We're biting our nails, you're biting my lips, I'm biting mytongue
„Ich glaube, mein Körper hat noch nie so wehgetan", beschwerte Stegi sich später, als sie wieder bei ihm zuhause waren. Direkt nach dem Klettern hatte er bereits das Gefühl gehabt, ihm würden bald die Arme abfallen, und über die letzten Stunden hinweg war das nicht unbedingt besser geworden.
„Frag mich mal." Tim lag neben ihm auf dem Bett, Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Du hast dich immerhin nicht an dieser Höllenstrecke versucht."
„Du hättest das nicht tun müssen, um mich zu beeindrucken."
„Ich wollte dich nicht beeindrucken."
„Das würde ich an deiner Stelle auch behaupten." Bevor Tim antworten konnte, legte er sich etwas gemütlicher hin, legte seinen Kopf auf die Oberschenkel seines Freundes. Mit einer Hand dieser Tim geistesabwesend, ihm durch die Haare zu fahren, drehte einige Strähnen um seine Finger. „Aber keine Sorge, ich mag dich immer noch, obwohl du versagt hast."
Einen positiven Aspekt hatte die Sache mit dem Muskelkater: Sie hatten eine gute Entschuldigung, warum sie den Rest des Tages nichts mehr taten, als YouTube zu schauen. Gerade lief etwas über Cannabiskonsum in München. Wie genau sie dort gelandet waren, hätte Stegi nicht sagen können, und von der Doku selbst hatte er nicht viel mitbekommen – Stattdessen waren seine Gedanken zu Tim abgedriftet. (Neben ihm zu liegen war einfach nicht genug. Vielleicht war das gierig, aber wenn dem so war, war gierig sein verdammt angenehm.)
„Mögen? Nette Umschreibung", sagte Tim gerade lachend.
Dem Bildschirm schenkte Stegi kaum noch Beachtung. Stattdessen beobachtete er Tim, dessen Blick ebenfalls auf ihm ruhte; sein leicht hochgezogener Mundwinkel, das Leuchten seiner Augen. „Vielleicht mehr als mögen", gab er zu und lehnte seinen Kopf noch ein Stück weiter nach hinten, bis Tim den Hinweis verstand und sich nach unten beugte, um ihn zu küssen – Einmal, kurz, zweimal, dreimal.
Er ließ eine seiner Hände zu Tims Hinterkopf wandern und zog ihn näher zu sich, bevor er den Kuss beenden konnte. Das laufende Interview verkam zu Hintergrundrauschen, als Stegi in diesen Sog hineingezogen wurde – Da war er, da war Tim; alles andere spielte für diesen Moment keine Rolle.
Erst, als es wehtat, seinen Hals so zu verdrehen, ließ er von ihm ab. Stattdessen drehte er sich um und stützte sich auf seinen Ellenbogen ab, um Tim sehen zu können: Die paar Haarsträhnen, die Stegi gerade durcheinandergebracht hatte, seine Atemlosigkeit. Er sah fast enttäuscht aus, und Stegi musste lächeln. „Keine Sorge, ich – Fuck, meine Arme", lachte er, gescheitert im Versuch, weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten. Er hätte bedenken sollen, dass er immer noch nicht Herr seiner Muskeln war.
Tim lachte ebenfalls, dann setzte er sich so auf, dass er mit dem Rücken an der Wand lehnte, legte eine Hand auffordernd auf seine Oberschenkel. „Ist das besser?"
„Sicher, dass das nicht unangenehm wird?" Bevor er die Frage überhaupt beendet hatte, war Stegi schon halb damit fertig, auf Tims Schoß zu klettern. Wenn er sich beschweren wollte, konnte er das auch später noch machen.
Er legte beide Hände um Stegis Schultern. „Keine Sorge, Kleiner."
Für ein paar Augenblicke nutzte Stegi die Augenhöhe, die sie jetzt hatten (er musste zugeben, dass ihm das besser gefiel), dann küsste er ihn erneut. Oder Tim ihn? Es schien keine Rolle mehr zu spielen. Zähne streiften seine Lippen, und gerade war ihm selbst das egal: Wieder er, wieder Tim. Er konnte nicht genug davon kriegen.
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Tropfen im Meer [Stexpert]
FanficStegi - seit einem halben Jahr immer noch der Neue in der Klasse. Und eigentlich ist das auch in Ordnung so, denn er wird bald wieder wegziehen. Also alles kein Problem - Bis er gezwungen ist, für ein Schulprojekt mit Tim zusammenzuarbeiten, und der...