Camiljas Gabe

4.1K 207 16
                                    

Hechelnd liefen sie alle drei durch die Gänge, wo schon die ersten Schmerzensschreie ihre Ohren durchlöcherten

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Hechelnd liefen sie alle drei durch die Gänge, wo schon die ersten Schmerzensschreie ihre Ohren durchlöcherten. Obwohl Camilja sich am wenigsten auskannte war sie dem König wie auch dem Prinzen ein gewaltiges Stück voraus. Bei jedem Schritt peitschten ihre langen Haare um sie herum, was ihr das Rennen ein wenig erschwerte. Auch über das lange weiße Kleid stolperte sie andauernd, obwohl sie es sogar mit beiden Händen verkrampft festhielt. Weiteres Gekreische ließ sie durchzucken und vermachte ihr eine fürchterliche Gänsehaut. Sie verzog das Gesicht, so als würde sie das Leid des Verletzten selbst spüren und musste sich zusammenreißen. Der erste Gang ging in zwei weitere über und Camilja hatte die Orientierung verloren. Für einen kurzen Moment wollte sie stehen bleiben, doch das Echo des Verletzten lenkte sie in die vermutlich richtige Richtung. Eine ziemlich makabre Art sich in den Hallen zurecht zu finden, aber daran durfte sie jetzt nicht denken. Viel wichtiger erschien ihr das Schicksal welches ihr noch bevor stand. Die schnellen Atemzüge der zwei Männer hinter ihr lenkten sie ein wenig ab, was ihrem Kopf verweigerte noch schrecklichere Gedanken zuzulassen. Natürlich sie bestand darauf zu helfen, doch den Anblick den vermeintlich schlimm zugerichteten Elben wollte sie nicht unbedingt gegenübertreten. Sie fürchtete sich viel zu sehr umzufallen, da sie ja dem König ihre Arbeit präsentieren sollte und das so gut wie sie es nun einmal konnte. Zwei weitere grauenvolle Schreie brachten sie nun zum Krankenzimmer dessen Türe bereits geschlossen war. Es mussten sich also schon alle Verletzten darin befinden. Camilja hielt an. Ihr Puls war rasend schnell, aber nicht vor Erschöpfung, sondern eher vor Angst. Sie schloss ihre Augen, kurz nachdem sie zitternd die kalte Türklinke umfasste. Zum Glück dauerte es noch eine Weile, bis die Männer an ihre Seite getreten waren, was ihr einen kurzen Fassungsmoment einbrachte. Ein wenig außer Atem erreichten die beiden sie und warteten. Camilja durchzuckte es, aufgrund der jammernden Geräusche, dessen Laut sie nur noch durch die schwere Holztür trennte. Die Männer warteten auf sie. Mit leicht verschwitzten Händen verlagerte sie ihr Gewicht gegen die Tür. Sie knarrte laut und sie musste ihre Zähne zusammenbeißen. In ihrem Rücken spürte sie die stechenden aufgewühlten Blicke der beiden, da sie so lange brauchte. Ein letzter Atemzug und ein verzweifeltes Seufzen zwang sie schlussendlich die Tür mit voller Wucht aufzustoßen. Ein kalter Luftzug schlängelte sich durch ihre Haarpracht, gefolgt von einem sehr modrigen Geruch. Sie schlug ihre meerblauen Augen auf, doch am liebsten hätte Camilja sie wieder geschlossen. Regungslos stand sie nun da. Ihr Mund war ein bisschen geöffnet, aber sie brachte keinen einzigen ‚Mucks über ihre zarten Lippen. „Was wollte sie nur hier?". Dieser Gedanke schoss ihr bei diesem Anblick als einziger durch den Kopf. Unzählige Elbinnen huschten durch das riesige Krankenzimmer und versuchten die Verletzten so schnell wie möglich zu erreichen. Hunderte von Betten lagen im ganzen Raum verteilt und jedes davon war sichtlich besetzt. Elben in goldener und silberner Rüstung lagen verstreut in den Betten, jeder mit einer anderen und noch viel schlimmeren Verletzung. Sie musste sich deutlich zurückhalten ihre empfindlichen Ohren nicht zu bedecken, da das Zusammenkommen der Geräusche fast unerträglich erschien. Die Schreie, das Tuscheln der Elbinnen und noch dazu die schnellen Atemzüge des Königs. „König Thranduil, Prinz Legolas!" Eine Elbin mit leicht gewellten dunkelbraunen Haaren kam auf sie zu gerannt. In ihren grasgrünen Augen spiegelte sich ihre Erschöpfung wider, die sie auch vor den Männern nicht verbergen konnte. „Was ist passiert Melwen?" Ihr eigentlich hübsches mit Sommersprossen bedecktes Gesicht verzog sich zu einer besorgten Miene, als Legolas ihr diese Frage stellte. „Die Orks, sie..." Die liebliche Elbin zögerte ein wenig. Sogar Camilja erkannte, dass dies nichts Gutes hieß. Besonders nicht für sie. „Mein König." Sie sah in an. „Eure Truppen wurden überwältigt, es gab keine Chance für sie den Angriffen standzuhalten, sie waren viel zu stark. Nur einem gewissen Anteil ist es gelungen zu fliehen, der Rest wurde von ihnen gefangengenommen, so hatte man es mir berichtet." Geschockt sah der Prinz zu seinem Vater auf. Auch ihn schien diese Nachricht überrascht zu haben, doch der König ließ sich, bis auf ein schwaches Seufzen, seine Gedanken nicht anmerken. „Was sie wohl anstreben?" Die Elbin strich sich beschämt durch ihr halblanges Haar und schaute zu den verletzten Soldaten. „Der nördliche Düsterwald ist nicht länger sicher mein Herr. Sie kommen." Der König schob eine Augenbraue hoch. „Das heißt wohl sie suchen nach etwas Bestimmtem." In dem Ton seiner Stimme lag Ungewissheit, was Camilja sofort auffiel. Die Elbin nickte. „Ja, das meinten auch viele der Soldaten, aber was genau es ist, wissen sie selbst nicht." Mit einem seiner Finger strich er sich nachdenklich über seine Unterlippe. Legolas der selbst nichts zu dieser Tragödie hinzufügen konnte unterbrach das tiefgründige Gespräch mit einem Räuspern. „Ich finde wir sollten uns später intensiver darüber unterhalten. Jetzt ist es doch viel wichtiger, sich um die Soldaten zu kümmern." „In der Tat", der König ließ von seiner nachdenklichen Haltung ab und richtete seine kalten Augen wieder auf Camilja, die innerlich schon vor Aufregung brannte. Zu ihrem Glück war sie noch nicht umgefallen, was sie schon einmal einen Schritt weiterbrachte. „Gut Camilja." Ihr Herzschlag stieg plötzlich an, als er ihren Namen sagte. Obwohl sie sich schwer dabei tat, versuchte sie seinen Blicken standzuhalten und ihm nicht wie gewöhnlich auszuweichen. „Melwen wird dir alles zeigen und ich hoffe meine Soldaten so bald wie möglich auf gesunden Beinen zu sehen." Camilja nickte und seufzte mit zittriger Stimme. „Sehr wohl mein König." Thranduil schenkte ihr zum Abschied ein schwaches aber beruhigendes Lächeln, bevor er schweigend das Krankenzimmer verließ. „Wenn du etwas brauchst, teile es den Wachen mit, sie werden es dir besorgen. Viel Glück", wünschte ihr der Prinz. Camilja wollte ihm am liebsten in die Arme fallen, doch da hatte er sich schon auf dem Absatz seiner Schuhe umgedrehte und war gerade dabei den Raum zu verlassen. Er konnte sie nicht einfach so alleine lassen? Was wäre wenn... „Camilja?", unterbrach die liebliche Elbin ihre Gedanken, wobei sie ihr vorsichtig über die Schulter strich. „Ja?" Die dunkelbraunhaarige Elbin bemerkte ihren zitternden Leib und diese vor Angst triefenden Augen. „Du brauchst dich nicht zu fürchten meine Liebe, ich habe schließlich nur Gutes über dich gehört." Röte lief ihr ins Gesicht und sie lächelte. Wenn sie das hübsche Geschöpf ihr gegenüber so besänftigte, würde sie vielleicht keine Probleme mehr haben. „Komm mit", sachte nahm sie Camilja am Handgelenk und führte sie durch die engen Wege zwischen den Betten auf denen die schrecklichen Verletzten ruhten. Angespannt begutachtete sie die tiefen Wunden und abscheulichen Knochenbrüche, aber um sie mehr sie davon zu sehen bekam, desto weniger wurde ihre Angst. Natürlich die Wunden mussten fürchterlich sein, jedoch wagte sie sich mit Neugier an ihre Patienten heran. Sie untersuchte sie, überprüfte ihren Zustand und wusste sofort welche Kräuter beziehungsweise Öle sie benötigte. Viele davon hatte sie bereits mitgebracht, aber etliche fehlten dabei noch. Zügig winkte sie sich eine Wache her, während Melwen für sie die Kranken auf weitere Wunden überprüfte. „Ich bitte euch, ihr müsst in den Düsterwald reisen, wenn ihr an ein verlassenes Häuschen gelangt seid ihr richtig. Bringt mir die restlichen Kräuter die ich euch beschreibe und ich versichere euch, den Soldaten wird es schon sehr bald an nichts mehr fehlen." Der braunhaarige Elb in der Rüstung, die den Verletzten ähnelte, nickte tüchtig und rief sämtliche seiner Art in das Krankenzimmer. Jetzt war es an der Zeit zu zeigen was Camilja wirklich konnte und wer weiß, vielleicht, aber nur vielleicht würde der König sie für ihre Arbeit auch loben.

**Hallöchen liebe Bewohner von Mittelerde!!**

Ich weiß ihr seid mir wahrscheinlich sehr böse, dass ich erst jetzt, nach sooo langer versprochener Zeit mit einem neuen Kapitel rausrücke aber ich habe es einfach nicht geschafft. Es tut mir wirklich Leid und auch im Herzen weh, wie ich bemerkt habe, dass ihr schon darauf gewartet habt. Der Grund dafür warum ich nichts veröffentlichen konnte war der, dass ich sehr bald zu arbeiten anfange und daher nur eine knappe Ferienzeit besitze. Bevor ich mich also ins Arbeitsleben stürzen kann, musste ich noch so viele Dinge erledigen (Arzttermine, sortieren von Schulsachen, einkaufen etc...), was mir natürlich die Zeit zum Schreiben geraubt hatte. Ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse und ich werde versuchen so gut es geht zu updaten. Viele lieben Grüße und bis dahin auch einen schönen und erholsamen Urlaub!!!

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt