I absolutely love you, but we're absolute beginners
Am nächsten Morgen wachte Stegi auf, weil jemand gegen die Zimmertür klopfte.
Im Schlafen hatte Tim seinen Arm um ihn gelegt und ihn nah an sich herangezogen. Etwas widerwillig schob Stegi Tims Arm beiseite und setzte sich auf. „Ja?"
Seine Mutter öffnete die Tür. „Ich wollte euch Jungs nur Bescheid sagen, dass wir jetzt frühstücken. Aber Tim scheint ja noch zu schlafen?"
„Ich wecke ihn", versprach Stegi. „Geh ruhig schonmal wieder zu den anderen." Eigentlich wollte er nur, dass sie möglichst schnell den Raum verließ, denn irgendwie fand er die ganze Situation gerade so wahnsinnig merkwürdig.
Er hatte Tim geküsst. Fuck. So richtig verarbeitet hatte sein Hirn das noch nicht verarbeitet. Seine Mutter im Zimmer konnte er da nicht auch noch gebrauchen.
Immerhin schien sie den Hinweis zu verstehen. „Bis gleich!"
Ein kurzes Lächeln warf Stegi ihr noch zu, bevor sie den Raum verließ, dann wandte er sich Tim zu und pikste ihn testeshalber in die Seite. „Timmi, aufstehen."
„Hmmm", kam es nur zurück. „Gleich."
„Es gibt Essen."
Das schien Tim zumindest ein bisschen zu motivieren, denn er schob die Decke zur Seite und blinzelte verschlafen. „Essen klingt gut."
„Ich bring's dir nicht ans Bett", lachte Stegi und hielt ihm eine Hand hin. „Soll ich dir hochhelfen?"
„Als wärst du nicht zu sehr Lauch dafür", murmelte Tim, ließ sich aber bereitwillig von ihm hochziehen. „Ich zieh mich nur kurz um."
Stegi nickte. „Ich mich auch."
Während er sich aus dem Schrank Klamotten heraussuchte, spürte er Tims Blick in seinem Rücken. Stegi brauchte länger (um fair zu sein: er hatte mehr Auswahl), und gerade, als er sich mit einem Stapel Klamotten in den Händen umdrehte, zog Tim sich sein T-Shirt über den Kopf. „Beeil dich mal, ich will nicht umsonst aufgestanden sein." Er lachte aber dabei und Stegi erwiderte mit einem Grinsen.
Irgendwie wünschte er in dieser Situation, er hätte Ahnung von, nun ja, irgendwas. Schließlich hatte er gestern Abend Tim geküsst (oder, besser gesagt, Tim hatte ihn geküsst) und das machte das ganze hier zu einem etwas anderen Morgen als die, die sie bisher erlebt hatten.
(Waren sie jetzt zusammen? Sollte er das ansprechen? Wie sollte er sich allgemein verhalten? Bisher war es einfach so wie immer. Was nicht zwingend schlecht war, aber er hatte das Gefühl, wenigstens etwas sollte anders sein.)
Nachdem er sich aber schließlich auch umgezogen hatte, frühstückten sie. Stegi würde es ohne Zweifel als eines der merkwürdigsten Frühstücks seines Lebens einstufen: Er und Tim, die wissende Blicke austauschten; und dann noch seine Schwester und seine Eltern, die über ihren Tag gestern redeten, von der Familie erzählten, erwähnten, dass sie den Tag heute nutzen wollten, um einfach mal ins Umland zu fahren nach dem Weihnachtsstress. „Ist schließlich der letzte freie Tag", erwähnte seine Mutter, „Das muss man ja ausnutzen."
Währenddessen trommelte Stegi mit den Fingern auf seinem Oberschenkel, zwang sich, ein Brötchen zu essen, und antwortete „War echt cool" auf die Fragen danach, wie es denn am Meer gewesen sei.
Aber auch dieses Frühstück ging vorbei.
„Das war echt weird", fand auch Tim, als sie wieder in Stegis Zimmer saßen, sich gegenüber auf dem Bett.
DU LIEST GERADE
Tropfen im Meer [Stexpert]
FanfictionStegi - seit einem halben Jahr immer noch der Neue in der Klasse. Und eigentlich ist das auch in Ordnung so, denn er wird bald wieder wegziehen. Also alles kein Problem - Bis er gezwungen ist, für ein Schulprojekt mit Tim zusammenzuarbeiten, und der...