Es war Freitag, an sich einer der schönen Tage der Woche, wenn Ash heute Zeit hatte und den Tag nicht mit diesem Schönling verbringen würde.
Und morgen war auch noch Mikes Party, zu welcher auch Daniel eingeladen war, was nicht nur ihn überrascht hatte. Immerhin war es nur ein kleiner Kreis laut Mike und ich wusste das er nicht viel mit Dan zu tun hatte.
Ich schloss mein Schließfach und drehte mich dann um, wobei ich Ash sah der gerade mit diesem Typen sprach. Offensichtlicherweise schmachtete dieser Typ ihn auch noch an, aber Ash schien das nicht zu bemerken, sondern redete weiterhin normal mit ihm.
»Ich bin mir sicher das die Dose Cola nichts dafür kann«, hörte ich Dan hinter mir sagen und ich schaute auf die leere Coladose, die ich gerade ohne es zu merken mit meiner Hand zerdrückt hatte.
»Siehst du nicht wie der Typ Ash anstarrt? Als wolle er ihn aufessen...«
»Das bildest du dir nur ein Chris. Ich sehe nicht mehr als zwei Freunde die miteinander sprechen. Du hast gar keinen Grund eifersüchtig zu sein.«
»Lass mich einfach in Ruhe.«
»Ich sehe schon du hast schlechte Laune. Wie wäre es wenn du mit zu mir kommst und die Nacht über bleibst? Ich wohne immerhin näher bei Mike dran.« Ich seufzte, dann nickte ich.
»Gut, ich gehe nur vorher kurz nach Hause.« Schon verschwand ich zur Tür hinaus und stieg in den Bus.
Vermutlich hatte Dan recht und ich hatte einfach viel zu viel hinein interpretiert, nur weil ich heute einen schlechten Tag hatte der sich auch nicht besserte, als ich nach Hause kam.
»Mom? Ich bleibe heute Nacht bei Dan und morgen bin ich auf einer kleinen Party eingeladen«, sagte ich und machte mich innerlich gleich bereit für die Predigt die sie mir halten würde.
»Du solltest dich um einen Job kümmern und nicht deine Zeit mit so etwas verschwenden.«
»Ich verschwende meine Zeit nicht, ich mache einfach nur das was normale Teenager in meinem Alter machen«, antwortete ich.
»Das mag zwar sein, aber normale Jugendliche in deinem Alter wissen schon auf welche Uni sie gehen und was sie machen möchten und sitzen nicht untätig die ganze Zeit rum. Du hast bald Abschlussprüfungen und lernst nicht. Wie willst du die dann schaffen? Willst du sitzen bleiben? Was soll ich dann anderen sagen? Ja meine Tochter ist erfolgreich, mein Sohn sitzten geblieben? Wach endlich auf und begreife was wichtig ist.« Sie musterte mich, als wäre ich ein kleines Kind was etwas falsch gemacht hatte und dem man jetzt Erklären musste, was es tun sollte.
»Müssen wir jetzt darüber sprechen? Wir haben das Thema doch schon oft genug besprochen und du kennst meine Meinung dazu.«
»Deswegen haben wir das alles aber immer noch nicht geklärt. Weißt du wie peinlich es ist, wenn ich gefragt werde was du machen willst und keije Antwort geben kann? Die schrägen Blicke, weil sie genau denken das mein Sohn es nie so weit bringen wird wie ihre Kinder?«
»Was andere davon halten interessiert mich nicht. Ich gehe jetzt zu Dan, bis Sonntag.« Mit diesen Worten verließ ich das Wohnzimmer, ging schnell die Treppe nach oben und packte ein paar Sachen ein, ehe ich schnell das Haus verließ.
Es nervte mich alles so. Ständig sagte man mir nur was ich tun sollte. Und im Ernst, wen interessierte es was meine spießigen Nachbarn sagten? Deren Meinung war mir total egal...
Einmal mehr wünschte ich mir, ich könnte so offen und ehrlich sein wie Ash. Er ging mit allem so locker um, er konnte wirklich so sein wie er wirklich war, wie er sein wollte. Er würde, wenn ich ihn nicht so aufhalten würde, zu unserer Beziehung stehen. Und ich? Ich war nur ein Typ der es nicht mal schaffte offen zu seiner Sexualität zu stehen oder das zu tun was er wollte. Sonntag wenn ich nach Hause kam dürfte ich mir wieder etwas anhören, dann würde ich wie immer einfach nicken und ja sagen und verschwinden, bis ich wieder etwas falsch machte und es mir ewig vorgehalten wurde. Immerhin konnten meine Eltern nicht mit mir angeben so wie mit meiner Schwester... Und ich war mir sicher dass sie mich rauswerfen würden, sobald sie erfahren würden dass ich mit einem anderen Jungen zusammen war und ihn ernsthaft liebte.
Ich klingelte bei Dan, der mir beinahe sofort die Tür aufmachte und bei einem Blick auf mein Gesicht genau meine Stimmung ablesen konnte. Er kannte meine Eltern und wusste wie sie drauf waren, immerhin hatte er oft genug meinen Vater erlebt der mich voll meckerte ich hätte mehr für die Schule zu tun.
»Kakao?«, fragte er dann.
»Oh ja bitte.«
~
»Hier wohnt Mike also... Nett.« Dan schaute sich den Garten an, den wir gerade betreten hatten. Im hinteren Teil war ein kleines Haus, daneben stand ein Grill und mehrere Tische und Stühle standen draußen. Es waren tatsächlich nicht viele da, nur ein paar Leute aus unserem Jahrgang und seine beiden Freunde.
»Hey Chris, hey Daniel! Schön das ihr hier seid!« Mike wedelte aufgeregt mit seiner Hand und wir stellten uns denjenigen vor, die uns noch nicht kannten. Dabei war auch Mikes Freundin Sarah und ihre beste Freundin Clara, so wie der Freund von Ash der Shane hieß und im Moment eher aussah als wäre ihm nicht so ganz wohl bei dem Gedanken inmitten so vieler fremder Leute zu sitzen.
Ich ließ mich Ash gegenüber auf den Platz fallen, Dan neben mir, und versuchte nicht allzu offensichtlich die ganze Zeit zu ihm zu schauen. Eigentlich müsste ich jetzt neben ihm sitzen und mich an ihn lehnen und...
Nicht daran denken Chris, das macht es nur noch schlimmer.
Ich konnte es dann doch nicht verhindern und warf während des Essens einen Blick zu ihm. Gerade unterhielt er sich mit Takumi und Shane und lachte, als sie etwas sagten. Takumi bemerkte meinen Blick und schaute mich genau an, als würde er an irgendetwas zweifeln. Und vielleicht ahnte er auch etwas von dem, was zwischen mir und Ash wirklich ablief...
Ich könnte jetzt noch so viel mehr schreiben da ich jetzt einen Geistesblitz hatte und mit der Planung von Broken Mirrors schon bis Kapitel 43 bin. Da es aber recht spät ist und ich müde bin, werde ich mich morgen weiter austoben.
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Broken Mirrors (BoyxBoy/Yaoi)
Teen FictionPhoenix - genannt Ash - ist ein ganz normaler Junge. In seinem Leben ist nicht alles perfekt, aber er hat gelernt die meisten Dinge hinzunehmen und damit umzugehen. Anders ist Chris. Obwohl er nach Außen hin selbstbewusst und stark wirkt und man nic...