Ich merkte das Chris sich wieder etwas distanzierte, aber ließ ihm die Zeit die er brauchte. Er redete trotzdem normal mit mir, ab und an machten wir etwas zusammen, aber wir küssten uns kaum und als ich ihm sagte das ich ihn liebte, hatte er es nicht wirklich erwidert. Der Kuss war zwar voller Gefühle gewesen, aber gleichzeitig auch etwas verzweifelt und ich fragte mich was ihm solche Sorgen bereitete.
Nach der Schule ging ich ganz normal nach Hause, wo ich mich an meinen Schreibtisch setzte und Hausaufgaben machte. Ich war gerade mitten in einer ewig langen Matheaufgabe, als es an der Tür klingelte und ich genervt meinen Stift hinwarf und dann die Treppe nach unten stolperte. Da mein Bruder anscheinend nicht da war, musste ich die Tür öffnen, wobei ich mir denken konnte wer da war.
Vor mir standen Mike und Takumi die mich angrinsten und sich dann an mir vorbei ins Haus schoben, als wäre es vollkommen normal - und das war es ja auch.
»Ich war gerade dabei meine Mathehausaufgaben zu machen. Ihr stört«, stöhnte ich auf, aber Mike drehte sich nur zu mir um.
»Sei doch froh, dass wir dich erlösen. Lass uns eine Runde Mario Kart spielen! Ich habe Lust drauf.« Er hielt mir das Spiel vor die Nase und ich fragte mich zum hundertsten Mal, warum ich solche Freunde hatte.
Sie gingen schon hoch in mein Zimmer, während ich aus dem Vorrat in der Küche eine Tüte Chips und Cola holte, dann ging ich nach oben wo es sich die beiden bereits auf meinem Bett bequem gemacht hatten und das Spiel starteten.
Wir spielten fast zwei Stunden lang, ehe wir keine Lust mehr hatten und uns nur noch über irgendetwas unterhielten, bis plötzlich das Gespräch auf etwas ganz anderes gelenkt wurde.
»Was läuft jetzt eigentlich zwischen dir und Chris?«, fragte mich Mike und ich schaute ihn an, als wüsste ich nicht was er meinte.
»Was genau soll denn sein?«, fragte ich gespielt ahnungslos und Mike und Takumi tauschten einen vielsagenden Blick, ehe sie mich beide praktisch festnagelten.
»Wie lange kennen wir uns jetzt schon? Denkst du wirklich wir merken nichts?« Takumi verdrehte genervt die Augen, während Mike breit grinste.
»So wie du Chris anschaust, könnte man fast meinen du willst ihn aufessen. Klar wirkt ihr an sich wie normale Freunde – aber wenn man dich gut genug kennt, dann sieht man genau, dass du für ihn was ganz anderes empfindest. Hat dich der Kuss etwa so aus der Bahn geworfen, das du für ihn schwul geworden bist?«, fragte Mike und ich schüttelte mit dem Kopf.
»So ist es nicht...«
»Wie ist es denn dann?« Sie schauten mich beide erwartungsvoll an, als würden sie es kaum erwarten können dass ich antwortete.
»Ich bin nicht wegen ihm schwul und es war nicht wegen dem Kuss... Ich mag ihn wirklich als Person.«
»Also bist du ihn ihn verliebt. Seid ihr zusammen?« Ich musste darauf gar nicht erst antworten, denn die Tatsache dass ich rot anlief und genervt die Augen verdrehte war Antwort genug.
Takumis Mundwinkel zogen sich sofort nach unten, während Mike mich begeistert anschaute, als wäre ich die nächste Sensation. Dabei war das ja keine große Sache.
»Was wirklich? Oh Gott! Mein bester Freund ist schwul!«, sagte er aufgeregt und klang dabei wie ein Mädchen aus einem dieser komischen Teenie-Filme, was mich zum grinsen brachte.
»Mike jetzt komm wieder runter«, lachte ich und schob ihn zur Seite, da er mir etwas sehr auf die Pelle gerückt war, als wolle er auf einmal alles wissen.
»Wie ist es so... du weißt schon. Fühlt es sich gut an?«
»Mike das will doch keiner wissen!«, unterbrach Takumi ihn und wurde rot während ich genervt aufstöhnte. Ich hätte wissen müssen das Mike das etwas zu begeistert sehen würde. In dieser Hinsicht war er echt... wie sollte ich sagen... unglaublich nervig.
»Vergiss es, darüber werde ich nicht reden! Außerdem, wäre es echt super, wenn das unter uns bleiben würde...«, murmelte ich dann ernst und Takumi verdrehte die Augen. Er konnte sich denken dass Chris es war der nicht wollte das es bekannt wurde.
»Alles klar, kein Problem. Aber wenn was ist, ich steh sowieso hinter dir, das weißt du oder? Ich kann es immer noch nicht glauben – du stehst echt auf Typen. Das ist so cool.« Während die meisten das eher angewidert hätte, gehörte Mike zu den Menschen die alles was irgendwie aus dem Rahmen von dem fiel, was „üblich" war, unglaublich spannend fand.
Mike hörte nach einer Weile auf mich auszufragen, dann blieben die beiden noch zum Abendessen und ich war froh, als sie endlich gegangen waren. Jetzt war es raus, was mich an sich nicht störte, da ich es mir sowieso denken konnte, aber diese Fragerei war immer so nervig.
Ich fragte die beiden schließlich auch nicht nach ihrem Liebesleben aus.
Genervt ging ich nach oben und führte meine Hausaufgaben fort, auf die ich mich kaum konzentrieren konnte, irgendwann gab ich es dann ganz auf und stopfte mein Zeug in meinen Rucksack, ehe ich mich aufs Bett warf und auf mein Handy sah. Jede Menge Nachrichten von Chris. Das tat er manchmal wenn ihm langweilig war oder er schlechte Laune hatte, dann schrieb er mir selbst wenn ich gerade nicht antwortete viele Nachrichten und ich nahm mir die Zeit jede einzelne durch zu lesen. Man könnte kaum meinen das etwas an ihm anders war, aber ich merkte es sofort. Die Art und Weise wie er schrieb, wie er seine Sätze formulierte war nicht so, wie er es normalerweise tat.
Ich wünschte ich könnte ihm Helfen, aber wusste das ich es nicht konnte.
Es ist so weit, Broken Mirros hat die 1 k Likes erreicht! (: Dafür danke ich meinen treuen Lesern! Da bin ich gleich motiviert weiter zu schreiben! (:
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Broken Mirrors (BoyxBoy/Yaoi)
Roman pour AdolescentsPhoenix - genannt Ash - ist ein ganz normaler Junge. In seinem Leben ist nicht alles perfekt, aber er hat gelernt die meisten Dinge hinzunehmen und damit umzugehen. Anders ist Chris. Obwohl er nach Außen hin selbstbewusst und stark wirkt und man nic...