Verschwunden

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Nun stand er also da, dort wo er vor wenigen Stunden auch mit ihr gestanden hatte

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Nun stand er also da, dort wo er vor wenigen Stunden auch mit ihr gestanden hatte. Er sah es noch immer vor sich, wie sie so unschuldig in seinen Armen lag. Diese Wärme, dieser Duft und diese unvergesslichen Berührungen. Ihr weiches Haar und diese sanfte Lippen, konnte er noch immer auf seinen spüren. Es war ein unvergesslicher Moment und ihn mit ihr zu teilen, der schönste nach so langer Einsamkeit. Leider nahm er ein recht schnelles Ende, als sie sich von ihm löste und davonlief. Er ließ sie gehen, obwohl er ihr am liebsten folgen wollte, doch er gewährte ihr die Freiheit. Er verstand ihren Gefühlseinsturz, schließlich sollte sie heute Legolas heiraten. Sie dachte wohl, sie müsse ihm, trotz deren Zweisamkeit die Ewigkeit versprechen, doch so ist es nicht. Er sah seine Fehler ein. Er bereute es sogar, sie so sehr verletzt zu haben. Auch gegenüber seinem Sohn hatte er Schuldgefühle. Er wusste schon lange über ihn und diese Waldelbin Bescheid. Es machte ihn wütend, da er sich eigentlich in eine seiner Abstammung verlieben sollte, doch darauf hatte er leider keinen Einfluss mehr. Nicht einmal Camilja konnte er verfallen, sowie er es geschafft hatte. Er war einst selbst verliebt in die schönste Elbin die in Mittelerde zu finden war, doch leider wurde sie ihm viel zu früh entrissen. Elben lieben ewig, so hieß es doch immer, bis er aus heiterem Himmel auf sie getroffen war. Schon von dem ersten Augenblick an, als sie ihm sein Gesicht zeigte, wusste er die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Sie brachte Leben in die einsamen Hallen zurück. Ihre Neugierde neckte seinen geschwächten Geist und er genoss die Anwesenheit dieser schönen Frau. Er hatte schon befürchtet, sich in einer Waldelbin verloren zu haben, doch als das Geheimnis um ihre wahre Abstammung gelüftet wurde, wehrte er sich nicht mehr dagegen, sondern ließ es zu. Thranduil seufzte zufrieden. Er wusste nicht wie, aber sie hatte in ihm etwas hervorgeholt. Etwas dass er glaubte, schon längst verloren zu haben. Sie rief es zurück. Mit jedem Lächeln, welches sie ihm schenkte, kehrte ein Stück mehr in seinen vereisten Körper zurück und taute ihn auf. Die Traurigkeit verschwand, wenn er in ihrer Gegenwart sein durfte. Thranduil atmete tief ein und wanderte unruhig durch den Thronsaal. Seine Schrillte hallten laut und dumpf durch den riesigen Raum und er konnte einfach nicht aufhören an sie zu denken. Er hatte seine Liebe gefunden. Die Liebe, welche er in ihren wunderschönen Augen funkeln sah. Nervös spielte er mit seinen Fingern. Die Sonne stand schon längst am Himmel, doch Camilja wagte sich noch nicht aus ihrem Gemach. Ob sie immer noch ein schlechtes Gewissen hatte? Thranduil blieb stehen, als sich die Tür öffnete und eine Elbenwache gebückt an ihn herantrat. „Ihr habt nach mir gerufen mein König" Thranduil hob stolz sein Haupt und sah auf ihn herab, während der Elb sich langsam aufrichtete. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und musterte ihn skeptisch. „Ja Baradir. Ich möchte, dass du zum Gemach der Prinzessin gehst, um sie zu mir zu bringen." Der Elb in Rüstung nickte und verbeugte sich bevor er rückwärts den Thronsaal verließ. „Sehr wohl, mein König." Er bog um die Ecke und Thranduil huschte ein kleines Lächeln über die Lippen. Bald würde er ihr sagen können, dass er sein Wort für sie brechen würde, aus Liebe zu ihr. Er schloss die Augen und freute sich wieder darauf ihre zierliche Gestalt in seine Arme zu schließen. Die Freude in ihrem Gesicht sehen, dass sie sich nicht dem Prinzen versprechen musste. Wie oft brach es ihm das Herz sie so leiden zu sehen. Am liebsten wollte er mit ihr weinen, oder sie einfach trösten und die Sorgen mit ihr vergessen, wenn ihm dieses Missgeschick nicht widerfahren wäre. Thranduils Neugier auf die bildhübsche Elbin verstärkte sich und er freute sich jede Sekunde mehr, die verstrich. Was sie wohl heute anzog? Jedes Kleid stand ihr ausgezeichnet, da es sich so wunderschön an ihre Figur anpasste, doch am besten gefiel sie ihm in weiß, da es ihre makellose Haut betonte. Er hoffte darauf sie in diesem Aufzug aufzufinden, doch im Prinzip wollte er nur in diese ozeanblauen Augen blicken und durch ihr engelgleiches Haar streichen. Die Tür zum Thronsaal öffnete sich ein zweites Mal und der König lächelte. Lächelte seit einiger Zeit endlich wieder einmal aus tiefstem Herzen. „Camilja!" Er drehte sich um und wollte in die Arme der Prinzessin fallen, doch zu seiner Enttäuschung war es der Elb allein, welcher vor ihm stand. „Baradir?", fragte er zögernd und verschränkte die Arme vor der Brust, da sich ein mulmiges Gefühl in seinem Inneren ausbreitete. „Wo ist sie?" Die Wache schüttelte hysterisch den Kopf und fuchtelte wie wild mit seinen Händen herum. Er atmete schwer und auf seiner kahlen Stirn zeichneten sich kleine Schweißperlen ab. „Mein König es ist eine Tragödie! Die Prinzessin, sie ist verschwunden!"

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt