Mit einem Handtuch und einem Stück Seife, das Niall aus Carls Lade genommen hat, bewaffnet geht Harry zu dem Waschsaal. Extra früh, noch während sich sie Sonne langsam erhebt, ist er aufgestanden, um als erster und hoffentlich einziger dort anzukommen. Er ist noch nicht bereit, mit zehn anderen Insassen zu duschen, getrennt lediglich von dünnen Wänden, die gerade bis über seinen Kopf reichen, und Plastikvorhängen.
Dank Ian, der in seinen fünf Jahren, die er bereits im Gefängnis sitzt, bereits einiges an Insiderwissen hat, weiß Harry, dass die Zellen ab sechs Uhr aufgesperrt werden und zehn Minuten später die Wachen die Waschsäle zum Waschen freigegeben.
Die Wache, die sich als die selbe, die den Lockenkopf gestern nach den Abendessen aufgehalten hat, herausstellt, sitzt auf einem hölzernen Hocker direkt neben dem Türrahmen, durch den man in den großen Raum gelangt. Dunkle, tiefe Augenringe sind deutlich auf Murphys Gesicht zu sehen, der Harry missmutig ansieht, jedoch den Mund geschlossen hält.
Ein viel zu freundliches „Guten Morgen" kann sich der Insasse verkneifen und eilt anschließend in den Waschsaal, um der Wache zu entkommen, bevor sie reagieren kann. In Sicherheit angekommen, begibt er sich zu der hintersten Dusche, vor der ein hölzerner Hocker, ähnlich wie der des Wächters, steht. Auf dieses Möbelstück legt Harry seine beige Kleidung, nachdem er sich von dieser entledigt hat.
Er schiebt den Plastikvorhang zur Seite und hängt sein weißes Handtuch auf einen der drei Haken. Das Stück Seife legt er in die dafür vorgesehene Einbuchtung in der Wand gegenüber von dem Mann. Sobald er den Hahn aufgedreht hat und kaltes Wasser auf seinen nackten Körper niederprasselt, entspannen sich seine Muskeln und er atmet entspannt aus – seine letzte Dusche scheint Wochen her zu sein.
Abrupt wird seine Ruhe jedoch gestört, indem hinter seinem Rücken der Vorhang aus Plastik zur Seite geschoben wird, woraufhin Harry sich erschrocken umdreht. „Was machst du hier?", fragt er entgeistert und bedeckt mit beiden Händen seinen Penis.
Mit weit aufgerissenen Augen sieht er zu, wie Maya unbeirrt das zuvor um ihren Körper gewickelte Handtuch neben seines hängt. Ihr herausfordernder Blick begegnet seinem panischen, als er zischt: „Geh sofort wieder raus. Ich habe erstens keine Lust, wegen dir in die Einzelhaft zu müssen und zweitens werde ich dich jetzt bestimmt nicht vögeln."
„In diesen drei Jahren bist du wirklich zu einem Spießer geworden. Soll ich dir den Stock aus dem Arsch ziehen?", spottet die Frau schmunzelnd und bemerkt, wie ihr Gegenüber einen flüchtigen Blick auf ihre nackte Brust wirft. Sofort verschränkt sie ihre Arme und verbietet ihm somit die Sicht auf ihre Oberweite, bevor sie hinzufügt: „Es kann schon Vorteile haben, wenn du den Wärter um den Finger wickelst. Einmal ein wenig Handarbeit und schon darf ich in die Männerdusche."
Als hätte sie ihn geschlagen weicht Harry einen Schritt zurück und tritt somit wieder komplett unter den eiskalten Wasserstrahl. Gänsehaut bildet sich auf seiner Haut, wodurch er schnell den Hahn zudreht. „Du bist widerwärtig", raunt er und will links neben sie nach dem Handtuch greifen, doch sie lehnt sich schnell gegen die beflieste Wand.
Provokant deutet sie mit der rechten Hand die Bewegung eines Handjobs an und verteidigt sich: „Es war dunkel und er hat genau eine Minute ausgehalten. Meine Finger sind desinfiziert und ich habe ihn in ein Taschentuch abspritzen lassen. Ist ja nicht so, als hätte ich dir noch nie die Palme gewedelt."
„Das war etwas ganz anderes. Ich könnte nicht als dein Vater durchgehen", kontert Harry und atmet genervt aus. Seine Chancen, aus dieser Dusche fliehen zu können, sind so gering, dass es nicht einmal einen Versuch wert wäre. Daher bleibt er mit größtmöglichen Abstand von Maya stehen, verdeckt noch immer sein Geschlechtsteil.
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Prison / h.s
FanfictionHarry hat sie seit drei Jahren nicht mehr gesehen. In dieser Zeit war er auf der Flucht vor dem Rechtsstaat, den illegalen Geschäften, in die er von ihr hineingezogen wurde, und vor allem vor seiner Vergangenheit mit ihr. Nach all er der Zeit hat e...