Kapitel 34

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Nachdem Caprice ihren Sohn ins Bett gebracht hatte und ihm fest versprochen hatte, ihm am nächsten Morgen alles zu erklären, hatte sie auf den Wunsch ihres Betas Jace eine Besprechung angesetzt.

Zu dieser waren Jace, Nathan sowie zwei weitere der höher gestellten Wölfe eingeladen. Außerdem wollte Cecilia noch vorbeikommen und dann kam natürlich auch Lucas, der seit der Rückkehr aus dem Dorf des fremden Rudels nicht mehr von Caprice' Seite gewichen war. Als sich alle am großen Tisch im Besprechungsraum niedergelassen hatten, begann Jace zu sprechen ohne erst auf die Erlaubnis von Caprice zu warten. Seine Stimme war leicht unterkühlt, als es sagte: "Ich denke, du musst uns noch so einiges erklären. Für den Anfang: Wer ist er?" Bei diesen Worten deutete er auf Lucas, der einen Arm um Caprice gelegt hatte.

Müde antwortete Caprice ihm: "Das ist Lucas, er kommt von einem Rudel aus dem Süden, um mich kennenzulernen und er ist der mysteriöse Eindringling, den ihr entdeckt hattet. Er ist mein Seelengefährte und hat somit jedes Recht hier zu sein." "Welche Position wird er einnehmen?", schnappte Jace. Wüsste Caprice es nicht besser, hätte sie gesagt, ihr Beta wäre eifersüchtig auf ihren Gefährten. "Jace, er ist mein Gefährte. Und da ich nun mal der Alpha unseres Rudels bin, wird er mit mir an der Spitze stehen.", erklärte Caprice geduldig, wenn auch mit einem leicht genervten Unterton.

Jetzt mischte sich auch noch Nathan ein: "Wir kennen ihn überhaupt nicht! Wieso sollten wir ihm trauen?" Caprice seufzte und drückte unter dem Tisch beruhigend Lucas' Hand, bevor sie ihre Untergebenen anfuhr: "Er ist mein Gefährte und solange er hier ist, werdet ihr ihm vertrauen müssen! Ihr könnt ja neue Alphakämpfe fordern, dann seid ihr uns los! Aber unterstellt mir nicht, dass ich in irgendeiner Weise versuchen würde, dem Rudel zu schaden!" "Das würden wir dir niemals unterstellen, Caprice! Aber er ist fremd und nach allem, was in der letzten Zeit passiert ist, ist fremd nicht besonders gut!", entgegnete Jace in einem bedrohlichen Ton. "Wenn du mich loswerden willst, Jace, dann sags mir, dann kann ich abhauen, okay?", zischte Caprice ihren Beta an.

"Caprice? Tu das nicht für mich, das...", fing Lucas an, während er seiner Gefährtin sanft eine Hand auf den Arm legte, doch sie unterbrach ihn: "Lucas, bitte, lass mich das alleine regeln, ja?" Sie wandte sich wieder an Jace: "Also, nur um das klarzustellen, ich werde das mit Lucas bekanntgeben und wenn das Rudel es nicht akzeptiert, dann gehe ich. Wenn du ihm nicht vertrauen kannst, wird das mit uns nicht länger funktionieren, verstanden Jace? Entweder ihr akzeptiert ihn, oder ich gehe!" Nach diesem Statement herrschte erst einmal Stille.

Am nächsten Morgen weckte Caprice zuerst mrogens Aven und setzte sich mit ihm hin, um ihm alles zu erklären. Zwar musste sie noch die Ansprache an ihr Rudel halten, um ihnen von ihrer Verbindung mit Lucas zu berichten, aber ihr Sohn hatte eindeutig das Recht, es zuerst zu erfahren - naja, als erster nach ihrem Beta und den drei anderen, die in der letzen Nacht dagewesen waren.

NachtjägerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt