Kapitel 46

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Die Widmung heute geht an die wundertolle @dreamwurksXstyles, die schon ziemlich lange dabei ist und fast jedes Kapitel mit tausend, wundertollen Kommis verschönert. Echt jetzt, falls ihr euch die Inline Kommentare durchlest, solltet ihr auf jeden Fall schon mal über sie gestolpert sein. Außerdem sind wir in viel zu vielen Aspekten wie Seelenverwandte – voll gruselig, ey.

Thanks honey, for being so amazing ♥

(Und danke, dass du so geduldig bist, was meine Antworten auf Nachrichten betrifft... Ich kann nämlich eine echt lahme Schnecke sein, was das angeht.)

Okay, jetzt bin ich nicht mehr so dramatisch und kitschig... Das folgende Kapitel hat wieder knapp die 3k Wörter geknackt. Hab niemals gedacht, dass ich sogar zweimal so viel schreibe lol.

Naja, Unmistakable neigt sich dem Ende zu.

Das Kapitel nach diesem hier ist das Letzte. Dann folgt nur noch der Epilog und *bäähm*, schon ist es zuende. (Warum ging das so schnell??? Ich will weinen.)

Love y'all.

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Tatsächlich durfte ich mir einen Vortrag von Dad über das Video und Harrys mögliche Zukunft anhören – Ruby hörte mit großen Augen zu und verstand die Welt nicht mehr.

„Warum hat Harold dem Jungen wehgetan?“, fragte sie schließlich, als Dad gerade einen Atemzug holen wollte – er hatte dazu angesetzt, mir zu erzählen, wie doof die Situation werden würde, wenn das Video im Internet landen würde. Dann würde es nämlich immer irgendwo herum treiben, sagte er. Das Internet ist eine Macht, die nie vergisst, sagte er.

Ihre Frage ließ mich grübeln. Was sollte man darauf antworten?

Jede mögliche Antwort, die ich meinem Kopf durchging, klang albern und unverständlich. Also strich ich meiner kleiner Schwester nur seufzend ihr Haar aus dem Gesicht – es war mittlerweile ziemlich lang, da sie sich weigerte, ihre Haare schneiden zu lassen, bis Mum ihr erlaubte, die gleiche Haarfarbe wie Gemma zu haben. Die Antwort, dass sie zehn Jahre zu jung war, akzeptierte sie schon gar nicht.

Ich entschied mich dafür, Dad es zu überlassen, Ruby aufzuklären.

„Mir ist nicht wohl,“ sagte ich und erhob mich. „Ich gehe ins Bett.“

„Jetzt schon? Es ist doch erst fünf Uhr.“

„Der Tag war einfach... lang.“

Dad war nicht wirklich überzeugt von meinem Argument, ließ mich aber widerstandslos gehen. Auf dem Weg nach oben hörte ich, wie Ruby ihre Frage wiederholte, und auch wenn mich Dads Antwort irgendwie interessiert hätte, sehnte ich mich nach meinem Bett und konnte es nicht mehr erwarten, die nächsten Stunden völlig allein in Stille zu sein.

Ich machte mir auch nicht die Mühe, meine Kleidung zu wechseln – ich fiel einfach brettähnlich auf mein Bett. Erschöpft schloss ich die Augen und ließ den Tag Revue passieren.

Eigentlich wollte ich nur schlafen und die verzwickte Realität einen Moment vergessen, doch meine Gedanken schrien lauter als zuvor. Sie analysierten alle Handlungen des heutigen Tages ins Kleinste, sie vermissten und verfluchten Harry gleichzeitig und neben Mitleid für Jeremy, trat auch Misstrauen auf.

Vielleicht war es ja doch wichtig, was Harry mir mitteilen wollte?

Aber wieso hatte er nicht vor dem Krankenhaus versucht, mit mir darüber zu reden? Lag es daran, dass ich aufgelegt hatte? War er sauer auf mich? War ich am Ende doch zu stur gewesen?

Unmistakable || h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt