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In den letzten paar Wochen hatte sich viel verändert.
Ich war mit Eric zusammen gekommen, auch wenn ich es jetzt noch nicht groß herum erzählt hatte.
Seit ich mit ihm zusammen war, achtete ich sehr auf mein Aussehen, ich nahm mir Zeit, mit Liv zusammen Outfits zusammen zu stellen und ich konnte mittlerweile gewisse Kleidungsstücke am Gefül der Stoffe erkennen, sodass ich sogar schon alleine klar kam. Auch mit Make-Up setzte ich mich wieder ein wenig ausseinander, ich konnte schon relativ sicher damit umgehen, ohne wie ein Clown auszusehen.
Liv freute sich, dass ich wieder Interesse an meinem Aussehen zeigte und sie regelmäßig darum bat, mich zurecht zumachen, doch gleichzeitig war sie auch verwundert über diese Änderung.
Doch noch mehr war sie darüber verwirrt, dass sich mein Kontakt zu Sebas momentan auf das mindeste beschränkte. Zwar tanzte ich immer noch etwa drei mal die Woche mit ihm, um bei der Choreografie am Ball zu bleiben, doch ich machte kaum Fortschritte und ich bemerkte, wie genervt Sebas von mal zu mal wurde. Nicht wegen des Tanzens, sondern viel mehr wegen meinem Verhalten ihm gegenüber. Ich war einfach verärgert, dass ich mit dem Tanzen nicht voran kam und irgendwie ließ ich das häufiger als beabsichtigt an Sebas aus. Liv verstand nicht, was für ein Problem ich momentan mit meinem besten Freund hatte und um ehrlich zu sein, verstand ich das auch nicht. Irgendwie ging mir seine Art mit mir umzugehen, sein generelles Verhalten einfach nur auf die Nerven. Um mich aber auf andere Gedanken zu bringen, war Liv der Meinung, dass ich zu meinem 20. Geburtstag eine Party brauchte. Sie hatte unsere Familie, Will und seine Familie und Sebas eingeladen zu kommen und sowie ich meine Familie kannte, waren noch ein paar andere Freunde und Bekannte dabei.
Eric würde in ein paar Minuten kommen und wir würden den Abend bei ihm verbringen und einfach nur abhängen. Meistens quatschten wir einfach nur ein wenig oder verbrachten unsere Zeit mit Filmen. Es war einfach unkompliziert mit ihm. Wir hingen zusammen ab, machten miteinander rum und hatten meistens eine super Zeit.
Ich suchte meine Tasche und meine Schuhe zusammen und schob eine Strähne meiner Haare zurück in den unordentlichen Dutt auf meinem Kopf.
Plötzlich klingelte es an der Tür und ich öffnete sie schwungvoll.
"Hi."
Ich lächelte, als ich Erics Stimme hörte.
"Hey."
Es war einen Moment ruhig, dann sagte er: "Du siehst super aus."
Ich lächelte noch breiter und streckte dann die Hand nach ihm aus.
Er ergriff sie, ich schloss die Tür hinter mir und wir gingen dann zu seinem Auto.

Eric hatte eine Wohnung in einem der besseren Stadtteile Londons und ich fragte mich immernoch, wie er sich das bezahlte. Aber vermutlich zahlten seine Eltern einen Großteil davon. Wir redeten nicht viel von unseren Familien, keine unserer Familien wussten überhaupt so wirklich darüber Bescheid, dass wir zusammen waren, aber das störte uns nicht wirklich.
Ich würde ihn an meinem Geburtstag meiner Familie vorstellen, da ich fand, dass eineinhalb Monate doch ein Zeitraum war, in den man eine Beziehung mal offiziell machen konnte.

Wir lagen bei ihm auf dem Sofa, während irgendein Avengers Film lief, ich war mir nicht mehr sicher, welcher, aber es interessierte mich momentan auch nicht so wirklich. Meine Aufmerksamkeit lag viel mehr auf Erics Arm um meine Taille und seiner Brust unter mir, die sich regelmäßig hob und senkte.
Ich griff nach seiner Hand und verschränkte meine Finger mit seinen. Er hob meine Hand an und presste einen leichten Kuss auf meine Haut.
Genau weiß ich nicht, wie es dazu kam, aber plötzlich lag ich unter ihm, hatte meine Finger in sein Haar geflochten und küsste ihn leidenschaftlich. Mit der einen Hand fuhr ich die Konturen seines Gesichts nach, versuchte mir alle kleinsten Details einzuprägen, während die andere Hand ihn einfach nur so nah wie möglich bei mir halten wollte. Erics Lippen waren fordernd, seine Hand wanderte wieder zu meiner Taille und ich seufzte leise auf, als er fester zugriff.
Seine leichten Stoppeln kratzten über mein Gesicht und kitzelten meine Fingerspitzen und ich sog jede Empfindung in mich auf. Ich konnte sogar den leichten Teegeschmack auf seiner Zunge schmecken und grinste, als ich es bemerkte.
"Was?"
Seine Stimme klang ein wenig atemlos.
Lachend schüttelte ich einfach nur den Kopf und verwickelte ihn erneut in einen Kuss.
Er ließ sich sofort darauf ein und meine Gedanken verwandelten sich in Pudding.
Eric war einfach überall, sein Geruch nebelte mich ein und sein Körper presste sich an mich.
Ich biss ihm leicht auf die Unterlippe und ein unterdrückter Laut war die Antwort. Seine Zunge spielte mit meiner, seine Hand wanderte unter mein Top und strich über meine nackte Haut darunter. Ich tat es ihm gleich, ließ meine Hand unter sein Shirt gleiten und strich über seinen straffen Rücken. Eric verlagerte sein Gewicht ein wenig, seine zweitee Hand wanderte an meiner Seite entlang und blieb einen Moment an meiner Hüfte liegen. Dann schob er sie zwischen uns und öffnete blitzschnell den Knopf und den Reißverschluss meiner Jeansshorts. Irgendwas daran fühlte sich falsch an. Mein Herz raste zwar und über meine Haut lief ein angenehmer Schauer, dennoch griff ich nach seiner Hand und zog sie wieder ein wenig nach oben. Eric löste seine Lippen von meinen und auf einmal war sein Körper von meinem weg.
"Du bist noch Jungfrau, oder?"
Er klang ein wenig atemlos, aber auch etwas verstimmt.
Ich schüttelte den Kopf auf seine Frage."Nein, bin ich nicht."
"Was ist es dann?"
Ich dachte nach.
"Ich fühle mich einfach nicht bereit dazu. Du bist der erste, dem ich mich nahe fühle, seit mein Ex mich nach meinem Unfall verlassen hatte. Es ist einfach eine Weile her."
Er kam wieder näher und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
"Ich werde ganz vorsichtig sein."
Ich schob ihn von mir weg und stand auf.
"Du verstehst es nicht. Es fühlt sich gerade einfach nicht wirklich richtig an. Tut mir Leid."
Eilig zog ich den Reißverschluss meiner Hose hoch und schloss den Knopf.
Ich war komplett aufgeschmissen, da ich keine Ahnung hatte, wo meine Tasche oder etwa die Tür war, doch Eric kam einer kleinen Panikattacke zuvor.
Er seufzte auf, ich merkte, dass er leicht genervt war.
"Sorry, ich wollte dich jetzt nicht drängen. Sag einfach Bescheid, wenn du soweit bist. Kommst du jetzt wieder her?"
Ich wollte schon ja sagen, doch mir war das alles einfach ein wenig zu unangenehm.
"Könntest du mich vielleicht heim fahren? Ich bin irgendwie müde."
Er sagte einen Moment nichts, dann hörte ich das Rascheln des Sofastoffs.
"Klar, kein Problem."

Ich schloss die Tür zuhause auf und ging hinein. Von innen erklang eine lautstarke Stimme und ich hielt im Türrahmen inne.
"Ach komm schon Dad, ist das dein Ernst?!"
Ich zuckte zusammen, als ich Livs Stimme hörte.

Night changes everything (Deutsch) *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt