Das Erste, was ich am folgenden Tag spürte, war ein stechender Schmerz in meinem Kopf.
"Oh Mist," murmelte ich und setzte mich langsam auf, um meinen Kopfschmerzen nicht noch schlimmer zu machen. Dabei spürte ich, wie sich neben mir etwas regte.
Harry.
Er blinzelte zu mir auf. "Kater?"
"Schrei bitte nicht so laut," bat ich ihn flüsternd.
Plötzlich zog er mich zu sich runter, und schlang seine Arme um meinen Bauch.
Mir fiel auf, dass er sein Shirt ausgezogen hatte, seine Jeans aber noch an seinem Platz war.
"Und ob du einen Kater hast."
Verwirrt legte ich meine Stirn in Falten, doch das Pochen in meinem Kopf wurde noch stärker, weshalb ich es sofort ließ. "Müsste ich dafür nicht etwas getrunken haben?"
Ich sah Harrys Gesichtsausdruck nicht, da ich meinen Kopf in seiner Schulter vergraben hatte, aber ich spürte durch das Beben seines Körpers, dass er lachte. "Und einen Filmriss hast du auch noch. Das wird ja immer spannender."
Ich verstand die Welt nicht mehr. "Warum sollte ich einen Filmriss haben? Wir waren gestern Abend in einer Bar, und ich habe keinen Alkohol angerührt."
"Was ist das letzte, woran du dich erinnerst?"
"Wir haben getanzt und dann hat Niall uns angerempelt, und wir sind ihm nach draußen gefolgt, weil er so betrunken war."
Moment. Da war was faul.
"Bin ich danach eingeschlafen?", fragte ich verwundert. "Oder in Ohnmacht gefallen?"
"Nein. Wir haben uns normal verabschiedet und du bist alleine nach Hause gelaufen." Seine grünen Augen waren voller Sorge. "Du hast auf keinen meiner Anrufe reagiert, und als ich schließlich nach dir sehen wollte, lagst du in der Küche. Umgeben von zwei Alkoholflaschen."
Meine Augen wurden so groß, dass Harry seine Erzählung kurz unterbrach, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben.
"Dir wurde schwindlig und ich hab dich ins Bett gebracht, bevor du dumme Dinge machst." Er schmunzelte. "Was übrigens nicht ganz leicht war, denn du wurdest plötzlich ziemlich anhänglich, und wolltest unter keinen Umständen schlafen. Also, alleine."
"Wir haben doch nicht etwa...?"
"Na komm, ein wenig Würde habe ich schon. Ich entjungfere meine Freundin nicht, wenn sie zwei Minuten vorher noch darüber philosophiert hat, ob Hunde in Wirklichkeit fliegen können und es nur vor uns verstecken, weil sie irgendwann die Welt beherrschen wollen."
Ich wollte lachen, aber es kam nur ein Grunzen raus, da ich langsam müde wurde.
"Schlaf weiter," flüsterte Harry mir zu und stand langsam auf. "Ich sage deiner Mutter Bescheid, dass du heute nicht in die Schule gehen kannst."
"Warte." Mit halb offenen Augen griff ich in seine Richtung, und erwischte seinen kleinen Finger. "Dann wird Mum wissen, dass du heute Nacht hier geschlafen hast."
Er grinste. Ich hörte es in seiner Stimme, als er sagte: "Deine Mutter hat mich gestern dabei erwischt, wie ich die Küche aufgeräumt habe. Sie hat persönlich erlaubt, dass ich bei dir bleibe."
****
Ich hatte in meinem Leben noch nie einen Filmriss gehabt -noch nicht mal Alkohol getrunken-, und so bekam ich beim ersten Mal, als kleine Erinnerungen aus der vorherigen Nacht auftauchten, echt Panik.
Sie kamen wie kleine Blitze. Und sie gingen genauso schnell, wie sie gekommen waren.
Ich konnte die Schnipsel nicht zusammenfügen, dazu waren es noch zu wenige Informationen und zu viel Chaos.

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Unmistakable || h.s
FanficDie eher unscheinbare Mila zieht mit ihrer Familie nach London. Ihr Leben scheint perfekt zu sein, bis sie auf den Bad Boy der Schule trifft. Harry Styles. Party, Alkohol, Tattoos. Mila fühlt sich von ihm angezogen, ist aber auch veränstigt. Ihrer L...