Auffrischung

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Die Tür knarrte laut, als Legolas sie nach innen aufstieß und Camilja den Vortritt gewährte

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Die Tür knarrte laut, als Legolas sie nach innen aufstieß und Camilja den Vortritt gewährte. Mit einem staunenden Gesichtsausdruck trat sie vor und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Legolas schloss derweil die Tür, während Camilja langsam ihre Blicke durch das riesige Zimmer gleiten ließ. Ihre zittrigen Finger umfassten den Stoff ihrer Kapuze und zogen sie herunter, sodass sie im Stande war, diese Schönheit besser zu betrachten. Zu ihrer Überraschung, glich dieser Raum den Gängen von Thranduils Hallen keineswegs. Natürlich, die Wände bestanden Großteils aus den wunderschönen verwachsenen Bäumen, doch die Einrichtung erschien ihr viel eleganter und nicht so düster. Das gewaltige Himmelbett, welches ihr sofort in die Augen sprang, stand inmitten des Zimmers. Unzählige Äste mit kräftigen bunten Blüten, schlängelten sich die hölzernen Säulen nach oben und verschmolzen mit der Decke. „Unglaublich", flüsterte Camilja vor sich hin, wobei sie Legolas erfreutes Lächeln in ihrem Rücken spürte. Überwältigt von dem Glanz, drehte sie ihren Kopf in alle Richtungen, bis sie bei einem Bogen aus verwachsenen Wurzeln hängen blieb, der in einen anhängenden Raum führte. Neugierig, wie sie es nun einmal war, schritt sie darauf zu und ließ ihre zarten Fingerspitzen über das glatte Holz gleiten. Sie atmete tief ein und nahm dabei den wunderbaren Duft des frischen Holzes wahr, welcher ihr ein wohlbehütetes Gefühl einbrachte. Es erinnerte sie selbst an ihr zuhause im Düsterwald, wo die Bäume auch so angenehm rochen. Ein kurzes Lächeln huschte dabei über ihre Lippen und sie entschied sich dazu, das andere Zimmer zu betreten. Der Ausblick auf ein wahrlich prunkvolles Badezimmer offenbarte sich ihr hier. Der schöne Eichenholzboden, welchen man auch im Schlafzimmer vorfand, ging in einen weiten See über, der fast den kompletten Raum einnahm. Vorsichtig sank sie auf ihre Knie und stützte sich am Rand aus Wurzeln und Blättern ab, während Camilja in das glasklare Wasser schaute. Der Strom, der das Wasser in Bewegung hielt, schwemmte ihr Spiegelbild hin und her. Diese Eleganz hatte sie wahrlich nicht erwartet. Schon gar nicht für eine gewöhnliche Waldelbin. Sie musste also träumen. „Camilja?" Legolas Stimme, brachte sie dazu, sich wieder zu erheben und in das Schlafzimmer zurückzukehren. Sie sah ihn etwas beschämt an, da sie noch ziemlich überfordert wirkte und es nicht so richtig wahrhaben wollte. „Deine Kleider sind bereits heraufgebracht worden und wurden für dich bereitgestellt." Camilja starrte ihn fassungslos an. „M-meine Kleider?", stotterte sie ihm leise entgegen und folgte seiner Handbewegung, die auf das Bett hinführte. Ein bildhübscher weißer Seidenstoff stach ihr sofort ins Auge, wobei ihr der Mund weit offenstand. „Das ist für mich?" Sie stürmte an Legolas vorbei und wollte mit ihrem Handrücken darüberstreichen, zögerte jedoch und unterließ es schließlich gänzlich. Mit zusammengebissenen Zähnen rieb sie sich ihre Hände und drehte dem Prinzen den Rücken zu. „Ich kann das nicht annehmen.", beichte sie ihm mit zittriger Stimme. Sie wollte ihm dabei nicht ins Gesicht sehen, denn sie wusste, dass er sie mit seinen schönen Augen überreden würde. Legolas seufzte im Hintergrund und kam langsam auf sie zu. „Du kannst zwar nicht Camilja, aber du musst. Du weißt, mein Vater wartet auf dich." Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Der König! Wie konnte sie ihn bloß vergessen. Der Gedanke an seine Worte, übermittelte ihr ein mulmiges Gefühl. Sie durfte ihn nicht einfach so enttäuschen. Nicht nach diesem gastfreundlichen Angebot, welches er ihr versprochen hatte. „Gut", gab sie sich geschlagen und spürte den Luftzug, als Legolas sich auf die Tür zubewegte. „Ich komme in zwanzig Minuten wieder und werde dir mit deinen Haaren helfen." Bei den letzten Worten verließ er das Zimmer und ließ die Tür ins Schloss fallen. Camilja sah nun wieder auf und machte sich gezwungenermaßen auf den Weg ins Badezimmer. Nur sehr schwer wagte sie ihre Kleidung abzulegen und in das warme Wasser des Sees zu steigen. Sie fühlte sich immer noch nicht wohl, obwohl sie es mittlerweile eingesehen haben müsste. In Gedanken versunken warf sie ihre blonden Haare zurück und legte sie auf das Blätternetz ab. Den Rest ihres Körpers tauchte sie in das klare Wasser und genoss diese Wärme, zusammen mit den beruhigenden plätschernden Geräuschen. In ihrem zuhause konnte sie leider nie ein warmes Bad genießen und musste sich deshalb immer im kalten Fluss schwimmen. Dies war also das erste Mal, dass ihr das waschen nicht wie eine Qual vorkam. So langsam fing sie auch an das Ganze zu genießen, aber leider blieb ihr nicht so viel Zeit dafür. Schnell stieg sie aus dem Wasser und warf sich ein weißes Tuch um ihre Gestalt, sodass sie nicht frieren musste, bis sie das Schlafzimmer wieder erreichte. Erneut betrachtete sie das Kleid, wie es sich über ihr zukünftiges Bett erstreckte. Sie zögerte und zog ihre Hand des Öfteren zurück, weil sie es bloß nicht verunreinigen wollte. Sie wagte kaum dieses Kleidungsstück anzufassen, wie sollte sie es also anziehen? Sie erschrak und ließ das weiße Tuch fallen, als es plötzlich an der Tür klopfte. „Camilja? Bist du soweit?" „Ähm." Hektisch strich sie sich ihre nervigen Strähnen aus dem Gesicht und schnappte nach dem Kleid. „Einen Moment noch!" Vorsicht streifte sie es sich über den Kopf und befreite ihre Haare. Sie war überrascht wie schnell sie hineingeschlüpft war und musste lachen. Sie strich sich über die schmale Taille und schloss grinsend ihre Augen. Das Gefühl der weichen Seide war einfach überwältigend. Das Kleid reichte auf den Boden und ging in eine etwas längere Schleppe über. Obwohl sie sehr dünne Arme hatte umschlangen die schlichten Ärmel sie perfekt. Ihre Schultern, sowie auch ihr schmaler Hals waren dabei nicht bedeckt, weswegen man ihre Schlüsselbeine deutlich sehen konnte. Die Tür knarrte ein wenig, als Legolas das Zimmer betrat und vor Überraschung erstarrte. „Du siehst überwältigend aus." Camilja wurde rot und lächelte. „Meinst du?", zweifelte sie trotz seines Komplimentes an. „Glaubst du ich werde ihm gefallen?" Legolas nickte übertrieben. „Und wie! Er wird beeindruckt sein." Sie lächelte erneut. Sie setzte sich auf das Bett und Legolas begann ihr weiches Haar zu durchbürsten. Einerseits genoss sie es, wie er durch ihre Haare strich, aber irgendwas bedrückte sie. „Bist du etwa nervös?", fragte Legolas sie. Camilja verschränkte ihre Arme vor der Brust und biss sich auf die Lippen. Vielleicht hatte er ja Recht und sie fürchtete sich ein wenig. Sie hatte Angst dem König in die Augen zu sehen. „Du brauchst dich nicht zu fürchten Camilja. Vertraue mir." Leichter gesagt als getan. Legolas stand auf und fing an zwei Strähnen ihrer glänzenden Haare zurück zu flechten. Als er fertig war betrachtete er sein Werk von vorne und reichte ihr die Hand. „Na komm, wir müssen gehen." Camiljas Herz hämmerte ununterbrochen an ihre Brust. Nickend fasste sie nach seiner Hand und bewegte sich auf die Tür zu. Ihre Knie schlotterten und sie merkte, wie sich ihre Haare am ganzen Körper aufstellten. Sie wollte ihm nicht gegenübertreten, doch für eine Flucht, war es nun zu spät. Legolas nahm sie bei ihrem Arm und öffnete ganz langsam die Tür. Camilja schloss die Augen. Sie ballte ihre freie Hand zu einer Faust, während der Prinz sie immer näher in den Thronsaal zog. Eigentlich möchte sie einfach wieder zurück in ihr kleines Haus inmitten des Düsterwaldes und die ganze Sache hinter sich lassen, doch was im nächsten Moment geschah, hätte sie im Leben nicht erwartet.

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt