And you're the only place that feels like home
Stegi wachte so spät auf, dass das bisschen an Schlafrythmus, was er sich in der Woche angewöhnt hatte, sofort wieder zerstört wurde, gähnte und drehte sich in seinem Bett um, um nochmal die Augen zu schließen. Es war Samstag, es war Wochenende, er hatte alle Zeit der Welt, die ganzen verlorenen Stunden Schlaf aufzuholen.
Hätte er jedenfalls gehabt – wenn sein Handy nicht genau in diesem Moment vibriert hätte. Genervt verfluchte Stegi die App, die dafür verantwortlich war, tastete nach seinem Smartphone und warf einen Blick auf den Bildschirm. Eine Nachricht von Tim.
11:58 Hättest du heute Zeit?
12:00 Ab heute Nachmittag. Lass mich schlafen.
Mit dieser Nachricht legte er das Handy beiseite. Noch eine Nachricht, nur Sekunden später. Er seufzte.
12:01 Du hast schon den halben Tag verschlafen.
12:02 Nein, die ersten drei Stunden des Tages war ich wach.
12:02 „Du hast schon 9/24 des Tages verschlafen" hört sich aber scheiße an.
12:03 Schreib mir in drei Stunden nochmal, dann passt's.
12:03 Bitte. Rette mich. Meine Tante ist hier.
Stegi runzelte die Stirn und setzte sich etwas auf. Tim hatte nie etwas von einer Tante erzählt – irgendwie war er automatisch davon ausgegangen, dass er einfach keine hatte. Auf der anderen Seite hatte auch Stegi viel Familie, die er alle Jubeljahre mal sah, und sie waren irgendwie über ganz Deutschland verstreut und trafen daher fast nie zusammen. Auch, wenn er sie gerne öfter gesehen hätte.
12:04 Tante?
12:05 Einmal alle zwei Jahre kommt sie her und will irgendwas mit uns unternehmen, weil sie ihre Familie ja so liebt
12:05 Es ist die Hölle.12:06 Was wollt ihr unternehmen?
12:06 EISLAUFEN
12:07 Manchmal hasse ich mein Leben wirklich.12:07 Wie schwul. ;)
12:07 ........
12:08 Manchmal hasse ich auch dich wirklich.
12:08 Kommst du mit? Alleine halte ich das nicht aus.Hm. Sollte er mitkommen? Schaden konnte es auf jeden Fall nicht. Auch, wenn er Eislaufen hasste. Und es nicht konnte. Und Tims Worte danach klangen, dass seine Tante ein wirklich unglaublich anstrengender Mensch war.
12:09 Bezahlst du den Kaffee?
12:09 Ja.
12:10 Dann komme ich mit.
12:10 Ehrlich?
Stegi seufzte, wühlte sich aus der Bettdecke und stand mit dem Handy in der Hand auf.
12:11 Einschlafen kann ich jetzt eh nicht mehr.
~ * ~
Als Tims Tante Stegi die Tür aufmachte, schlug ihm eine Duftwolke entgegen, und sie sah ihn trotz seines leicht angeekelten Gesichtsausdrucks mit einem strahlenden Lächeln an. „Oh, bist du einer von Tims Freunden? Fabian, richtig?" Und mit diesen Worten schien sie es für nötig zu halten, ihn zu umarmen. „Hast dich ganz schön verändert in den letzten paar Jahren, Pubertät, richtig? Ach, ihr werdet alle so schnell groß..."
Stegi befreite sich aus ihrer Umarmung. „Ich bin Stegi", stellte er sich vor. „Nicht Fabian."
„Ach ja, habe mich schon gewundert, aber du siehst ihm ja auch wirklich ähnlich!" (Eine Tatsache, der Stegi nicht wirklich zustimmen konnte.) „Komm doch rein, Tim sitzt schon im Wohnzimmer. Hast du warme Sachen dabei?"
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Tropfen im Meer [Stexpert]
FanfictionStegi - seit einem halben Jahr immer noch der Neue in der Klasse. Und eigentlich ist das auch in Ordnung so, denn er wird bald wieder wegziehen. Also alles kein Problem - Bis er gezwungen ist, für ein Schulprojekt mit Tim zusammenzuarbeiten, und der...