N˚43

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Areum ist in Taehyungs Armen eingeschlafen und während sie ein Mittagsschläfchen hält, kann Taehyung nicht aufhören nachzudenken. Außerdem tun seine Wunden und Flecken etwas weh. Er schaut immer wieder runter und sieht, wie das Mädchen auf seine Brust schläft. Sie wirkt so gelassen und ruhig. Seine Hand liegt auf ihrer Stirn, da sie so zerbrechlich wirkt und er sie auf gar kein Fall fallen lassen möchte.

Taehyung ist insgeheim sehr traurig, dass Areum studieren gehen wird, doch gleichzeitig weißt er, wie wichtig das Studium eigentlich für sie ist. Er will nicht, dass sie etwas für ihn aufgibt und es dann vielleicht bereuen wird. Alles was er will, ist sie glücklich zu sehen – auch wenn er am Ende leidet.

Ein Klopfen holt Taehyung aus seinen tiefen Gedanken heraus. Die Tür wird geöffnet und man sieht den Bruder von Areum.

„Willst du ein Kaffee trinken?", fragt Yoongi, „Dann musst du aber mit runter kommen."

Taehyung blickt kurz zu der Schwarzhaarigen runter. Er nickt und löst sich langsam und vorsichtig von ihr.

„Wo ist das Hemd abgeblieben?", spricht Yoongi, während er die Treppen zu erst runter geht.

„Uh, ich glaube noch im Bad", schätzt der Braunhaarige, „Genau, im Bad. Vorhin hat Reum nämlich ein neues Verband rumgemacht."

Yoongi gibt ein Zeichen von Verständlichkeit und geht mit dem Jüngeren in die Küche. Er macht die Kaffeemaschine dann an und setzt sich neben Taehyung an die Küchentheke. Zusammen warten sie und schweigen. Die Stille ist für Taehyung etwas unangenehm, doch für Yoongi ist diese völlig in Ordnung. Er bemerkt aber, dass der Jüngere nicht genau weiß, was er sagen solle.

„Also seid ihr zusammen?", unterbricht Yoongi die Stille mit seiner tiefen Stimme, die sich desinteressiert anhört. Aber eigentlich interessiert es Yoongi, ob der Junge mit seiner Schwester in einer Beziehung ist.

Schließlich ist Areum alles für ihn und sie bedeutet ihm mehr als alles andere.

„Ich denke mal schon", meint Taehyung nervös, „Also ich sehe sie als meine Freundin."

„Gut zu wissen."

Taehyung nickt leicht und presst seine Lippen zusammen. Er wirkt sehr verzweifelt. Yoongi dagegen wirkt gelassen aber leicht müde, obwohl es erst halb eins Mittag ist.

„Hyung?"

„Hm."

„Wann zieht ihr nach Seoul?", fragt Taehyung, „Wann genau?"

Yoongi sieht Taehyung fragend an und spricht: „Hat sie es dir erzählt?"

Er schüttelt seinen Kopf.

„Ich habe den Brief gelesen", antwortet er und man hört leichte Scham, „Und danach hat sie es bestätigt."

„Ah. — Reum und ich haben in letzter Zeit darüber oft geredet. Sie will wohl nicht mehr darauf gehen", erzählt der Schwarzhaarige, „Weshalb wollte sie mir aber nicht erzählen."

„Ich weiß. Wir haben uns auch darüber unterhaltet, irgendwie. Sie hat erzählt, dass sie wegen mir nicht wolle und sich jeder Zeit wieder neu anmelden könne. Ich bin aber dagegen, da ich nicht möchte, dass sie einen Wunsch oder Traum für mich aufgibt, weißt du?", sagt Taehyung, „Ich will, dass sie glücklich ist."

Yoongi hört ihm zu und versteht.

„Was ist dann mit dir? Bist du dann nicht verletzt?", fragt Yoongi.

„Nein, also doch natürlich, aber wenn ich weiß, dass sie glücklich ist, bin ich es auch", lächelt Taehyung und denkt an Areum.

Yoongi lächelt auch leicht.

„Du kümmerst dich gut um sie", spricht Yoongi zufrieden und ist froh, dass Areum so eine Person wie Taehyung hat, „Du liebst sie sehr, oder?"

„Ja, mehr als alles andere", antwortet Taehyung schnell und lässt Yoongi leise lachen.

„Pass einfach nur gut auf sie auf, aber vergesse nicht auch an dich zu denken."

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