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Ich hatte noch einen ganzen Tag Zeit, um über alles nachzudenken, da Sebas mir eine Nachricht geschickt hatte und meinte, dass er heute länger in der Akademie bleiben musste und somit nicht mit mir trainieren konnte. Im Prinzip war mir das für den Moment nicht ganz unrecht, allerdings würde ich dann halt morgen mit ihm reden müssen.
Denn Liv hatte Recht.
Zumindest was den Teil anging, dass ich Sebas zumindest erklären musste, warum ich so gar nicht auf sein Geständnig reagiert hatte.
Mir war klar, dass das unangenehm werden würde.
Ich würde meinem besten Freund im Prinzip sagen, dass ich das gleiche für ihn empfand und trotzdem nicht mit ihm zusammen sein konnte, weil ich mich nicht dazu bereit fühlte.
Aber gut, da musste ich durch, denn es war wirklich so. Ich war nicht dazu bereit, ihn in als etwas anderes als Sebas meinen besten Freund wahrzunehmen.
Ich könnte mir nicht vorstellen, ihn plötzlich "Schatz" zu nennen oder auf romantische Dates zu gehen.
Gleichzeitig wünschte ich mir nichts mehr, als das Gefühl seiner Lippen wieder auf meinen zu spüren. Es war so komisch, darüber nachzudenken. Wir kannten uns schon seit einer Ewigkeit. Eigentlich seit ich mit tanzen angefangen hatte, als ich 6 war. Er war dieser kleine siebenjährige Junge, der unter all den Mädchen im rosa Tutu nur so herausstach. Und ich war das einzige Mädchen mit blauem Tutu.
Ich vermute, das war auch der Grund, warum wir uns gleich verstanden hatten. Ich fand die anderen Mädchen blöd und er fand meine feuerroten Haare faszinierend.
Wenn ich so über gestern nachdachte, kam ich wieder dazu zurück, was seine Eltern über mich gesagt hatten. Ich nahm es mir sehr zu Herzen, was sie über Sebas' Karriere und die verschwendete Zeit gesagt hatten. Denn um ehrlich zu sein und neutral betrachtet, nahm Sebas einige Jobangebote nicht an, weil er nicht so lange von mir weg sein will oder weil er keine "anständige" Tanzpartnerin hat. Auch die Zeit, die er einfach so fast jeden Tag mit mir verbrachte, hielt ihn davon ab, wirklich etwas für sich selbst oder für die Schule zumachen. Er war verdammt schlau, deswegen schaffte er es trotz allem, seine Noten im sehr guten Bereich zu halten und viel Zeit mit mir zu verbringen.
Ach Sebas, was würde ich nur ohne dich machen?
Wobei die größere Frage momentan lauten musste, was ich machen konnte, um ihm zu zeigen, wie viel er mir bedeutete.
Ich meine damit natürlich sein Geburtstagsgeschenk.
Es sollte etwas besonderes sein, etwas, das nur für ihn war und ihm zeigte, wie sehr ich an ihn dachte.
Etwas, wie...
Plötzlich kam mir die Idee.
Ich setzte mich ruckartig auf dem Sofa auf.
Was, wenn...
Ich biss mir kurz auf die Lippe.
Ja, das sollte machbar sein.
Sehr schwer zu organisieren, aber machbar.
Ich würde Hilfe brauchen, aber mal ehrlich.
Die bekannte Amelia Rose Garib sollte das schon hinbekommen.
Hoffentlich hatte ich noch genug Zeit, Sebas' Geburtstag war in gerade mal zwei Monaten.
Ich hielt inne, das war beinahe schon unmögich.
Aber es war die perfekte Idee.

AN: Könnt ihr Amys Bedenken verstehen? Oder findet ihr, dass sie sich momentan einfach nur blöd anstellt?
Wenn es euch gefallen hat, dann lasst doch ein Vote und ein Kommentar da :)

Night changes everything (Deutsch) *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt