Kapitel 40

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"Mist!"

Nachdem mich ein lautes Krachen und Fluchen aus dem Schlaf gerissen hatten, schlug ich sofort die Augen auf. Ich war direkt hellwach, als die Bettseite neben mir leer war, und dafür ein weiteres Fluchen neben dem Bett ertönte.

Während ich mühsam ein Lachen unterdrückte, krabbelte ich zu Harrys Betthälfte und beugte mich über den Rand. Auf dem Boden sitzend und sich den Nacken reibend, schaute Harry zu mir auf.

In diesem Moment war es um mich geschehen, und ich prustete los: "Der harte Junge ist vom Bett gefallen."

"Ich bin nicht runtergefallen, ich habe nur eine andere Methode ausprobiert, wie man das Bett verlassen kann."

"Lass mich raten." Ich musste so sehr lachen, dass ich kaum richtig sprechen konnte. "Du hast so Rollen gemacht und wolltest wie in einem Hollywood Film aufspringen, doch dann kam der Abgrund."

Der Gedanke an an Harry, wie er sich wie James Bond über das Bett wälzte, trieb die Lachtränen in meine Augen.

"Hey!" Während ich lachend auf dem Rücken lag, spürte ich, wie die Matratze unter Harrys Gewicht nach gab, und wenige Momente später lehnte er über mir. "Du machst dich gerade nicht wirklich über mich lustig."

Als ich realisierte, wie nah er mir plötzlich war, verstummte ich.

Harry lachte leise. "Es ist immer wieder erstaunlich, was für Auswirkungen meine Nähe auf dich hat."

Seine Stimme wurde rauer: "Du kriegst Schauer." Seine weichen Fingerspitzen fuhren über meine Wangen und tatsächlich bildete sich eine Gänsehaut auf meinen Armen. "Dein Atem wird flacher und deine Augen größer. Und-"

Bevor er fortfahren konnte, holte ich Schwung und schubste Harry auf den Rücken, sodass ich mich auf ihn setzen konnte. Ich schmunzelte zufrieden, als sich seine Lippen teilten und einen undefinierbaren Ton entließen.

"Diese Position ist... Nicht wirklich vorteilhaft." Mit verzogenem Gesichtsausdruck deutete Harry auf seine Boxershorts, in der sich langsam eine Beule abdrückte.

"Oh." Erschrocken rutschte ich weiter nach vorne.

Er stöhnte laut auf. "Wenn du da unten rumrutschst, hilft es nicht unbedingt."

Hastig wollte ich mich erheben, doch Harry zog mich wieder runter. Er drehte uns herum, sodass er auf mir lag und stützte sich an den Ellbogen ab.

Sanft schob er eine Haarsträhne hinter mein Ohr. "Nur weil ich dich zu nichts dränge, heißt es nicht, dass ich es nicht will. Also solltest du sowas vermeiden, wenn du es nicht auch zuende führen willst."

"Ehm..."

Harry schmunzelte erneut. Generell schien er mir heute besserer Laune zu sein, was mich erleichterte. Mir hatten die ständig zusammengepressten Lippen und gerunzelten Augenbrauen langsam Sorgen bereitet und es war immer schwerer geworden, ein Schmunzeln auf seine Lippen zu zaubern.

"Wenn du mich jetzt entschuldigst." Er rappelte sich auf. "So gerne ich auch auf dir liege, ich muss das da unten loswerden."

Während er grinsend ins Badezimmer stolzierte, ließ er mich mit offenem Mund zurück.

****

Ich war in die Küche geflüchtet. Diese war der Raum, der am weitesten vom Bad entfernt war und so konnte ich keine Geräusche mitkriegen.

Und um ganz sicher zu gehen, stellte ich das Radio, welches neben der Mikrowelle stand, an.

Und während Beyoncé den Raum erfüllte, summte und tanzte ich zu der Melodie mit. Gleichzeitig wendete ich den Pfannekuchen, der in der Pfanne lag.

Unmistakable || h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt