Kapitel 12

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Milas POV

"Aww, Jeremy ist heiß." Amy fächelte sich Luft zu, und El und ich verdrehten die Augen.

"In Zukunft wäre ich dir übrigens sehr dankbar, wenn du mich entscheiden lassen würdest wen ich treffe und wen nicht," sagte ich zu ihr.

"Bist du sauer? Das tut mir so Leid, ich dachte du magst ihn und bist zu schüchtern un-"

"Amy, ich kannte ihn da gerade eine Minute. Und nur weil jemand nicht schlecht aussieht, heißt das nicht, das ich sofort auf ihn springe und ihn ablecke."

"Du findest ihn auch heiß!" Sie klatschte begeistert in die Hände. "Unser neues Traumpaar."

Stöhnend stand ich auf und schulterte meine Tasche. "Ich muss zur nächsten Stunde."

"Die fällt aus. Mrs. O' Connor ist krank, deswegen haben wir jetzt eine Freistunde. Was ist denn heute mit dir los?" Sorgenvoll schaute El zu mir auf.

"Ich weiß es nicht," murmelte ich. "Bis nachher."

Bevor die beiden Fragen stellen konnten, steuerte ich auf den Ausgang zu. Ich nahm den hinteren, damit ich nicht mehr sovielen Menschen über den Weg laufen konnte.

Heute war einfach nicht mein Tag.

Gerade als ich die Tür aufstieß, und die warme Herbstluft einatmete, ließ mich ein Fluch aufschrecken.

"Fuck!"

Das klang wie... Harry. Ich lugte um die Ecke, und sah wie er sich an der Mauer abstützte und aufgebracht durch die Haare fuhr. Aber nur mit einer Hand... Die andere hielt er geballt vor sich, und als ich genauer hinsah, erschrak ich. Die Hand blutete stark, und Harrys Gesicht war schmerzverzerrt.

"Was tust du da, Harry?"

Blitzartig schoss sein Kopf hoch, und er versteckte seine Hand hinter seinem Körper. "Nichts, ich-"

"Lass den Mist," unterbrach ich ihn sauer. "Du brauchst nicht immer den großen Held spielen. Zeig mir mal bitte deine Hand."

Seufzend streckte er sie mir entgegen und ich nahm sie vorsichtig in meine. Bei der Berührung zog er scharf Luft ein. Schnell entschuldigte ich mich, und untersuchte sie.

"Das sieht nicht gebrochen aus. Höchstens verstaucht. Soll ich dich trotzdem ins Krankenhaus fahren?"

"Nein."

Ach, und er nannte mich stur?

"Dann lass' mich wenigstens die Wunde desinfizieren," bat ich ihn.

"Na gut." Zähneknirschend willigte er ein. "Aber wir fahren zu mir. Dann ist die Fahrt kürzer."

"Ist es so schlimm mit mir im Auto?", scherzte ich. Doch als seine Miene neutral blieb gab ich seufzend auf. Die Atmosphäre blieb angespannt und besserte sich auch während der Fahrt nicht.

Harrys Heim stellte sich als eine luxuriöse, räumige Wohnung heraus. Von außen hatte ich mir eine von diesen: 'in diesem Raum kommt eine große Fensterfront und ein CD-Regal'-Wohnungen vorgestellt, aber es war wirklich gemütlich dekoriert. Genauso, wie ich auch leben würde, wenn ich alleine wäre.

"Es ist wirklich schön hier." Harry erwiderte nichts, also stellte ich meine Tasche ab und zog meinen Mantel aus.

"Mein Erste-Hilfe-Kasten ist im Badezimmer. Linkes Regal, dritte Schublade."

Nachdem ich das Set geholt hat, kam ich wieder in das offene Wohnzimmer, und fand Harry auf der Couch wieder. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn, und reinigte die Wunde.

Unmistakable || h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt