzelte sie ordentlich durch.

"Lucas.... Lucas! Hör auf! Es geht hier immer noch um meinen Sohn!", japste Caprice atemlos und erst da wurde dem Angesprochenen  bewusst, wie kindisch er sich eigentlich verhielt. Seine Seelengefährtin war auf der Suche nach ihrem entführten Sohn und was tat er? Er kitzelte sie aus Rache durch anstatt sicht schnellstmöglich mit ihr auf den Weg zu machen. 'Also wirklich, reiß dich zusammen, Lucas!', tadelte er sich selber, dann ließ er Caprice wieder los und fragte: "Wollen wir los?" "Fast.", kam sofort die Antwort zurück. Als die junge Wölfin woher auch immer zwei dicke Winterumhänge hervorzauberte, kommentierte er trocken: "Ziemliches Lager hier, was?" Caprice erwiderte sarkastisch: "Überrascht? Wir sind hier hoch im Norden, da muss man vorbereitet sein."

Während Caprice sich den langen Mantel problemlos überstreifte, kämpfte Lucas noch mit den diversen Schnallen. Schließlich erbarmte sie sich seiner, nahm ihm den schweren Umhang aus den Händen und half ihm hinein. Natürlich brauchte die junge Frau kaum dreißig Sekunden, um den Umhang zu schließen, was Lucas dann doch heftig wurmte. Er wollte sich schon gerade in seine Wolfsgestalt verwandeln, als Caprice eine wegwerfende Handbewegung machte und erklärte: "Wir sind schneller, wenn wir so gehen. Zumindest auf dem Weg, den wir nehmen werden..." "Na dann... Lass die Jagd beginnen!"

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