Inmitten der tristen Wände legen sie notdürftig frische Wäsche, kommend aus den Trocknern um sie herum, auf den Boden. Während ihre rechte Hand mit seiner rechten verschränkt ist, muss Maya unwillkürlich kichern wegen ihrer Umgebung. Denn dieser Ort ist nicht gedacht für zwei Menschen, die ihre Liebe in der primitivsten Weise ausleben wollen.
Trotzdem lässt sie sich von Harry auf die improvisierte Matratze drücken, seine Hände fahren unter den Stoff, der sie noch bedeckt. Bereits, als er sie entkleidet, spürt er den Unterschied. Er fährt über jeden Hügel, jedes Tal ihres Körpers, der sich unter seiner Berührung sie Satin und Spitze anfühlt. Schlagartig kann er sich an alle Muttermale, die ihre Haut zieren, erinnern. Jedes einzelne Detail ihrer Erscheinung ist in seine Gedanken eingebrannt, als hätte er sie studiert.
Schon bald sind sie nackt, nur mehr sie zwei und das ungebändigte Verlangen nach einander. Ihre Zunge ist wie Seide, während sie über seinen Hals gleitet, ihre Zähne fühlen sich wie sein persönliches Nirwana an, als sie sanft über die Unterseite seines Kiefers streifen. Harry spürt, dass ihr Seufzen gegen seine Brust prallt, sieht zu, wie ihre Augen sich nach hinten rollen. Ihre Körper aneinandergepresst, bis deren Hitze sie förmlich in Flammen aufgehen lässt.
Mehr will Harry in diesem Moment nicht und auch Maya gibt sich ihm hin in ihrer verletzlichsten Form.
Doch auch diese Augenblicke sind schließlich vorbei und er lässt sich neben sie fallen, seine Brust hebt und senkt sich heftig. Er legt einen Arm um sie und zieht sie somit näher zu sich, platziert einen Kuss auf ihrer Stirn.
Unsicher beißt Harry sich in die Innenseite seiner Wange und sieht auf die Decke über sich. Währenddessen legt Maya die pinken, durch das Küssen geschwollenen Lippen wieder auf seine Brust, liebkost die Schwalbe, die mit schwarzer Tinte in seine Haut eingraviert wurde.
„Was sind wir jetzt eigentlich?", fragt er trotz des Knotens, der sich in seiner Kehle gebildet hat. Die Frau hält sofort in ihren Bewegungen inne und entfernt den Mund von seiner Brust. Mit großen Augen sieht sie ihn an und antwortet verwirrt: „Wir sind noch immer Harry und Maya, es hat sich nichts verändert."
„Du liebst mich, oder?", forscht der Mann weiter nach und verschränkt beide Hände hinter dem Kopf, um diesen zu stützen und sie besser im Blick haben zu können. Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, als Maya mit offenem Mund zögert.
Doch dann nickt sie zaghaft den Kopf und lässt ihn wissen: „Es ist komisch, es zu sagen. Nach all der Zeit, in der ich dich hassen wollte. Trotzdem liebe ich dich." „Das ist verständlich. Ich hätte mir auch nicht vorgestellt, jemals wieder meine Liebe zu dir zu gestehen. Du warst anfänglich eine echte Gangster-Bitch", stimmt Harry ihr zu, gegen Ende beginnt er, leise zu lachen. Damit steckt er auch die Frau an und sie kichert ebenfalls.
Abrupt verstummt sie nach einigen Sekunden jedoch wieder und legt eine Hand auf die Mitte seiner Brust. „Hast du es vorher ernst gemeint? Dass du mich hasst?", fragt sie unsicher, ihre Wangen färben sich rot. Ungläubig hebt Harry die Augenbrauen und legt einen Arm um ihre Taille. Mit einem Ruck zieht Harry sie zu sich, bis ihre Lippen sich beinahe berühren.
„Würde ich dich hassen, würde ich nicht hier mit dir inmitten von Bettlaken und Überzügen liegen", haucht er, bevor er sie in einen innigen Kuss verwickelt. Sofort finden ihre Finger sich in seinen Haaren wieder, eine gefühlt Ewigkeit lösen sie sich wieder von einander, beide atemlos.
Maya lächelt sanft und streicht ihm einige Locken nach hinten. Sie fährt mit der Spitze ihres Zeigefingers über die Außenlinie seines Gesichtes und hakt nach: „Und hast du das andere ernst gemeint? Ich habe dein Leben zerstört und es war es dir nicht wert." „Ich sage viele Dinge, wenn ich in Rage bin", murmelt Harry.

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Prison / h.s
FanfictionHarry hat sie seit drei Jahren nicht mehr gesehen. In dieser Zeit war er auf der Flucht vor dem Rechtsstaat, den illegalen Geschäften, in die er von ihr hineingezogen wurde, und vor allem vor seiner Vergangenheit mit ihr. Nach all er der Zeit hat e...