Mein magisches Leben und ich (Harry Potter FF) ✔️

9. Kapitel

Als wir vor der großen Halle stehen, ist es Punkt halb elf, doch die Tür ist geschlossen. Ich klopfe vorsichtig dagegen und sie schwingt auf. Die Halle ist über unserem Tisch wunderschön geschmückt. Girlanden in blau und bronze hängen an der Decke, verdecken aber nicht den strahlend blauen Himmel. Unsere Freunde gratulieren uns, und zum Frühstück gibt es für uns Ravenclaws eine Torte, die so groß ist, dass alle etwas abbekommen. Nach dem Essen wird der Rest unseres Tisches eingeladen, im Gemeinschaftsraum mit uns zu feiern. Alles von Liana organisiert.
Der Großteil der anderen kommt der Einladung nach, ich sehe aber auch einige, die uns nur verächtliche Blicke zuwerfen und sich dann wieder ihrem Frühstück widmen.
Im Gemeinschaftsraum schafft Liana es, die anderen zum Schweigen zu bringen. Sie fängt an: "Danke. Ich weiß nicht, was ich sonst sagen. Ich habe das hier für uns beide, Clara und mich, organisiert, aber hauptsächlich für sie. Ich müsste also eigentlich nichts von mir geben. Aber irgendetwas muss ich sagen, sonst käme ich mir so unsentimental vor, kein Ahnung, warum. Ich euch allen unendlich dankbar, dass ihr früher aufgestanden seid, sogar Mira, Lara, Sonja und alle anderen Langschläfer. Ich....wir danken unseren Freunden für die schöne, aber leider relativ kurze Zeit, die wir mit euch verbracht haben. Wir danken aber auch euch allen dafür, dass ihr unsere Schulkameraden wart, seid und auch bleiben werdet, egal, ob wir gehen oder nicht. Wir hatten eine tolle Zeit mit euch und werden den Rest genießen. Und ich bin sicher, wir werden uns wiedersehen. Vielleicht ab den Sommerferien nicht mehr ganz so schnell, aber sehen werden wir uns. Garantiert." Sie setzt sich wieder und schaut mich an, ob ich auch etwas sagen will. Ich nicke und erhebe mich, bringe jedoch nur ein schüchternes "Danke" heraus und setze sich wieder. Die anderen Ravenclaws nicken anerkennend zu Lianas Rede.
Irgendwer schiebt durch eine Seitentür fünf Wagen mit Essen und Getränken. Kürbispasteten, Butterbier, Schokofrösche, Bertie Botts Bohnen in Geschmacksrichtungen aller Art, Kesselkuchen und noch viel mehr. Jemand anderes dreht laut Musik auf.
"Kommst du mit, tanzen?", fragt Liana. Ich nicke. Es würde sich nicht lohnen, etwas zu sagen, da die Musik zu laut ist.
Nach ein paar Stunden schaffe ich es irgendwie, herauszufinden, wie die Musik leiser geht. Sofort hört mein Kopf auf zu dröhnen. Die anderen Ravenclaws sind fast alle weg, nur ein paar sitzen noch mit Butterbier auf den Sofas.
"Das war ja mal ein voller Misserfolg", sagt Liana missmutig.
"Ach, komm schon, dafür, dass du das ganz allein auf die Beine gestellt hast, war das ziemlich cool", will ich sie aufmuntern. Sie brummt nur.
"Kommst du mit nach draußen? Vielleicht ist der See warm genug zum Baden", schlage ich vor.
"Na gut."

Am Abend sitzen wir wieder im Gemeinschaftsraum. Ich habe Liana doch noch zu guter Laune bekommen. Wir waren im See baden und haben den Kraken ein bisschen geärgert, bis er uns mit seinen Armen hoch in die Luft gehoben hat. Liana hat halb geschrien und halb gelacht, ich habe nur gelacht. Danach saßen wir auf einem Baum und haben geredet. Unglaublich viel und davon der Großteil nur Mist. Später kamen wir zurück ins Schloss, um von Fred und George unfreiwillig mit Wassereimern überrascht zu werden. Riesige Wassereimer. Und der Inhalt - eiskaltes Wasser - ergoss sich über uns. Zum Glück kam Gonni in dem Moment vorbei und für die beiden setzte es Strafarbeiten. Den Flur vom Wasser befreien und danach die Pokale im Pokalzimmer sauber machen. Liana und ich haben uns umgezogen und dann von Lucy, Jana und Lina Geschenke bekommen. Von Lina bekam ich einen Kalender, der Termine selbst einträgt, von Jana ein selbstgemachtes Tagebuch und von Lucy einen Reiseführer durch Paris. Sie meinte, wenn ich schon nach Frankreich komme, muss ich auch Paris besichtigen. Liana bekam einen Reiseführer für Sofia, Bulgariens Hauptstadt, einen Planer für ihre Hausaufgaben und ebenfalls ein Tagebuch.