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„Melwen!", schrie sie lauthals und mit verzweifelter Stimme durch die gesamten Hallen bevor sie die Tür zum Krankenzimmer mit voller Wucht aufstieß

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„Melwen!", schrie sie lauthals und mit verzweifelter Stimme durch die gesamten Hallen bevor sie die Tür zum Krankenzimmer mit voller Wucht aufstieß. Die braunhaarige Elbin zuckte unerwartet zusammen und hätte fast ihren Mörser, den sie in der rechten Hand festhielt, fallen gelassen. Sofort drehte sie sich um und sah das mit Tränen überströmte Gesicht von Camilja, als sie auf sie zugestürmt kam. Sie selbst stockte der Atem, da sie nicht wusste, warum sie so aufgelöst auf sie zu rannte. „Ach Melwen." Camilja fiel ihr um den Hals und vergrub ihr Gesicht in ihrem olivgrünen Kleid, welches hervorragend zu ihrer blassen Hautfarbe passte. Melwen, die anfangs noch sehr überrumpelt wirkte, legte nach ein paar Schweigeminuten ihre Arme um den zitternden Leib von ihr und versuchte sie so gut es ging zu beruhigen. Selbst Camilja war nicht bewusst, dass sie die Elbin wie eine engste Vertraute umarmte, doch es kümmerte sie nicht. Sie brauchte Jemanden. Eine Schulter zum Ausweinen, denn außer ihr, kannte sie sonst niemanden hier, der ihr bei solch einer Angelegenheit zuhören würde. „Was ist denn geschehen?", flüsterte sie ihr besorgt ins Ohr, während sie langsam von der braunhaarigen Elbin abließ und sich auf das leere Krankenbett setzte. „Wenn du nur wüsstest Melwen." Seufzend und völlig erschöpft schloss sie ihre Augen, sodass sie sich von den überfüllten Tränen wieder beruhigen konnten. Melwen stellte inzwischen ihren Mörser auf einen Abstelltisch und gesellte sich auf das gegenüberliegende Bett. Sie überschlug mit Sorgenfalten auf der sommersprossigen Stirn ihre Beine unter dem Kleid und faltete ihre Hände. Sie schien wohl auf ein Gespräch vorbereitet zu sein. „Es hat sich so vieles zugetragen und ich weiß nicht, wie ich damit nur umgehen soll." Camilja stützte ihr Kinn und sah nun in Melwens neugieriges Gesicht. Sie hatte zwar noch nichts gesagt, aber an ihrer angespannten Miene erkannte sie ihren Wissensdrang hinter diesen leuchtenden kastanienbraunen Augen. „Erzähl mir, was bedrückt dich denn?" Camilja schloss erneut ihre Augen und krümmte sich zusammen. Einige Strähnen ihrer Haare fielen nach vorne und blieben an ihrer pochenden Wange kleben. Es gab eine Seite an ihr, die ihr am liebsten alles verschweigen möchte, da sie eine schlechte Spannung an ihr feststellen konnte, doch andererseits musste sie es tun. Sie würde es sonst nicht loswerden. „Ich weiß, dass es merkwürdig klingt, wenn ich plötzlich und wie aus dem Nichts bei dir auftauche, aber ich brauche dich Melwen. Du musst nichts sagen. Kein einziges Wort, falls du dich unwohl fühlst, aber ein Zuhörer reicht mir in diesen schweren Zeiten, verstehst du?" Die Elbin nickte und räusperte sich, bevor Camilja endlich anfing zu reden: „Ich weiß nicht wie viel du mitbekommen hast, deswegen werde ich mich kurz fassen und von vorne beginnen. Wie du vielleicht weißt bin ich von Legolas hierher gebracht worden ohne irgendetwas zu besitzen. Ich war arm und habe seit hunderten von Jahren in einer heruntergekommen Hütte gehaust. Der König schenkte mir ein zuhause und machte aus mir die glücklichste Elbin seit einer Ewigkeit." Bei diesem Rückblick, schossen ihr erneut die Tränen in die Augen, doch sie versuchte sie zu unterdrücken. „Als Gegenleistung natürlich muss ich seine Soldaten natürlich wieder gesund pflegen, was auch mit unserer Begegnung zu tun hat." Melwen lächelte ein wenig, wobei Camilja auch ein wenig ruhiger wurde und das Zittern in ihrer Stimme langsam abklang. „Doch das war nicht alles. Ich hatte Träume, schreckliche Albträume die mir Nacht für Nacht den Schlaf raubten und ich nicht wusste woran dies liegen könnte, bis zu dem Tag, als ich von diesem Gerücht erfuhr." Melwen legte ihren Kopf schief. „Ein Gerücht?", hakte sie nach und Camilja biss sich nervös auf die Unterlippe. „Ja.", flüsterte sie ihr entgegen. „Es handelt von einer Prinzessin, die einst als verschollen galt und dem Königreich des Emyn-nu-Fuin Landes angehörte. Ich wusste, dass es bloß ein Gerücht war, doch ich spürte da eine gewisse Verbindung zu meinen Träumen und dieser Geschichte, sodass ich den König aufsuchte, um mit ihm darüber zu sprechen." Melwen, die vorhin noch ganz gelassen wirkte, vergrub ihre Finger in dem weißen Laken und beugte sich geschockt zu Camilja vor. „Und? Was hat er gesagt?" In Melwens Augen zeigte sich Aufregung, was Camilja ein wenig verunsicherte. Ob sie das Gerücht etwa doch kannte? Sie schüttelte den Kopf und kam wieder auf ihre Geschichte zurück. „Nun ja zuerst hielten wir dies alles für unmöglich, doch als ich es ihm bewiesen hatte lag es auf der Hand, dass ich..." Camilja schluckte. Sie tat sich schwer diese Worte auszusprechen, da sie es am liebsten nicht wahrhaben wollte. „die tot geglaubte Prinzessin bist." Gänsehaut überfiel Camilja, als sie dies wieder hörte und sie legte einen Finger an ihre Lippen, sodass Melwen nicht so laut reden sollte. „Ja." Melwen atmete tief aus und fuhr sich durch das Haar, während sie ihre Finger entspannte. Sie lachte auf und fasste sich an die Brust. Sie selbst wusste wohl nicht, wie sie damit klar kam. Völlig außer sich fiel sie auf die Knie, wobei Camilja hoch sprang und zurück wich. „Bitte eure Majestät, vergebt mir. Ich hatte ja keine Ahnung." Camilja schlug die Hände vors Gesicht und bat die braunhaarige Elbin aufzustehen. „Nein Melwen! Ich will keine Prinzessin sein und schon gar nicht so behandelt werden!" Camilja fasste nach ihrem Arm und half ihr wieder aufzustehen. Melwen, die sie verblüfft musterte, verstand dies jedoch ganz und gar nicht. „Wie meint ihr das? Wollt ihr etwa auf eure Pflicht verzichten?"" Camilja seufzte und trat von der Elbin weg. „Ich wünschte so wäre es." Sie drehte sich um und starrte aus dem schmalen Fenster hinaus in den wunderschönen Garten. „Aber was willst du jetzt tun, ich meine das wird nicht ewig ein Geheimnis bleiben, schon gar nicht, wenn der König davon weiß." Camilja ließ den Kopf sinken und hörte Melwens Schritte, welche vorsichtig auf sie zukamen. „Du hast Recht, es wird nicht länger geheim bleiben, denn der König hat eine Entscheidung getroffen, die ich nicht erwartet hätte. Die braunhaarige Elbin blieb stehen. „Wie meinst du das?" Camilja biss ihre Zähne zusammen. Tränen schossen ihr erneut in die Augen, sobald sie an die kalten Worte des Königs dachte. Sie wollte das doch alles nicht. Sie wünschte sich nur ein einfaches Leben, ohne Sorgen und ohne Probleme, aber jetzt hatte sich das nur verschlimmert. Dank ihm. „Der König hat beschlossen mich zu verheiraten." Sie hörte, wie Melwen der Atem wegblieb. Aus diesem Grund viel es ihr schwer darauf zu antworten. „Ach ja, an wen denn?" brachte sie nach einigen Minuten erst hervor, wodurch es auch Camilja Zeit verschaffte, wieder zur Besinnung zu kommen. Entschlossen warf sie einen Blick über die Schulter, um ihr entsetztes Gesicht zu sehen, wenn sie von ihm erzählen würde. „Na an seinen Sohn natürlich." Melwen wich zurück und stolperte auf das leere Bett zu, um sich dort niederzulassen. Sie war nicht im Stande zu stehen, was Camilja durchaus verstand, da es ihr nicht anders erging. „Der Prinz?", stotterte sie vor sich hin und Camilja wandte den Blick wieder dem Fenster zu. „ So ist es.", erwähnte sie, ohne Tränen dabei zu vergießen. „Aber wieso?", hakte sie fassungslos nach. „Ich weiß es nicht genau, doch ich schätze, er will seinen Sohn an eine seines Geschlechts verheiraten, sodass er sich nicht in einer gewöhnlichen Elbin verliert." Wütend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Ob er oder sie damit glücklich werden interessiert ihn dabei anscheinend nicht. Er dachte dabei nur an sich und sein Königreich. Melwen wurde wieder still, was Camilja ziemlich beunruhigte. Neugierig drehte sie sich um und sah ihr dabei zu, wie sie nervös mit ihren Haaren spielte. Da musste es doch eine Sache geben, die sie ihr verheimlicht. „Melwen?" Die Elbin schreckte hoch und versuchte Camiljas Blicken auszuweichen, aber sie hatte diese Tricks bereits von Thranduil gelernt. „Du verschweigst mir eine Kleinigkeit, nicht wahr?" Melwen, die nun langsam unruhiger wurde konnte Camilja einfach nicht mehr standhalten und seufzte. „Da gibt es jedoch ein winziges Problem." Camilja runzelte interessiert die Stirn. „Und das wäre?" Die braunhaarige Elbin schaute auf den Boden, da sie sich nicht traute sie dabei anzusehen. „Der Prinz hat sich bereits verloren und zwar in eine der Soldatinnen." 

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt