Legolas

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    Kurz nachdem er diese Worte von sich gab, stürmte der König bereits los

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    Kurz nachdem er diese Worte von sich gab, stürmte der König bereits los. Camilja ließ er ohne einen weiteren Blick zurück und selbst den Soldaten ignorierte er,welcher in letzter Sekunde aus dem Türrahmen sprang. Seine lange Rob flog hinter ihm her, wie ein dicker Schatten seiner selbst und auch die silberblonden Haare wehten um die Kurve. Verblüfft zuckte der Soldat mit seinen Schultern in Camiljas Richtung, doch die konnte dies nicht erwidern, denn auch sie warf sich blitzschnell aus dem Gemach. „Legolas.", flüsterte sie nervös neben sich her und vergrub ihre Finger in ihrem Kleid. Der König war bereits in den Gängen verschwunden, doch sie gab dabei nicht auf. Panik durchflutete ihren erschöpften Körper, während sie versuchte Thranduil einzuholen. Sie hatte gesehen, welche Wut den König gefasst hatte, als der Name seines Sohnes durch seine spitze Ohren dröhnte. Er würde ihm also wortwörtlich den Kopf abreißen,wenn sie es nicht zu verhindern wüsste. Klar, sie war zwar Schuld daran, dass er von der Aufgabe des Prinzen Wind bekam, aber es blieb ihr nichts anderes übrig, als somit ihre Schuld zu begleichen. Die wütenden stapfenden Schritte des Königs, brachten sie dazu einen Umweg zu finden, um somit den naheliegenden Thronsaal schneller zu erreichen. Eilig schlich sie durch sämtliche versteckte Winkel und hoffte, dem König ein Stück voraus zu sein. Leider besaß der König deutlich flinkere Beine, doch Camilja hatte trotz dieses Nachteils den längeren gezogen, da sie schnurstracks in die Arme des Prinzen lief. „Legolas!", schrie sie mit kräftiger und erleichterter Stimme und kam auf ihn zugelaufen. Der Prinz sah auf, doch in seinem Blick lag wenig Begeisterung, als sie auf ihn zustürmte. Seine Hände waren hinter seinem Rücken in Ketten gelegt, sodass er sich nicht wehren konnte. Zwei Soldaten hielten ihn an beiden Oberarmen fest und zogen ihn gegen seinen Willen voran. „Da bist du ja!" Legolas schien sich jedoch nicht so zu freuen wie sie und schaute weg, als sie ihm gegenüber stehenblieb. „Es tut mir so Leid, aber dein Vater er..." Der Prinz unterbrach sie mit einem tiefen Seufzer. „Und ich hatte geglaubt ich könnte dir vertrauen Camilja." Ihr stockte der Atem. Sie hatte es doch nicht gewollt, aber er ließ sie einfach nicht ausreden. Tränen liefen ihr die Wangen herunter, während die Wachen ihn weiter nach vorne drängten. „Nein.", stöhnte sie verzweifelt und zerrte an der Rüstung der Soldaten. „Behandelt ihn nicht, als wäre er ein Gefangener!" die beiden Soldaten lachten bloß über ihre lächerlichen Bemühungen und zogen sie somit selbst in den Thronsaal. Mit einem kräftigen Hieb warf der Soldat sie zurück und Camilja fiel stolpernd zu Boden. Legolas, der sich erneut gegen sie wehrte, flüsterte ihnen etwas boshaftes zu, doch sie ignorierten den Prinzen und schmissen ihn stattdessen vor die Füße seines Vater. Camilja, die sich bereits aufrappelte wollte gerade auf die beiden zulaufen, doch da ergriffen sie bereits die Wachen und hielten sie fest. Legolas richtete sich keuchend auf und trat ein paar Schritte zurück. Zorn überfüllte das Gesicht des Königs welcher knurrend seine Fesseln mit seinem Schwert durchtrennte. Der Prinz rieb sich seine Hände, blieb jedoch an Ort und Stelle stehen, während Thranduil langsam auf ihn zu kam. „Adar ich..." Der König warf sein Schwert nach vorne und hielt es seinem Sohn unter den Hals. „Schweig!", schrie er durch den ganzen Saal, wobei Camilja sich die Ohren hielt. Seine Stimme war einfach viel zu kräftig für ihr Trommelfell. Mehr konnte Camilja leider nicht verstehen, da sie sich auf Sindarin unterhielten, aber laut Thranduils Mimik wusste sie worüber sie sprachen. Wut floss durch seine Adern und er ließ es alles an seinem Sohn aus. Legolas versuchte ihm alles behutsam zu erklären, doch er wollte ihm nicht ausreden lassen. Camilja konnte nicht hinsehen. Sie hasste es die beiden so streiten zu sehen. Am liebste würde sie sich zwischen sie werfen und den Streit schlichten, aber so lange die Soldaten sie zurückhielten war sie nicht Stande etwas zu unternehmen. Sie wusste, dass sie sich bloß zwischen sie werfen musste, aber wie? Thranduils knurrte als der Prinz nun lauter wurde, was ganz und gar nicht gut aussah. Camilja kannte den König. Er hatte immer noch das Schwert in seiner Hand, was für den Prinzen eine riesige Gefahr darstellte. Thranduil könnte die Kontrolle verlieren und.... Camilja drehte ihnen den Rücken zu und fasste sich an den Kopf. Dies durfte sie auf keinen Fall zulassen. Sie riss herum. Die Soldaten hatten sie anscheinend vergessen, da sie völlig abgelenkt das Schauspiel der beiden streitenden Männer beobachteten. Das war ihre Chance.Unbemerkt schlich sie sich nun an den Soldaten vorbei und nahm eine gebückte Haltung ein. Sie zitterte am ganzen Körper, da sie die Wut des Königs bereits in sich spürte. Sie hatte nicht mehr viel Zeit und musste deswegen auch gezielt handeln. Vorsichtig ließ sie sich auf allen vieren nieder und kroch nun durch den Spalt der salutierenden Soldaten durch. Sie hoffte, dass ihr nervöses Hecheln sie nicht verraten wird, wobei ihr Herz nur noch stärker an ihre Brust klopfte. Hin und wieder sah sie auf und erfasste den König, der sein Schwert nun höher ansetzte. Schreckliche Gedanken irrten ihr durch den Kopf, doch sie versuchte sie gut wie möglich auszublenden. Des Prinzens Wohl erschien ihr jetzt viel wichtiger. Fest entschlossen bewegte sie sich weiter vor und war kurz davor aufzustehen, als ein lauter Knall sie zurückhielt. Legolas wurde von einem heftigen Hieb seines Vaters von den Füßen gefegt und kam hart auf dem Boden auf. Die Elbeklinge in seinen Händen glänzte im Licht des Kronleuchters und schnellte auf ihn zu. Legolas warf schützend seine Arme vors Gesicht, da er wusste, dass er der Kraft seines Vaters nicht entkommen konnte. Camilja die dies völlig aufgelöst mit ansehen musste, handelte unüberlegt und warf sich mit einem Satz nach vorne. Die Soldaten erfassten dies jedoch zu spät, um sie davon abzuhalten, weswegen sie direkt vor den zusammengekauerten Körper des Prinzen stürzte. „Nicht!", rief sie ihm zu, als sie die Spitze seines Schwertes auf sie zu rasen sah. Schnell schloss sie die Augen und wartete bloß nur noch auf den Schmerz, der sie durchziehen wird, sobald er seine Klinge in ihre Brust rammen würde. Camilja hielt den Atem und wartete, doch es geschah nichts. Kein Schmerz und auch kein Schrei entfuhr ihr, was sie ziemlich verblüffte. Zögernd blinzelte sie in das Licht der Kerzen um sie herum und erkannte den König,welcher geschockt auf sie herabsah. Nur wenige Millimeter trennte die Spitze der Klinge von ihrer Nase, was ihr selbst ein unwohles Gefühl einbrachte. Es war alles still. Die Soldaten standen nur da und starrten mit geöffneten Mündern auf Camilja, welche nun wieder Luft holte. Thranduil, der sich nach einigen Minuten wieder gefasst hatte, strauchelte ein paar Schritte zurück und das Schwert glitt aus seinen verkrampften Händen. Klirrend kam es auf dem Boden auf und schlitterte von den Körpern der beiden weg. Der König schaute hinab in seine Hände und schüttelte keuchend den Kopf. Legolas, der dies nun alles verarbeitet hatte half Camilja beim Aufstehen, die sich nun zwischen die Männer stellte. „Hört auf." Hechelte sie den beiden entgegen, wobei ihre Stimme noch ein wenig zitterte. „Ihr seid beide wütend, das verstehe ich, aber dies wird euch nicht weiterhelfen. Diejenige auf die ihr wütend sein könnt, bin ich." Der Prinz wollte ihr widersprechen, so auch der König, doch sie wehrte sich. „Ich habe weder euch etwas erzählt mein König." Sie drehte sich zu ihm und schwenkte kurz darauf zu Legolas. „Noch habe ich euch zur Vernunft gebracht. Ich habe einen Fehler gemacht. Einen Fehler den ich mir selbst nicht verzeihen werde,aber solange ich die Schuld davontrage, habt ihr keinen Grund darüber zustreiten. Verflucht mich anstatt euch gegenseitig und kümmert euch um wichtigere Dinge, die dieses Königreich bedrohen." Nach diesen Worten ließ Camilja ihre Arme sinken und die beiden Männer ihre Köpfe. Camilja wusste, dass sie die Sache zwischen den beiden für eine gewisse Zeit stillgelegt hatte, doch wer weiß wie lange noch. Sie sah sich um, doch keiner der beiden wagten es sie anzusehen, bis der König die Stille mit seiner außergewöhnlichen Stimme brach. „Geht",sagte er zuerst leise, doch als keiner im Thronsaal auch nur einen Muskel bewegte wurde er nun lauter. „Geht!", schrie er sie nun an und knurrte dabei. Camilja, die bei seinem Zorn zusammenzuckte, nahm den Prinzen bei seinem Arm und zerrte ihn hinaus. Weg von ihm und seinem tiefsitzenden Hass. Nachdem sie sich vergewisserte, dass sie ausreichend Abstand zu ihm besaßen riss sie ihren Kopf herum und bekam gerade noch mit, wie die Soldaten die Tür schlossen. Das letzte was sie noch hinter diesen Mauern erkannte, war wie der König geschwächt auf seine Knie fiel und die Hände vor das Gesicht schlug. Hechelnd und noch immer recht benommen stand sie da. Die Dunkelheit umhüllte die beiden fast zur Gänze, wodurch sie sich selbst kaum sahen. Das einzige, woran sie sich orientierte, war der unregelmäßige Atem des Prinzens, welcher ihr nun gegenüberstand. „Danke", brachte er nach einer kurzen Denkpause hervor, in der auch Camilja alles realisieren konnte. „Du hast mir wieder einmal das Leben gerettet." Camilja lachte in die Finsternis hinein. „Dank nicht mir", erklärte sie ihm mit völlig monotoner Stimmlage, da sie in diesem Moment selbst zu verwirrt klang. Sie machte kehrt und fing langsam an sich fortzubewegen. Sie wusste nicht was sie tat und was sie wirklich dem Prinzen sagen sollte, doch eines wollte sie unbedingt: endlich schlafen. „Es ist schon spät. Es ist besser, wenn wir nun alle zu Bett gehen." Seufzte sie Legolas zu, der dies mit einem brummen bestätigte. Sie beiden waren viel zu verblüfft, um über diese Sache auch nur ein einziges Wort zu verlieren. Ohne noch einen weiteren Ton von ihr zu geben, eilte sie davon. Lief an etlichen Türen vorbei, bis sie erschöpft vor der ihres Gemachs stehen blieb. Viel zu viel war in letzter Zeit geschehen und alles was sie nun brauchte war Schlaf und dieses Mal ohne diese schrecklichen Träume.     

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt