Mein magisches Leben und ich (Harry Potter FF) ✔️

69. Kapitel

Mitte Dezember sammeln sich unabgesprochen, wie es aussieht  alle Mädchen, die auf den Ball gehen, um in Hogsmeade Kleider zu besorgen. Es bilden sich mehrere Grüppchen von Mädchen in der Eingangshalle, und Liana macht den Anfang, indem sie ihre bulgarischen Freundinnen zu uns schleppt. Soraya, die ich in der Bibliothek bei gesehen habe, spricht Sarah an, weil sie von ihren Haaren fasziniert ist. Ein schwarzhaariges Mädchen namens Flora - auch aus Durmstrang - hat Freundschaft mit einer Gruppe aus Hufflepuff geschlossen, die sich ebenfalls dazugesellen und nun ihrerseits ihre Freundinnen dazuholen. Letzten Endes sind wir eine bunt gemischte Gruppe aus etwa sechzig Mädchen, die schwatzend und lachend nach Hogsmeade ziehen, damit die beiden Läden, die Kleider verkaufen und ausleihen, das Geschäft ihres Lebens machen.

Fleur strahlt, als sie in einem tief violetten Kleid aus der Umkleide tritt, das sie umwerfend aussehen lässt.
"Gebongt", sagt Emma und strahlt zurück. "Das nimmst du." Sie selbst hat sich kein Kleid, sondern eine schwarze, elegante Hose und einen leuchtend gelben Blazer ausgesucht.
"Ein schwarzes Shirt brauch ich nicht zu kaufen, das hab ich selbst", meint sie.
Einen Augenblick später präsentiert sich Atlantis in einem hellgrünen, langärmeligen Hauch von Seide. Das Kleid schmiegt sich wie angegossen um ihren schmalen Körper.
"Du siehst aus wie eine Elfe." Soraya kann hervorragend Englisch, wie sich herausgestellt hat. Nicht einmal ein Akzent ist hörbar. Sie steht mit dem bereits ausgeliehenen dunkelroten Jumpsuit, den sie sich ausgesucht hat, bei uns. Atlantis lächelt ihr zu, aber dann blickt sie traurig drein.
"Isch 'abe nischt besonders vill Geld", sagt sie verlegen.
"Kein Problem", antwortet Liana aus ihrer Umkleide, wo sie gerade aus ihrem schwarzen Jumpsuit und wieder in ihren Umhang schlüpft. "Wenn du das Ding ausleihst, kostet es nur die Hälfte, und beim Zurückgeben bekommst davon nochmal die Hälfte zurück." Atlantis bedankt sich erleichtert und verschwindet wieder in der Kabine.
Ich selbst habe mein Kleid schnell gefunden: Es ist fast wie eine Robe, ein richtiges Abendkleid, oben eng anliegend, nach unten weiter fallend und mit Spaghettiträgern. Es leuchtet in einem hellen orange, wie ein Sonnenuntergang am Meer. Sarah meint, sie kann mir eine schwarze Stola dazu ausleihen.
"Felix wird Augen machen", bemerkte sie grinsend, als sie mich damit sah. Ich streckte ihr die Zunge heraus und ging zur Kasse, um es auszuleihen, denn ich hatte nicht unbedingt Lust, vierzig Galleonen für ein Kleid auszugeben, das ich ohnehin nicht sehr oft tragen würde. Ich werde Grandpa bitten, am Abend des Balls ein Foto von Hannah, Fleur, meinen Zummergefährtinnen aus Beauxbatons, Béatrice, Liana und mir zu machen. So habe ich ein Andenken an einen wundervollen Abend in einem wundervollen Kleid und ebenso wundervollen Leuten um mich herum.

Am frühen Abend finde ich den Raum der Wünsche leer vor, und er verwandelt sich für mich in einen großen, hellen Raum mit Parkett und einem riesigen Spiegel an der einen Wand. In einer Ecke steht eine Musikanlage. Tanzen... ich habe zuletzt für mich allein getanzt, da war ich noch nicht einmal Schülerin in Hogwarts. Aber als leise Musik erklingt, beschließe ich, einfach zu tanzen, mich zur Musik zu bewegen, wie ich es will.
Die Melodie aus der Anlage ist zunächst langsam, aber sie wird schneller und lauter, und ich kann alles herauslassen, was sich in den letzten Monaten angestaut hat.

P.o.V.: Felix

Er öffnet die Tür zum Raum der Wünsche und will gerade hineingehen, als er die Musik hört. Vorsichtig schaut er hinein und sieht Clara, schweißüberströmt, in schwarzer Sportkleidung, barfuß, mit geschlossenen Augen - tanzend. Es ist kein einheitlicher Stil erkennbar; ein wenig Jazz, ein wenig Ballett, ein paar Schritte Standard und Latein. Er muss lächeln, tritt in den Raum hinein und schließt leise die Tür hinter sich. Er will sie nicht stören, nur zusehen. Obwohl sie lange nicht allein getanzt hat, zeugen ihre Bewegungen von Kraft und Eleganz. Er weiß, dass sie früher, als Kind, viel getanzt hat, vor allem Ballett.
Plötzlich ändert sich die Musik und er trägt einen eleganten, wie angegossen sitzenden Anzug. Und sie - ein Traum in hellem orange, wie ein Sonnenuntergang.