Worte

3.2K 188 7
                                    

Schluchzend und mit Tränen überströmten Wangen saß sie nun da

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Schluchzend und mit Tränen überströmten Wangen saß sie nun da. Das schneeweiße Laken ihres Bettes war bereits aufgeweicht, doch es kümmerte sie nicht. Eingegraben in ihrer weichen Decke und mit geröteten Augen starrte sie ins Nichts. Sie dachte nach. Dachte zurück, als sie diesen Soldaten so verletzt vor sich liegen sah. Erneut begann sie zu Schluchzen und rieb sich die Augen, welche von der ganzen Flüssigkeit schon unangenehm brannten. Sie erinnerte sich, wie die Wachen ihn auf eine Trage hoben und ihn aus dem Krankenzimmer trugen. Auch in ihrem Gesicht zeichnete sich der Schock ab, da sie anscheinend so etwas auch noch nie gesehen hatten. Für sie war es jedoch am schlimmsten. Der Soldat tat ihr zwar Leid denn sie konnte ihn von seinen Schmerzen nicht befreien, aber niemand wusste, wieso sie sich so zerstreut fühlte. Es war der Prinz, besser gesagt das schreckliche Bild seines Todes, was sie so fertigmachte. Was sollte sie bloß tun? Sie war die einzige, die von seinem Aufenthalt und seiner Absicht eine Ahnung hatte. Nicht einmal der König könnte ihm helfen. Es wäre ganz allein ihre Schuld, wenn er so tragisch verunglückt wie der Soldat vorhin. Sie hatte es schließlich keinem erzählt. Ein leises Klopfen riss sie aus ihrer Verzweiflung und sie wischte sich schnell die Tränen aus den Augen. „W-wer ist da?", stotterte sie dem Fremden vor der Tür zu und richtete ihr Kleid. „Camilja, habt ihr einen Moment." Sie erkannte die Stimme des König, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Sie schloss die Augen und spürte diese warme Brust, an der sie sie solange geweint hatte. Sie schämte sich dafür. Sie konnte doch nicht einfach so dem König in die Arme springen. Mit zusammengebissenen Händen fasste sie sich an den Kopf und vergrub ihre Finger in ihren Haaren. Sie war doch bloß eine Waldelbin. Dies durfte nicht noch einmal geschehen. Nie wieder. „J-ja mein König." Langsam öffnete er die schwere Tür zu ihrem Gemach und nickte ihr schwach zu. Schnaufend ging sie auf sein Nicken ein und gewährte es ihm, dass er zu ihr vortreten durfte. Mit einem lauten Knall schloss er die Tür und kam vorsichtig auf sie zu. Die Robe schlich lautlos über den Boden und seine glänzenden Haare wippten im Takt seiner eleganten Schritte. „Verzeih mir mein plötzliches Eintreffen, aber ich finde wir sollten uns ein wenig unterhalten." Camilja schluckte, als er seine eisblauen Augen auf sie richtete und an der Bettkante Platz nahm. Nervosität stieg in ihr hoch und ihre wurde etwas heiß. Ob er wohl von dem Prinzen sprach? Sie bekam Gänsehaut. Wusste er etwa davon? Behutsam legte er beide seiner gepflegten Hände auf seinen Oberschenkel. „Ich weiß, dass du nicht gut fühlst, aber" Er stockte und nahm seinen Blick von ihr. „Mein König.", begann sie nun. „Ich muss mich bei euch entschuldigen. Es ist nie meine Absicht gewesen euch vorhin um den Hals zu fallen. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen, denn normalerweise...", versuchte sie das Thema zu wechseln, doch der König unterbrach sie mit einer Geste. „Mach dir darüber keinen Kopf. Du warst geschockt, das kann ich verstehen." Ein tiefer erleichterter Seufzer entging ihr. Immerhin vergab er ihr auf diese Weise. „Das ist jedoch nicht der Grund warum ich hier bin.", setzte er an und Camilja wurde es immer unwohler bei der ganzen Sache. Sie senkte ihr Haupt und schloss dabei die Augen. Sie ahnte bereits, dass er sie auf das Thema Legolas ansprechen wird, doch sollte sie belügen? Sie hatte es dem Prinzen geschworen ihm nichts davon zu erzählen. Schaffte sie es ihm die Wahrheit zu verschweigen? „Du wirst zwar nicht gerne darüber sprechen, aber ich muss es wissen." Ihr Puls stieg schon wieder an. Sie spürte das pochenden Herz in ihr, welches durch ihre Ohren dröhnte. Vielleicht war es besser so. „Was ist zuvor geschehen?" Camilja schob verwundert aber auch gleichzeitig beruhigt eine Augenbraue hoch. Er meinte also gar nicht das Verschwinden des Prinzen.... Sie riss ihren Kopf nach oben und beobachtete ihn dabei, wie er in gebückter Haltung mit seinen Fingern spielte. Er wollte sie anscheinend nicht ansehen. „Mir ist durchaus bewusst, dass du dich nur ungern daran zurückerinnern möchtest, aber es ist wichtig." Camilja nickte. „Natürlich, ich verstehe." Dem König entkam ein leichtes Schmunzeln, worauf er es nun wagte ihr in die Augen zu schauen. „Nun mein König.", fing sie an, war jedoch wie gebannt von seinem verführerischen Blick. „Eines habe ich euch verschwiegen. Es gab einen Soldaten, dessen Wunden nicht verheilten, wie die der anderen. Ich und Melwen machten uns Gedanken darüber, bis wir herausfanden, dass er vergiftet worden ist." Der König richtete sich auf und verzog fraglich sein Gesicht. „Ich habe euch nichts gesagt, da ich dachte ich könnte ihn heilen, doch egal was ich auch probiert hatte, nichts wollte dem Soldaten helfen. Camilja drehte sich weg, als weitere Tränen über ihre Wangen flossen. „Er ist also an dem Gift verstorben." Camilja schluchzte und wischte sich die Tränen weg. „Ja, es hat ihn innerlich zerfressen." Der König seufzte und legte sachte zwei Finger unter ihr Kinn. „Du konntest nichts tun. Warum hast du es mir nicht schon vorher gesagt?" Camilja zuckte mit ihren Schultern. „Ich hatte Angst. Angst davor, sie zu enttäuschen." Der König lachte kurz, strich ihr dafür aber seelenruhig durchs weiche Haar. „Du bist viel zu streng mit dir selbst. Ich mag zwar der König sein, doch ich würde nie, wegen eines lächerlichen Fehlers enttäuscht sein." Er nahm seine Hand von ihr und stand langsam auf. „Ich hoffe also du machst dir nicht mehr so viele Gedanken.", beschwichtigte er sie und stolzierte auf ihre Gemachs Tür zu. „Das war so ziemlich alles was ich von dir wissen wollte, vorausgesetzt." Einen letzten Blick warf er noch über seine Schulter und musterte sie mit diesen eisblauen Augen. „Du hast mir noch etwas zu sagen." Für einen kurzen Moment hatte sie es sich wirklich überlegt ihm von dem Prinzen zu erzählen unterlies es aber und schüttelte bloß den Kopf. „Gut", gab er ihr als Antwort und verließ schlussendlich das Zimmer.

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt