18.Kapitel (Chris)

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Ich war nervös, als ich die Haustür aufschloss und Ash nach mir hinein trat. Er war nicht das erste Mal hier, aber dennoch fühlte es sich so an, als würde es etwas besonderes sein.

»Ist Pizza okay? Ich weiß es gab erst in der Schule Pizza, aber ich hätte Lust noch eine zu essen.« Ash nickte.

»Klar Pizza geht immer.«

Das nervöse Gefühl nahm nicht ab, eher nahm es zu je mehr ich Ashs Blick auf mir spürte. An seinem Blick vorhin hatte ich bemerkt, dass er meine Andeutung mehr als nur deutlich verstanden hatte. Er wusste genau dass ich ihn gemeint hatte, allerdings hatte er noch nichts dazu gesagt und innerlich rang ich mit mir. Sollte ich ihn wirklich fragen?

Wir kannten uns nicht gut genug... Aber dennoch war ich mir sicher mich in ihn verliebt zu haben. Er war die erste Person bei der ich das Gefühl  hatte, dass ich mit ihm wirklich zusammen sein konnte und wollte.

»Möchtest du etwas trinken?«

»Gerne. Mir ist alles recht.«

Ich ging kurz in die Küche, holte eine Flasche Limonade und ging mit ihm die Treppe nach oben in mein Zimmer. Bei seinem Eintreten hielt er kurz inne und schaute sich um. Es war ein gewöhnliches Zimmer, mit Bett, Schreibtisch, Fernseher und allem drum und dran. Sein Blick fiel auf mein Regal wo jede Menge DVDs standen die er nun genauer ansah.

»Interessante Filme und Serien hast du da stehen.«

»Wenn du willst können wir etwas schauen.« Er nahm sich einen Film heraus und setzte sich neben mich aufs Bett, wobei er nah genug an mir saß, damit ich ihn berühren konnte, wenn ich wollte aber weit genug entfernt dass wir uns nicht versehentlich berührten.

Die ganze Zeit über konzentrierte ich mich kaum auf den Film, meine Gedanken kreisten immer um Ash. Wie sollte ich ihn am besten Fragen? War es wirklich das richtige? Liebte ich ihn wirklich oder dachte ich es nur und eigentlich war es nicht so und ich fand ihn einfach nur interessant?

Aus den Augenwinkeln betrachtete ich ihn. Er sah gut aus und er war auch noch unglaublich nett... Ein guter Zuhörer und er verurteilte mich nicht dafür, wie ich bisher gelebt hatte.

Der Film ging zu Ende und Ash gähnte. Es war Abend und ich bestellte die Pizza, ehe ich mich wieder zu ihm setzte. Ich dachte an den Kuss letztens, als ich bei ihm war... Es fühlte sich so anders an, als die Küsse die ich sonst hatte. Bei ihm war es so besonders, so einzigartig.

»Takumi wird es nicht gefallen wenn...Nun ja...« Ich beendete meinen Satz nicht, aber das musste ich auch gar nicht, Ash verstand auch so was ich meinte.

»Er wird darüber hinweg kommen. Er ist nachtragend, aber im Grunde hasst er niemanden.« Für mich klang das schon fast wie eine Zustimmung auf meine eigentlich unausgesprochene Frage und ich richtete meinen Blick zur Wand, wo ich die Tapete anstarrte. Sollte ich ihn wirklich fragen? War das eine gute Idee? Ja das war es. Er würde mir helfen glücklich zu werden,ich musste die Gelegenheit nur ergreifen und mich dazu überwinden es auszusprechen.

»Weißt du Ash ich... weiß nicht wie ich es sagen soll... aber...« Wo blieb nur mein Entschluss von eben wieder hin? Ich schaffte es nicht mal, ihm meine Gefühle richtig mitzuteilen. Das war so frustrierend, weil ich zu unsicher war. Was war, wenn ich seine Signale falsch verstanden hatte?

»Wenn du mich fragen willst, ob ich mit dir zusammen sein möchte, dann ja.« Er schaute mich an uns ein erleichtertes Seufzen entfuhr mir. Meine Unsicherheit war wieder verflogen, mein Herz klopfte aber dennoch wie wild.

»Super...« Ich küsste ihn sanft auf die Lippen und er erwiederte den Kuss. Vorsichtig legte ich meinen Arm um ihn, drückte ihn sanft an mich und erst das Klingeln an der Tür unterbrach uns.

Ich ging die Treppe nach unten, nahm die Pizza entgegen, hab ein großzügiges Trinkgeld und setzte mich wieder aufs Bett.

Es war ein seltsames Gefühl zu wissen,dass ich jetzt mit Ash zusammen war, wenn auch erst seit einigen Minuten. Immerhin hatte ich vorher keine Beziehung gehabt.

»Ich möchte aber nicht, dass es jeder weiß...«, murmelte ich und Ash nickte nur verständnisvoll.

»Schon klar, tun wir in der Schule einfach so als wäre alles normal, das passt schon. Ich habe auch im Moment nicht vor es jemandem zu erzählen, vor allem nicht Mike oder Takumi. Takumi wäre alles andere als begeistert und Mike würde mich damit nur aufziehen.« Er biss von seiner Pizza ab und ich dachte daran, wie ich das jetzt schaffen sollte mich ihm gegenüber in der Schule richtig zu verhalten. Vielleicht mit ihm reden, ab und zu mit ihm zu Mittag essen... Ich hoffte nur man sah mir nicht an das ich in ihn verliebt war.

Wir sprachen noch kurz, ehe Ash sich auf den Weg nach Hause machte. Kaum war er zur Haustür hinaus verschwunden, nahm ich mein Handy und wählte Dans Nummer. Mit irgendjemandem musste ich ja darüber reden.

»Ja Chris?«

»Hast du jetzt Zeit?«

»Klar... Soll ich zu dir kommen, oder kommst du her?«

»Ich würde mich gerne draußen treffen im Park, so in einer halben Stunde?«

»Okay.« Kaum hatte er aufgelegt, ging ich in die Garage nahm mein Fahrrad und fuhr zum Stadtpark, wo Dan schon auf einer Bank saß und wartete.

»Es ist etwas ungewöhnliches passiert... Ich habe jetzt einen Freund.« Dan schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an und ich ließ mich neben ihm auf die Bank fallen. In Kurzform erzählte ich ihm was seit der Party passiert war und er hörte schweigend zu.

»Nur deswegen wolltest du dich treffen?«

Ich nickte.

»Nun ja... Ich will das es niemand weiß, aber dir wollte ich es trotzdem erzählen.« Dan verdrehte nur die Augen, lächelte aber.

Broken Mirrors (BoyxBoy/Yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt