Epilog
Ein halbes Jahr später
Ich hörte wie er an der Tür klopfte, doch diesen Schritt musste ich erst mal alleine machen. Ich musste das Ergebnis vorher wissen um zu wissen wie ich reagieren musste.
Doch wie musste ich den reagieren?
Wollte ich fröhlich sein oder doch heulen?
Ich war doch viel zu jung und gerade war es auch unpassend.
Ok, vielleicht gab es sogar so etwas wie "den passenden Zeitpunkt" gar nicht. Doch ich wollte nicht jetzt mir sorgen machen, was ich in der Zukunft machen sollte.
Es ist doch erst mal gerade ein halbes Jahr her, das ich meine Schlacht gegen Judith gewonnen hatte, mich dem Großen Rat gestellt habe, und glücklich in der Welt der Menschen lebte.
Ich hatte mir einen Job besorgt und zu dem noch eine eigene Wohnung. Meine Verletzungen sind geheilt und mein Knie ist voll funktionstüchtig.
Dieses Ergebnis könnte jetzt mein Leben ruinieren und doch wieder zu einem der glücklichsten machen. Und das beides zu gleich.
Da versteh einer mal meine Logik.
Ich freute mich wie ein kleines Kind und trotzdem hatte ich so viel Angst.
Ich sah auf die Uhr und merkte das die fünf Minuten um waren. Jetzt war es an der Zeit die Ergebnisse hinzu nehmen wie sie kamen.
Schließlich konnte ich jetzt auch nichts mehr ändern. Dazu war es viel zu spät. Ich hätte vorher meinen Kopf einschalten sollen.
Doch wer hätte den ahnen können das zwei nicht menschliche Wesen so etwas konnten?
"Nath, verdammt mach die Tür auf. Ich werd hier noch verrückt", schrie er schon fast, doch ich reagierte nicht darauf.
Das hier war mein Kampf und ich musste ihn alleine durchstehen.
Auch wenn ich weiß das er hofft das der Test positiv ausfällt, hoffte ich das Gegenteil. Wir hatten doch noch genug Zeit dazu. Wir hatten alle Zeit der Welt, die wir uns dafür nehmen konnten.
Ich stand schwankend vom Rand der Badewanne auf, stieß mich von ihr langsam ab und ging mit unsicheren Schritten auf die Kommode zu. Genau der Punkt wo ich das kleine Gerät vor fünf Minuten unter die Lampe hingelegt habe.
Es sollte verboten sein, die Wege von Badewanne zur anderen Seite des Zimmers so lang zu machen. Mir schien es, als liefe ich eine Ewigkeit ein- und denselben Marathon.
Als ich jedoch mit der Hüfte an die Kommode stieß, blickte ich absichtlich nicht nach unten. Erst nach gefühlten Hundert Atemzügen, wagte ich es das kleine Pastikteil zwischen meine Finger zu nehmen.
"NAAAATH", knurrte er wieder durch die Tür. Doch ich ignorierte es wieder.
Ein tiefer Atemzug noch, meinte ich zu mir selber und zögerte das Ausatmen so weit wie möglich hinaus.
Doch als mir keine weitere Möglichkeit blieb, sah ich auf den Test und starrte das Ergebnis ungläubig an.
Mit einem Krachen zerbrach das Holz der Tür und Alaric rieb sich den Arm mit einem schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck. Als er sich jedoch fing, eilte er zu mir und riss mir den Schwangerschaftstest aus der Hand.
"Zwei Streifen bedeuten was?", runzelte er die Stirn und in seinen Augen sah ich Hoffnung auf flackern.
Reiß dich zusammen, Nathatlie. Du machst ihn glücklich dabei und er macht dich zum glücklichsten Mädchen auf der ganzen Welt. Was spielen hier Eltern, Vorschriften, Rassen, Zukunftsängste und deine eigene Verzweiflung für eine Rolle?
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Never say "Never", Honey
RomanceHey Leute, Lasst mich meine Geschichte erzählen. Ich hatte ein ganz normales Leben geführt wie jedes andere Mädchen in meinem Alter. Doch eines Tages änderte sich alles, als ein einziger Junge in mein Leben trat und alles auf den Kopf stellte. So e...