0.3

394 17 0
                                    

Wir unterhielten uns eine Weile und das Gespräch wurde immer besser, was wahrscheinlich auch daran liegen könnte, dass Peter mir immer wieder nachschenkte.
Irgendwann packte mich die Musik und anstatt mich auf die überfüllte Tanzfläche zu begeben, beschloss ich, in der Küche zu tanzen.
Ich warf die Hände in die Luft und hüpfte völlig überdreht über die Fliesen.
Es fühlte sich so schön an.
Ein bisschen wie fliegen.
Peter lachte und bewegte sich ebenfalls zur Musik, wenn auch nicht so überschwänglich wie ich.
"Komm schon! Tanz mit mir!"
Augenverdrehend stand er auf, griff nach meiner Taille und zog mich an sich.
Seine plötzliche Nähe ließ mich kurz perplex innehalten, mein Puls raste.
"Ich dachte, du wolltest tanzen."
Das brachte mich wieder in die Realität zurück und lachend tanzten wir schließlich gemeinsam durch die Küche, warfen dabei ein Glas zu Boden und als Peter mich auf die Theke stellte wäre ich fast ausgerutscht und herunter gefallen.
Ich tanzte lachend auf der Kücheninsel und begann irgendwann, lauthals zu der Musik zu singen.
Grinsend beobachte Peter mich und hielt mir auffordernd die Flasche von eben hin.
Mein Blut kochte und mein Herz raste vor Aufregung und Freude.
Es war einfach toll, ich fühlte mich gut.
Ich war glücklich.
Grinsend trank ich direkt aus der Flasche und kicherte, als ich weiter über die Küchentheke tanzte.
Von meiner erhöhten Position aus betrachtete ich Peter genauer und biss mir auf die Lippe, er war schon verdammt heiß.
Ein Mädchen, etwa in meinem Alter, betrat die Küche und sah sich suchend um.
"Bekomm ich hier irgendwas zu trinken?"
Lachend darüber, dass sie anscheinend sonst nirgendwo etwas zu trinken auftreiben konnte, setzte ich mich langsam auf die Theke und winkte sie zu mir.
"Klar."
Ich musste mich wirklich anstrengen, dass ich mein Kleid nicht versaute, als ich ihr einen Plastikbecher mit dem Inhalt meiner Flasche befüllte und ihn ihr hinhielt.
"Danke."
Ohne ein weiteres Wort verließ sie die Küche.
Peter und ich sahen einander an.
Sein Blick war durchdringend und er  nahm seine Unterlippe zwischen seine Zähne.
Ich saß immer noch auf der Theke und klammerte mich an meine Flasche, mein Herz raste.
Ohne ein weiteres Wort kam Peter zu mir, stellte sich zwischen meine Beine und presste seine Lippen auf meine.
Ich keuchte auf, erwiderte den Kuss aber sofort und griff mit meiner freien Hand in sein dichtes Haar.
Sein Mund war warm auf meinem, seine Hände brannte förmlich auf meiner nackten Haut, als er mein Kleid weiter nach oben schob.
Er benebelte meinen Verstand, ich konnte nur noch fühlen, riechen, schmecken.
Seine Zunge fuhr über meine Unterlippe und ohne zu zögern ließ ich es zu, dass wir den Kuss weiter vertieften.
Ich löste mich kurz von ihm um nach Luft zu schnappen, doch schon einen Augenblick später war ich wieder in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt.
Peters Augen leuchteten vor Verlangen, als er mich das nächste Mal ansah und mein Atem stockte, als seine Hand noch weiter hoch wanderte.
Alles war so intensiv.
Soo gut.
"Amy!"
Perplex löste ich mich von Peter und sah mich nach der Person um, die mich gerufen hatte.
Sie kam mir seltsam bekannt vor.
"Amy, was machst du da?"
An dem vorwurfsvollen Ton erkannte ich sofort, wer es war.
"Sebastian."
Er hatte die Stirn in Falten gelegt und kam auf uns zu.
"Ist das dein Freund?"
Peter blickte mit einem schelmischen Grinsen zu Sebas.
Ich fing an zu lachen.
Sebas und ich ein Paar?
Das war ja wirklich zum wegschmeißen.
"Nein, ihr Freund ist zuhause und fühlt sich wahrscheinlich schlecht, dass er grundlos eifersüchtig war."
Mein Lachen erstarb.
"Wieso verteidigst du ihn auch noch? Immerhin hat er dir die Fresse poliert."
Die Worte verschwammen ein wenig ineinander, als ich Sebas fassungslos ansah.
Peter grinste die ganze Zeit wie ein kleiner Junge, den man mit der Hand in der Keksdose erwischt hatte.
Wenn man bedachte, wo er seine Hand immer noch hatte...
"Ich verteidige ihn, weil er offensichtlich doch nicht grundlos eifersüchtig war. Und vielleicht, weil ich ihn provoziert habe."
Sebas sah Peter mit einem finsteren Blick an.
"Nimmst du jetzt endlich mal die Hände von ihr?"
"Wieso?"
Peter zog mich noch enger an sich und wackelte provozierend mit den Augenbrauen.
Grinsend nahm ich einen weiteren Schluck aus der Flasche, sie war so gut wie leer.
"Amy, komm jetzt, ich bring dich heim."
"Nö. Ich finde es hier ganz schön. "
Er stöhnte genervt auf.
"Komm schon Amy. Mach kein Drama."
Peter löste sich von mir und baute sich vor Sebas auf.
"Ich glaube, sie will nicht mit dir mit gehen, also lass es gut sein, Kleiner."
Kichernd wegen dem Affentheater, das vor mir veranstaltet wurde, trank ich die Flasche endlich leer und hob sie stolz hoch.
"Leer!"
Sebas' Blick zeigte mir, dass er an meinem Verstand zweifelte, dann weiteten sich seine Augen.
"Hast du die alleine leer getrunken?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Ach Quatsch! Peter hat auch mitgetrunken."
"Das bezweifle ich."
Er musterte Peter genau.
Was genau wollte er denn sehen?
"Er ist nichmal angetrunken."
Woher will Sebas das denn wissen?
Peter hatte doch mitgetrunken.
"Er hat dich abgefüllt."
Warum sagte Sebas sowas?
Musste er mir denn allen Spaß verderben?
Ich sprang von der Theke und stolperte gegen Sebas, der mich auffing und wieder gerade hinstellte.
"Lass mich! Du hast mir den Abend ruiniert."
Ich stieß ihn weg und knickte dabei fast um.
"Ich hab dir den Abend gerettet. Und jetzt komm, ich bring dich nach Hause."
Ergeben lehnte ich mich an ihn.
Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass sich mir der Magen umdrehte und ich stürzte ans Waschbecken.
Sebastian seufzte auf, folgte mir dann aber um mir die Haare aus dem Gesicht zu halten.
"Wieso nochmal sind wir befreundet?"
Ich konnte ihm nicht antworten, denn eine weitere Welle der Übelkeit überkam mich und ich beugte mich tiefer über das Spülbecken.
Als ich mich endlich wieder halbwegs gut fühlte brachte mich Sebastian nach Hause.
Es war als würde der Alkohol immer stärker wirken, denn ich konnte kaum noch gerade laufen geschweige denn den Schlüssel in das Schlüsselloch zu unserem Haus stecken.
Ich trat über die Türschwelle, dann wurde es schwarz.

AN: Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat. Lasst mir Votes und Kommentare da.

Xo Lena 

Night changes everything (Deutsch) *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt