I've never fallenfrom quite this high
Es war zweieinhalb Tage her, dass er Tim geküsst hatte. Es fühlte sich weniger an, als wären erst ein paar Stunden vergangen, aber so war es meistens, wenn er Zeit mit Tim verbrachte.
Jetzt saßen sie in einem Café in der Nähe von dem, in dem er sich mit Oskar und Luca getroffen hatte.
Ein Date. Also ein richtiges, von dem sie beide wussten, dass es ein Date war. War das nicht verrückt? Stegi hatte Tim gefragt, und Tim hatte ja gesagt. („Aber schenk mir keine Rosen", hatte er noch gesagt, „Blumen sind langweilig.")
Sie erwischten gerade noch so einen freien Tisch und Stegi blätterte geistesabwesend durch die Karte, ohne wirklich irgendwas zu lesen.
„Was willst du?", riss Tim ihn aus seinen Gedanken.
„Keine Ahnung." Er ließ die Karte sinken. „Die Auswahl ist so groß."
„Nicht wirklich, eigentlich." Tim lachte. „Aber lass dir Zeit."
Immer, wenn er hier mit der Bahn vorbeifuhr – und er tat das quasi täglich auf seinem Schulweg –, fiel ihm der Laden ins Auge. Er war pink, sehr pink, und irgendwie war er davon ausgegangen, dass das auf die Innendeko nicht zutraf.
Er hatte falsch gelegen: Tische, Stühle, Wände und fast die gesamte Dekoration waren ebenfalls pink. Selbst die Karte.
„Sie hätten den Laden Fifty Shades of Pink nennen sollen", bemerkte er, während er dieses Mal tatsächlich die Karte las. Die Auswahl war tatsächlich nicht besonders groß: Es gab Cupcakes und Getränke. Kein Wunder, wenn der richtige Name des Cafés schon Cupcakes enthielt.
„Fifty Shades of Pink klingt nicht gerade nach einem Café, wenn ich das anmerken darf." Tim grinste.
„Aber es wäre witzig." Es dauerte nicht lange, bis er sich entschieden hatte. „Glaubst du, es gibt einen Sexshop namens Fifty Shades of Pink?"
„Irgendwo auf dieser Welt garantiert."
Bevor Tim zu Ende gesprochen hatte, hatte Stegi schon sein Handy in der Hand. „Also das erste Google-Ergebnis ist eine Barbie-Parodie von Fifty Shades of Grey."
Tim verzog das Gesicht. „Ich hoffe, ich vergesse, dass du das jemals gesagt hast."
„Ich fürchte, du hoffst vergeblich."
Bevor Tim darauf antworten konnte, wurden sie von der Bedienung unterbrochen. Vielleicht war das besser: Stegi wollte auch nicht zu viel Zeit mit „Fifty Shades Of Grey"-Barbie-Parodien verbringen, auch, wenn Tims Reaktion darauf zu witzig war.
Nachdem sie bestellt hatten, sah Tim zu Stegi. „Du gehst extra in ein Café und bestellst dann schwarzen Kaffee? Wirklich? Wenn du so viel Auswahl hast?"
„Schwarzer Kaffee ist der beste Kaffee. Es ist nicht meine Schuld, dass du schlechten Geschmack hast."
„Dir ist bewusst, dass wir zusammen sind?"
Stegi zuckte mit den Schultern. „Dass du mich magst, ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt."
Seufzend schloss Tim die Augen. „Wenn du das sagst."
Stegi ließ das Thema erst fallen, als ihr Essen kam. Dann probierte er seinen Cupcake (Sorte: Vanille-Blaubeer) und sah zu Tim. „Seit wann wusstest du es?"
„Es?", fragte Tim.
Er musste lachen, weil Tim dabei gerade versucht hatte, etwas zu essen, und dabei irgendwie lächerlich aussah. „Nun ja, dass du – ich –", versuchte er, zu erklären. „Dass du was von mir willst?" Das klang irgendwie nicht nach dem, was er ausdrücken wollte, aber Tim würde ihn schon verstehen.
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Tropfen im Meer [Stexpert]
FanfictieStegi - seit einem halben Jahr immer noch der Neue in der Klasse. Und eigentlich ist das auch in Ordnung so, denn er wird bald wieder wegziehen. Also alles kein Problem - Bis er gezwungen ist, für ein Schulprojekt mit Tim zusammenzuarbeiten, und der...