Stirnrunzeln drehte ich mich zu meinem Fenster und öffnete es. Ein ungutes Gefühl stieg in mir hoch, aber ich unterdrückte es.
Plötzlich erschien ein dunkler Schatten in unserem Vorgarten.
"Pass auf, meine Eltern könnten dich sehen," flüsterte ich nach unten, und betete, dass er mich verstand.
"Ich komme hoch."
Wenige Sekunden später stieg ein wilder Lockenkopf durch mein Fenster. Mein Zimmer lag im ersten Stock, das heißt, er hatte ein wenig klettern müssen. Für diese Aufgabe hatte er nur ein paar Atemzüge gebraucht.
Ich wäre nach jedem Schritt wie ein Kartoffelsack nach unten geflogen.
"Nettes Outfit," sagte Harry und grinste schmutzig. Als ich an mir runter sah, wusste ich wieso.
Meine Shorts ging mir nur über den halben Oberschenkel und ich trug ein enges Top.
Während ich schnell nach dem Bademantel an der Tür griff, schlenderte Harry durch mein Zimmer und erkundete es.
Ich nutzte die Zeit, um meine Zimmertür abzuschließen und meine zerzausten Haare in einen Pferdeschanz zu zwängen.
Als ich mich wieder zu dem Übeltäter in meinem Zimmer umdrehte, stand dieser vor meinem Unterwäscheschrank und hielt einen BH hoch.
"Schlicht, aber reizvoll," kommentierte er bloß. Ich quietschte auf, und riss ihm das Kleidungsstück aus der Hand. Kommentarlos zog er ab und durchforstete mein Zimmer weiter, während ich mich bemühte hinter ihm her zu räumen.
"Okay." Ich unterbrach ihn, und hob meine Hände. "Darf ich fragen, wieso du hier bist?"
Als er sich auf mein Bett legte und die Arme hinter dem Kopf verschränkte, fiel mir seine Kleidung auf. Sowohl eine sehr enge, schwarze Hose trug er, als auch ein schwarzes T-Shirt, das einem die Tattoos auf seinem Arm sehen ließ. Unter anderem eine Rose, und Schrift in einer fremden Sprache konnte ich erkennen.
"Magst du, was du siehst?"
Schnell sah ich weg als Harry mich erwischte. Er schmunzelte tief, und ich lenkte schnell wieder ab. "Also, warum bist du gekommen?" Vorsichtig ließ ich mich auf dem Bettrand nieder, und versuchte so wenig Platz wie möglich einzunehmen.
"Hast du Angst?" Er zog seine Augenbrauen weit hoch und sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.
"Nein, nein. Natürlich nicht."
Voll ins Schwarze getroffen.
Ein fremder Junge erschien unangekündigt in meinem Zimmer, machte sich breit und ich sollte völlig glücklich auf ihn springen? Und nicht zu verschweigen war, dass es Nacht war und ich eigentlich schlafen sollte. Außerdem war ich mir nicht so sicher, ob meine Eltern meine Schreie hören würden, wenn was passiert.
Natürlich ängstliche Schreie, nicht... Ähm...
Als ich wieder aus meinen Gedanken auftauchte, rutschte Harry auf dem Bett näher zu mir. Fasziniert beobachtete ich die Bewegungen seiner Armmuskeln. Dabei glühten sich seine Augen sosehr in meine, dass ich kaum noch atmen konnte. Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt, als er stoppte.
"Mir war langweilig." Es dauerte einige Sekunden, bis ich bemerkte, dass er auf meine Frage von vorhin antwortete. Ich blinzelte, und realisierte was ich hier tat.
Ich war kurz davor gewesen Harry Styles zu küssen.
"Mila?" Rubys Stimme vor meiner Tür riss mich endgütlig aus dem Bann.
"Du solltest gehen," flüsterte ich ihm zu. "Bitte."
Leise lief ich zur Tür, und öffnete sie einen kleinen Spalt. Als ich meine verheulte, das Kissen umklammernde Schwester entdeckte, die mit glitzernden Augen zu mir auf sah, schlüpfte ich auf den Flur.
"Hey, alles okay?" Sobald ich mich vor sie auf den Boden setzte, sprang sie auf meinen Schoß und klammerte sich an mich. Beruhigend sprach ich auf sie ein, und strich ihr über den Rücken. "Was ist passiert? Ein Albtraum?"
Mit aller Kraft nickte sie. Ich hasste es mit meinem ganzen Herz, Menschen weinen zu sehen.
"Die... Die... Haben Papa und Mama getö... getötet und..." Eine neue Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel und rollte ihre Wange runter. Ich wischte sie sanft weg. "Du... Du... Warst weg, und... Mark... haben sie mir auch weg...weggenommen."
"Wer ist 'sie'?"
"Schwarze Männer."
"Alles ist gut. Du bist zuhause, es gibt hier keine schwarzen Männer-" Außer Harry- "Und Mama, Papa und Mark sind gleich dadrüben." Ich deutete auf das Schlafzimmer unserer Eltern, und auf ihres.
"Aber sie werden dieses Mal mich holen," ihre Augen waren weit aufgerissen.
"Möchtest du bei mir schlafen?" Plötzlich wieder fröhlich stimmte sie ein, und ich lugte unauffällig in mein Zimmer.
Harry war weg.
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Unmistakable || h.s
FanficDie eher unscheinbare Mila zieht mit ihrer Familie nach London. Ihr Leben scheint perfekt zu sein, bis sie auf den Bad Boy der Schule trifft. Harry Styles. Party, Alkohol, Tattoos. Mila fühlt sich von ihm angezogen, ist aber auch veränstigt. Ihrer L...