Der Plan

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„Was?" Camilja schreckte zurück und vergrub ihre Finger in ihren Haaren

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„Was?" Camilja schreckte zurück und vergrub ihre Finger in ihren Haaren. Melwen verzog dabei etwas beschämt das Gesicht und erhob sich, um an Camiljas Seite zu treten. Vorsichtig legte sie eine Hand auf ihre Schulter und versuchte sie dadurch zu besänftigen. „Es tut mir furchtbar Leid Camilja." Kopfschüttelnd schlug sie ihre Hand weg und Melwen zog sie erschrocken zurück. „Nein." Camilja wanderte verwirrt durch den Raum. In ihrem ‚Gesichtsausdruck lag entsetzten, doch keinen Funken von Trauer oder auch Schmerz. Sie fühlte sich nicht getroffen, weder bildeten sich Tränen in den Augen. „Wie kann das sein.", murmelte sie vor sich und legte eine Hand in ihren Nacken. Warum spürte sie dieses Leid nicht? Komplett zerstreut kehrte sie nun zu Melwen zurück und sah ihr tief in die Augen. „Wer ist diese Soldatin?", wollte sie dringend wissen und durchlöcherte die braunhaarige Elbin mit ihren scharfen Blicken. Diese jedoch verzog eher weniger begeistert das Gesicht. „Ich glaube es ist keine so gute Idee, wenn ich dir davon erzähle." Camilja aber ließ nicht locker und umfasste ihre Schultern, um sie kräftig durchzuschütteln. „Sage es mir, sofort!", knurrte sie in einem strengen Ton und Melwen bekam es langsam mit der Angst zu tun. „Ihr Name ist Tauriel. Sie ist die Anführerin der Truppen, die sich ständig in den Düsterwald begeben, darunter auch Legolas." Camilja ließ von ihr ab und drehte sich um. Sie war zwar verärgert darüber nicht informiert worden zu sein, doch sie hegte keinen Hass gegen diese Elbin. Im Gegenteil. Ein schwaches Grinsen huschte ihr über die hübschen Lippen und sie legte ihre Hände ineinander. „Natürlich!", schoss es ihr durch den Kopf. Legolas liebte eine andere Elbin, weswegen er nicht anderes als eine gewöhnliche Freundin in ihr sah. Und sie? Sie fühlte sich weder hintergangen noch schmerzte der Gedanke daran nicht, ihn an eine andere verloren zu haben, was wohl bedeutete, dass.... „Melwen!", rief sie ihr voller Freude zu und kam auf sie zugestürmt. Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, während sie nach ihren Unterarmen fasste und durch das Krankenzimmer sprang. „Das ist doch hervorragend oder?" Die braunhaarige Elbin musterte sie eher skeptisch, da sie ihre plötzliche Freude nicht verstehen konnte. „Wie meinst du das?" Camilja lachte. „Legolas ist verliebt und das in eine andere Elbin. Das ist der perfekte Plan." Melwens Miene hatte sich noch immer nicht verändert. „Welcher Plan?" Camilja ließ von ihr ab und schnappte sich die frisch gepflückten Rosen, die auf einer Kommode standen. „Es liegt doch auf der Hand. Ich empfinde nichts für den Prinzen und er anscheinend auch nicht." Die braunhaarige Elbin fing so langsam an der ganzen Sache näher zu kommen, doch so hervorragend fand sie diese Geschichte nicht. „Und was willst du damit erreichen?" Camilja entfernte die Dornen von den Rosen und steckte eine davon hinter ihr Ohr. „Ich muss den König also nur davon überzeugen das Versprechen zwischen uns aufzulösen, indem ich ihm von Legolas Schwärmerei erzähle." Melwen erstarrte nach Camiljas Worten und fuchtelte wie wild mit ihren Händen vor ihrem Gesicht herum. „Warte, warte, warte. Das ist keine so gute Idee würde ich behaupten.", fiel sie ihr ins Wort. Camilja hingegen schob eine Augenbraue hoch. „Wieso denn nicht?" Melwen seufzte. „Der König würde es nicht so erfreulich finden, wenn er wüsste, dass Legolas sein Herz an eine Waldelbin vergeben