Mein magisches Leben und ich (Harry Potter FF) ✔️

6. Kapitel

Minerva führt uns schweigend zu ihrem Büro.
"Setzen Sie sich. Und nehmen Sie sich Kekse, unsere Unterhaltung kann etwas dauern."
Liana und ich sehen sie beunruhigt an. Sie lächelt.
"Kein Grund zur Beunruhigung. Sie beide sind sehr gute Schülerinnen. Genauer gesagt sind Sie die besten Schülerinnen, die wir je hatten. Auch wenn Ihnen manchmal ein kleines Missgeschick passiert ist, haben Sie wieder aufgeholt. Sie beide sind eigentlich schon auf dem Niveau der dritten Klasse. Da es in Hogwarts aber so ist, dass kein Schüler und keine Schülerin eine Klasse nach oben gestuft wird, werden Sie nicht überspringen. Daher haben der Direktor und ich uns überlegt, Sie auf andere Schulen zu schicken."
Wir starren Minerva fassungslos an.
"Nein! Bloß nicht! Ich will nicht von hier weg! Hier ist mein Zuhause, hier bin ich aufgewachsen, ich habe hier meine einzigen Freunde und meinen Großvater!", fahre ich sofort auf. Liana nickt nur. Sie will auch nicht fort.
"Clara, beruhige dich. Es ist noch nicht sicher, ob ihr die Schule wechseln werdet."

Warum duzt sie uns jetzt?

"Auf welche Schule würden wir denn kommen?", fragt Liana. Sie hat ihr Pokerface aufgesetzt. Das kann sie gut. Ich nicht.
"Es tut mir sehr leid, euch das sagen zu müssen, aber ihr würdet auf getrennte Schulen kommen", sagt Minerva leise, schon fast kleinlaut.
"WAS?", schreien ich und Liana gleichzeitig. Jetzt geben wir uns beide keine Mühe mehr, gelassen auszusehen. Wir sind entsetzt und wütend.
"Keine Schule wollte gleich zwei neue Schüler, die sich neu einfügen müssen. In Frage würden kommen Durmstrang und Beauxbatons", sagt Minerva halbwegs beherrscht.
"Und....für...wie lange? Und ab wann?", frage ich und muss mühsam die Tränen zurückhalten. Meine Wut ist schnell verraucht; Traurigkeit ist an ihre Stelle getreten.
"Wahrscheinlich gleich zu Anfang der zweiten Klasse. Beide Schulen fordern mehr als Hogwarts und die Erstklässler dort sind momentan auf dem selben Niveau, wie ihr es seid. Überlegt es euch. Wenn ihr hier bleibt, würdet ihr in spätestens zwei Jahren völlig unterfordert sein. Oh, ich muss zu meiner Klasse, die neue Stunde hat schon angefangen. Überlegt es euch wirklich gut, und falls ihr beide gehen wollt, einigt euch, wer wohin geht. Und so wie ihr jetzt ausseht, könnt ihr euch auf nichts mehr konzentrieren. Ihr seid für heute vom Unterricht befreit." Mit diesen Worten verlässt sie ihr Büro.
Eine Träne läuft mir stumm die Nase herunter, zwei andere hinterher. Ich soll fort. Schon bald. Weit weg.