Dem Ende nah

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Mit einem sehr tiefen Stöhnen stürzte er zu Boden und knallte mit seiner Nase auf den steinigen Untergrund

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Mit einem sehr tiefen Stöhnen stürzte er zu Boden und knallte mit seiner Nase auf den steinigen Untergrund. Er röchelte, als das grässliche Geräusch von brechenden Knochen durch seine demolierten Ohren schoss, welches sofort von unerträglichen Schmerzen begleitet wurde. Hinter sich nahm er Siegesschreie wahr, kam jedoch nicht dazu sich umzudrehen, da er mit seiner rechten Hand versuchte den Blutstrom, welcher aus seinen Nasenhöhlen floss, unter Kontrolle zu bringen. Sein linker halb zerschundener Arm war viel zu schwach, um seinen schweren Körper aufzurichten, weswegen ihm nichts Anderes übrigblieb, als auf dem kalten Erdboden zu warten, bis er wieder seine Kräfte gesammelt hatte. Nur war dies nicht die beste Situation, um ruhig herumzuliegen, wenn gerade ein Haufen Orks versuchte, den jungen Prinzen umzulegen. Die Geräusche hinter ihm nahmen zu und wurden von Mal zu Mal lauter, da sie sich schnurstracks auf den entkräfteten Mann zubewegten. Mit zusammengebissenen Zähnen grub er seine blutverschmierten Finger in die weiche Erde und verlagerte sein gesamtes Gewicht darauf. Die Luft zog er scharf durch die Nase ein und merkte, wie sehr sein Arm zu zittern begann. „Nein", so dachte er. „Er durfte keine Schwäche zeigen, denn sonst hätte er auf diesem Feld seinen letzten Atemzug gemacht." Raue laute Schreie näherten sich seinem unbrauchbaren Leib und er hörte, wie die Klinge eines Schwertes im Wind des schnellen Rennens der Kreatur schallte. Dem Mann liefen unzählbare Schweißperlen die Stirn herunter, umso lauter dieses Graulen des Orkes wurde. Seine Hand bebte noch immer und war nur noch knappe Millimeter davon entfernt, den Körperschwerpunt des Mannes auf die gegenüberliegende Seite zu verlagern. Der Ork kam immer näher. Aus seinem Mund hingen widerliche Speichelfäden, die bei jedem weiteren Schritt durch die Luft flogen. Der Mann ächzte. Das Zittern wurde schlimmer und schlimmer, bis er glaubte, dass seine Hand alsbald wegrutschen würde, aber seine Finger waren eindeutig zu fest im Untergrund verankert. Anstatt mit seiner anderen Hand die den geschwächten linken Arm zu unterstützen, tastete er über Wurzeln und Äste hinweg, um seinen Bogen zu finden, der bei seinem Sturz ein paar Zentimeter weiterweg geflogen sein müsste. Obwohl er wusste, dass dies keine so gute Idee war, hatte er immerhin noch Hoffnung in seinen Instinkt, der ihn anscheinend des besseren belehrte. Mit nur noch wenigen Schritten Abstand setzte der Ork bereits zum Sprung an. Er nahm sein Schwert in beide Hände und zielte direkt auf den Brustkorb des Prinzen. Dann waren seine dicken Beine bereits in der Luft. Der Mann grub sich durch den unebenen Boden. Entfernte Steine wie auch Kraut aus seinem Weg, bis er endlich das kalte Holz zwischen seinen Fingern spürte. Er riss die Augen weit auf, sah durch den Spalt zischen seines bebenden Arms und blickte in die vergilbten Morddurstigen Augen des Monsters, welches gerade dabei war, ihn in das Jenseits zu befördern. Er sah den Zorn, die Wut in seinem Augapfel und auch diese fürchterliche hämische Fratze die er zog. Bedauern oder Mitleid konnte er sich auf keinen Fall erhoffen, was bedeutete, dass alles nur noch von ihm abhing. Der Ork fletschte seine spitzen Zähne und wollte den hilflosen Mann mit seiner Klinge durchbohren, als er mit seinem Arm einknickte, dabei aber so viel Schwung erhielt, dass er sich nach vorne abrollte und der Ork mit seinem Schwert in der weichen Erde einsank. In Millisekunden spannte der Mann seinen Bogen und jagte ihm einen Pfeil in den Kopf, bevor der Ork ihn mit seiner riesigen Hand erdrücken konnte. Die hämische Fratze des Monsters wechselte von diesem Grinsen zu einem Schmerzverzerrten Ausdruck. Er sackte zusammen, ohne sich noch wehren zu können und stürzte direkt zwischen die ausgebreiteten Beine des Prinzen. Es knallte laut, als der Ork auf den Boden aufkam und der Staub durchwühlte die blonden brustlangen Haare des Mannes. Erschöpft aber auch erleichtert zugleich wirbelt er herum und es zeichnete sich wirklich ein kleines Lächeln in seinem verunstalteten Gesicht ab. Er hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft, wenn auch mit viel Glück, aber immerhin. Er sah sich um. Das Feld wirkte so leer, wenn diese toten Körper nicht wären, welche durch seinen Bogen den Tod fanden. Ein weiterer Auftrag war ausgeführt, weswegen er stolz auf sich sein konnte. Mehr oder weniger. Der Prinz keuchte, als er wieder dem Strom aus Blut seine Aufmerksamkeit schenkte. Zu seinem Pech hatte er in der Zeit seiner Verletzung noch nicht aufgehört, was ein schlechtes Zeichen für ihn war. Noch dazu seine anderen Wunden glichen seinen Verlust nicht aus. Ihm wurde es schwindelig. Er verlor das Gefühl in seinen Beinen, sowie auch in seinen Händen, was zufolge hatte, dass er seine Waffe willenlos fallen lassen musste. Sein Kopf fiel in den Nacken, da er langsam zu schwer wurde und auch sein Umfeld nahm er nur noch verschwommen wahr. Er mag zwar wieder das Königreich seines Vaters gerettet haben, doch dieses Mal nicht sein Leben. Und so sank der Prinz bewusstlos zu Boden und wurde nun auch zu den leblosen Körpern, welche verstreut um ihn herumlagen.

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt