Mein Sonntag bestand aus Jogginghose, Fast Food und Filmen. Ich hatte endlich die Filme sehen können, die ich jahrelang vor mir hergeschoben hatte, weil ich mir nie einen 'Chill-Tag' gegönnt hatte.
Sämtliche Gedanken an Harry wurden in die hinterste Schublade gesteckt, und nicht mehr raus geholt. Zu dem Schock waren nämlich auch noch Wut und Verletztheit zugekommen.
Hätte Ruby mich nicht in der letzten Sekunde gerettet, hätte ich wahrscheinlich meine Jungfräulichkeit verloren. An jemanden, der gerade mal meinen Namen wusste. Und noch schlimmer, ich hätte mich bis an mein Lebensende gehasst.
Seufzend raufte ich mich auf. Da waren die Gedanken an diesen Jungen ja doch wieder. Um sie zu vertreiben, und die Kalorien, die ich heute aufgenommen hatte, wieder zu verbrennen, tauschte ich mein T-Shirt gegen einen Sweater, schlüpfte in meine Turnschuhe und steckte mir Kopfhörer in die Ohren.
"Ich bin joggen," rief ich in den oberen Stock. Wo immer sich meine Familie auch herumtrieb, irgendjemand hatte mich bestimmt verstanden. Ohne eine Antwort abzuwarten, startete ich den ersten Song und lief aus dem Haus.
Es dämmerte schon, und die Luft wurde kühler. Der Sonnenuntergang tauchte den Himmel in verschiedene Lila-, und Rottöne. Ich gönnte mir eine Minute, um einfach nur die Schönheit der Natur zu betrachten, dann setzte ich mich in Bewegung.
****Außer Puste und verschwitzt lief ich schließlich immer weiter. Ich bemerkte erst als ich in einem fremden Park lief, dass ich mich hoffnungslos verlaufen hatte.
"Mist," murmelte ich und hielt an. Ich nutzte den nächsten Baum, um meine Stirn gegen ihn zu schlagen und mich selbst zu bestrafen.
Ich bin so doof.
"Das sah schmerzhaft aus." Die Stimme mit dem trockenen Unterton ließ mich herumwirbeln und mein Herz setzte mehrere Schläge aus, um danach mit doppelter Geschwindigkeit loszurasen.
"Oh Gott. Du hast mich zu Tode erschreckt." Ich hielt mir eine Hand übers Herz, und versuchte meinen Puls zu beruhigen.
"Du solltest Nachts nicht alleine im Park sein."
"Nachts?"
"Wir haben gleich 23 Uhr." Kritisch beobachtete Harry mich, als ich scharf Luft einzog.
"Meine Eltern werden mich töten! Weißt du wo wir hier sind? Ich muss ganz schnell nach Hause. Bestimmt haben sie schon die Polizei gerufen und die suchen gerade mit Spürhunden nach meiner Leiche. Oder ich bin schon für tot erklärt. Was mache ich denn dann? Was, wenn ich nie mehr nach Hause komme? Wenn ich hier verrotte? Und..."
"Hilfe, du bist ja schrecklich." Dieser Idiot prustete los, und ich massierte mir meine Schläfen. Langsam bildeten sich Kopfschmerzen.
"Kannst du mir bitte sagen, wo wir hier sind? Dann finde ich vielleicht den Weg nach Hause."
"Sei nicht dumm," widersprach Harry energisch. "Ich lasse kein schönes Mädchen alleine durch dunkle Gassen gehen. Ich fahre dich."
"Ach, und wenn ich bei einem fremden Jungen mitfahre ist es soviel sicherer?" Ich wusste sein Angebot zwar wirklich zu schätzen, aber in seinen Augen war ich nur ein blöder One-Night-Stand, und ich wollte keine falschen Signale senden.
"Ich bin nicht so fremd, wie die perversen Typen die sich da draußen befinden. Und die warten nur darauf, das sich so ein kleines, naives Ding wie du verirrt."
"Wer sagt das du nicht auch zu diesen Typen gehörst? Du bittest mich einfach aus dem Nichts heraus um Vertrauen. Aber Vertrauen muss man sich verdienen."

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Unmistakable || h.s
FanfictionDie eher unscheinbare Mila zieht mit ihrer Familie nach London. Ihr Leben scheint perfekt zu sein, bis sie auf den Bad Boy der Schule trifft. Harry Styles. Party, Alkohol, Tattoos. Mila fühlt sich von ihm angezogen, ist aber auch veränstigt. Ihrer L...