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Ich saß die meiste Zeit des Morgens am Küchentisch und unterhielt mich mit Sebas, während er in der Wohnung auf und ab lief und nebenbei auch noch das Mittagessen vorbereitete.
Meine Laune sank ziemlich tief wenn ich darüber nachdachte, dass Sebas die ganze Arbeit hatte und ich nur hier saß und nichts tat. Jedes Mal wenn ich es ansprach, ignorierte er mich aber oder sagte mir einfach, dass meine Anwesenheit nur zu seiner Unterhaltung war.
Dennoch.
Ich wollte auch helfen und schließlich entschied ich mich, zumindest die Betten zu machen, da ich damit nicht in Sebas' Weg stand und außerdem war es meine Schuld, dass beide Betten unordentlich waren. Also verbrachte ich zumindest ein paar Minuten damit, Kissen auszuschütteln und Decken zu falten. Besser als nichts.
Dann saß ich wieder auf dem Sofa.
Mir kam irgendwann ein Gedanke.
"Hast du eigentlich schon Pläne für deinen Geburtstag?"
Immerhin waren es nur noch etwa zwei Monate hin.
"Nicht wirklich. Ich wollte dieses Jahr eigentlich nicht großes machen."
Ich schüttelte nur den Kopf.
"Ach komm schon. Es ist dein 21. Geburtstag. Das Jahr deines Abschlusses."
Er seufzte nur und ging nicht weiter darauf ein.
Das Thema Partys war immer noch ein wenig schwierig. Familienfeiern waren eine Sache, aber exessive Saufgelage mit Leuten in unserem Alter waren auch für Sebas etwas, was er seit meinem Unfall eher gemieden hatte.
Aber ich wollte nicht, dass er zu all den Dingen, die er schon für mich opferte nicht auch noch sein Geburtstag aufgab. Das konnte ich nicht zulassen.
Und wenn ich ihm eine Überraschungsparty mit Alicias und Chloes Hilfe schmeissen musste.
Das brachte mich allerdings zu meinem nächsten Gedanken und somit Problem.
Was würde ich ihm schenken?
Ich wollte etwas besonderes für ihn.
In gewisser Weise wollte ich ihm ein kleines bisschen von all dem zurückgeben, was er mir im letzten Jahr gegeben hatte. Natürlich gab es kein Geschenk, das wirklich einen so großen Wert hatte, wie seine Freundschaft, aber vielleicht würde mir etwas gutes einfallen.
So saß ich also mit geschlossenen Augen auf dem Sofa und dachte nach, bis Sebas sich laut aufstöhnend neben mich warf.
"So. Fertig."
"Wirklich? Ich bin beeindruckt."
Er knuffte mich in die Seite.
"Jetzt tu mal nicht so, wir wissen doch beide, dass ich nicht der Chaotische von uns beiden bin."
Ich zuckte mit den Schultern.
"Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass du wirklich so schnell fertig bist."
Mein Handy sprach mit monotoner Stimme die Uhrzeit in den Raum.
"Schau, wir haben noch eine Stunde bis deine Eltern kommen."
Sebas lachte leise.
"Wenn du willst, kannst du gerne noch irgendwas durcheinander bringen, damit ich auch ja in Stress komme."
Ich schüttelte nur lachend den Kopf.
"Nein, passt schon. Lass uns lieber noch ein paar Minuten entspannen."
"Als ob du heute schon irgendwas anderes gemacht hast."
Ich öffnete empört den Mund, mir fiel aber nichts schlaues ein, was ich darauf sagen konnte.
Also wechselte ich das Thema und redete für die nächste halbe Stunde mit Sebas über Liv und die Babynews von gestern.

AN: WLAN ging nicht, also update heute morgen, sorry.
Hoffe trotzdem, es gefällt euch. Lasst doch ein Sternchen und ein Kommentar da :)

Night changes everything (Deutsch) *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt