1996
Es überleben nicht alle, die sich damals freiwillig gemeldet haben. Soraya und Liana starben im März gemeinsam in einem unvorhergesehenen Kampf gegen mehrere Todesser. Der Verlust wiegt schwer und stürzte mich erneut in eine monatelange Zeit der Trauer. Hannah wird oft schwer verwundet, aber sie überlebt es jedes Mal. Jendrik kommt nur für Béa immer wieder zurück. Sie ist sein Ansporn, wenn er aufgeben will, sein Trost, wenn er Freunde oder Bekannte an Voldemort verliert. Und er will der Vater des Kindes sein, das sie ihm im Winter schenken wird. Fleur hat bei Gringotts angefangen, ich im St. Mungo.
Ich verbringe so viel Zeit wie möglich mit meinen Freunden. Mein Verhältnis zu Fred wird enger; manchmal treffen wir uns nur zu zweit. Ich kann wieder lachen, kann wieder tanzen und meine Tage verbringen, ohne ständig voller Schmerz an Felix denken zu müssen. Ab und zu besuche ich die Rougiers in Frankreich. Sie sind aus dem großen Haus weggezogen und wohnen jetzt mitten in Saint Malo. Steffi hat den beiden Mädchen einen kleinen Bruder geschenkt, kaum zwei Jahre ist er jetzt alt. Sie haben ihn Lucien genannt, wie seinen großen Bruder.
Hannah ist zur Assistentin von Ollivander geworden. Sie blüht auf in dem, was sie tut, und der alte Mann hat sie sehr gern. Sie ist seit letztem Winter endlich mit George zusammen und strahlt förmlich Glück aus. Nach fast jedem Kampf, den sie sich mit Todessern liefert, ob nun im Auftrag des Ordens oder nicht, wird sie ins St. Mungo eingeliefert. Als ich im Frühling von der Pflegerin zur Sanitäterin befördert wurde, war sie die Erste, die ich mit meinen Kollegen vom Ort des Kampfes einsammeln musste. Hannah ist es auch gewesen, die mich immer wieder aufbaute, wenn ich wieder in Trauer fiel, denn es dauerte sehr, sehr lange, bis ich Felix' Tod wenigstens für einen oder zwei Tage vergessen konnte.Ich bin in einem neuen Abschnitt meines Lebens. Ich habe eine Arbeit, eine eigene kleine Wohnung in der Winkelgasse und meine Freunde und meinen Großvater, der immer für mich da ist. Alle paar Monate statte ich Grandpa und Hogwarts einen Besuch ab, meist über ein Wochenende. Ich wandere durch die Gänge, besuche Minerva und Hagrid, Pomona, Irma und Poppy. Und jedes Mal steige ich an einem Abend zum Astronomieturm hinauf.
So auch heute, an einem frischen Herbstnachmittag Mitte November. Ich lasse mir vom Wind die Haare zerzausen und sehe mir den wunderbaren Sonnenuntergang an. Hier ist es passiert, am einundzwanzigsten Dezember vor fast zwei Jahren. Das prächtige Spiel der Farben wird von den Tränen in meinen Augen verschleiert, als ich an die Frage denke, die Felix mir damals gestellt hat.
Würdest du - natürlich erst nach unserem Abschluss - meine Frau werden wollen?
Ich sehe hinunter auf den silbernen Ring mit dem blauen Stein, den ich immer noch trage. Lange stehe ich dort und lasse die Tränen ungehindert strömen.
Als die Sonne schließlich hinter dem fernen Horizont verschwunden ist und nur noch schwaches, rotes Licht zu mir dringt, reiße ich mich zusammen. Ich werde das schaffen, wie Felix in seinem Brief geschrieben hat.Es ist nicht alles gut.
Aber wann ist je alles gut?
Ich kann trotzdem glücklich sein und ich werde es sein.
Das ist nicht nur ein Entschluss, nicht nur das Ergebnis langen Nachdenkens.
Das ist eine Tatsache.
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Mein magisches Leben und ich (Harry Potter FF) ✔️
FanficDieses Buch erzählt die Geschichte von Clara Cecily Dumbledore, Albus Dumbledores Enkelin. Schon zu Anfang ihrer Schulzeit in Hogwarts ist sie zusammen mit ihrer besten Freundin Liana Sphinx die Beste ihres Jahrgangs und wird deswegen in den Süden F...