hat. Wer weiß was da wohl passieren könnte, falls ihm dies unter die Ohren käme?" Camiljas Freude verschwand mit einem Male und auch ihr Lächeln ging zurück. Melwen hatte ja Recht. Der König wäre nicht mehr in der Lage, sich vor Zorn zu kontrollieren, was sie wieder an den Vorfall erinnerte. Sie wollte auf keinen Fall, dass das wieder geschieht, denn ein zweites Mal würde er sie nicht verschonen wollen. „Du hast Recht Melwen." Enttäuscht sah sie über ihre Schulter und sank auf das Bett. „Doch was soll ich sonst tun? Er wird seine Meinung schwer ändern, auch wenn ich ihn darum bitte." Erneut vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen und schloss ihre Augen. Sie musste dringend einen Ausweg finden, denn dieses Mal betraf es nicht nur sie, sondern auch den Prinzen. Sie wollte ihn nicht unglücklich sehen. Er hatte seine Liebe gefunden und so wie es ihr erzählt wurde lieben Elben ewig, solange sie aufrechterhalten wird. Camilja lachte innerlich. Wie es sich wohl so anfühlt, die Liebe? Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte? Würde sie an ihn denken, oder gar von ihm träumen? Wäre es ein unbeschreibliches Gefühl, welches sie nicht kennt? Ein Gefühl, welches ihre Sinne benebelt und ihren Verstand verwirrt? Camilja brummte zufrieden, während sie so daran dachte. Oder hatte sie bereits Erfahrung damit? Wie aus dem Nichts blitzte das Gesicht des Königs vor ihrem geistigen Auge auf. Sie sah diese verführerischen eisblauen Augen, die wie immer auf sie gerichtet waren. Sie spürte diesen Drang in sich seine zarte blasse Haut zu berühren. Sie wollte seine Hand wieder an ihrer Wange spüren und diese tiefe Stimme in ihren Ohren zu hören. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie sein silberblondes Haar in ihrem Nacken fühlte. So weich und so geschmeidig strich es über ihren empfindlichen Rücken. Sie verkrampfte, denn sein warmer Atem benetzte ihre Haut. Sie fühlte seine starken Arme, die um ihre Hüfte geschlungen waren und sie beschützten. Noch dazu die harte Brust an der sie geweint hatte und zu guter Letzt dieser Geruch von Laub und blühenden Blüten, der durch ihre Nase kroch und so ihre Schwäche hervor holte. Camilja schüttelte den Kopf und fuhr hoch. Sie sah auf sich herab und musste sich zuerst orientieren. Sie war so in Gedanken versunken, sodass sie alles komplett vergessen hatte. Nur dank Melwen, die sie mit einem Räuspern zurück in die Wirklichkeit beförderte, fiel ihr der wahre Grund ihrer Anwesenheit wieder ein. „Alles in Ordnung?", hakte sie besorgt nach, doch Camilja schluckte und nickte bloß. „Mir geht es gut.", erwiderte sie darauf und beruhigte sich. Wieso kam ihr ausgerechnet der König in den Sinn, wenn sie über die Liebe nachdachte. „Melwen...", hechelte sie nach ein paar Minuten und schaute zu ihr auf. „Du musst mir versprechen, dass du keinem auch nur ein einziges Wort darüber erzählst, hast du mich verstanden?" Die braunhaarige Elbin fuhr sich durch das lange Haar und verbeugte sich ein wenig. „Natürlich.", gab sie ihr als Bestätigung, was Camilja dazu veranlasste den Weg zur Tür einzuschlagen. Melwen jedoch hielt sie mit einem Räuspern zurück. „Warte! Wo willst du hin?", fragte sie völlig überrascht von ihrer plötzlichen Wendung. „Ich gehe an den einzigen Ort, wo ich meinen Kopf endlich frei bekomme." Erklärte sie ihr in einem angenehmen Ton und machte sich fort. Bevor Camilja das Krankenzimmer verlassen hatte spürte sie das Grinsen von Melwen in ihrem Rücken, doch es kümmerte sie nicht, denn in diesem Moment erschien ihr etwas anderes viel wichtiger zu sein. 

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt