Unterhaltung

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    Am nächsten Morgen erging es Camilja schon um einiges besser

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    Am nächsten Morgen erging es Camilja schon um einiges besser. Trotz der Geschichte mit der Prinzessin und diesem Vorfall von Gestern, plagten sie diese furchtbaren Gedanken von früher nicht mehr. Ihre Albträume waren verschwunden und auch diese Lücken in ihrem Kopf gehörten nun der Vergangenheit an. Sie konnte endlich wieder lachen und das auch ohne irgendeinen Grund zu haben. Sogar das schlechte Gewissen gegenüber dem Prinzen nahm bereits ab. Sie wusste nun, dass es ihm gut ging, was sie schon um einiges beruhigte. Ob er ihr nun vergeben wollte, kümmerte sie eher weniger, denn etwas Anderes erschien ihr nun viel wichtiger zu sein. Sie stand auf und bürstete sich durch das zerzauste Haar. Sie hatte wie ein Baby geschlafen, das erklärte auch ihr waches Erscheinen. Ihre meerblauen Augen erstrahlten in einem kräftigen Ton und auch ihre Lippen wirkten gesünder mit dieser zarten rosernen Farbe. Wenn sie sich ansah, wie die Bürste durch jede einzelne Strähne durchfuhr, spürte sie die Berührungen des Königs auf ihrer empfindlichen Kopfhaut. Sie fühlte seine zarten und doch starken Hände, die an ihrer blassen Wange ruhten, während er sie wieder mit diesen stechenden Blicken durchlöcherte. Sie wusste nicht, wieso sie ständig an ihn dachte, aber irgendwas verband sie mit dem König. Seufzend legte sie die Bürste zurück auf ihre Kommode und tauschte ihr Nachthemd gegen ein rotes pastellfarbenes ein, welches ihre Figur wie immer betonte. Camilja gefiel dies jedoch nicht, da sie in den letzten Tagen nur sehr wenig gegessen hatte. Sie fühlte sich abgemagert, was auch die tiefen Wangenknochen zeigten, die ihr Gesicht so müde wirken ließen. Sie war schwach. So schwach wie noch nie zuvor und benötigte dringend eine Stütze, um sie wieder aufrecht zu erhalten. Sofort schoss ihr das Gesicht des Prinzens in den Kopf. Er schaffte es immer sie aufzuheitern und ihr Kraft zu schenken. Vielleicht könnte er ihren Hunger dadurch auch steigern? Ein kleines Lächeln huschte ihr über die Lippen und sie machte sich sofort auf, um ihm einen Besuch abzustatten. Ihre Tür ließ sie achtlos ins Schloss fallen und huschte unbemerkt durch die Gänge. Was ihr in diesem Zeitpunkt jedoch nicht in den Sinn kam war, dass sie den gestrigen Vorfall total verdrängt hatte. Somit blieb sie also inmitten des Ganges stehen und musste hilflos dabei zusehen, wie der Schatten des Königs immer näher herantrat. Sie erstarrte und spürte wie ihre Muskeln zu Eis wurden. Sie hörte Schritte und das Schleifen der langen Robe auf dem steinernen Boden. Sie sah alles wieder vor sich, wie sie so knapp dem Tod entrann. Die Spitze der Klinge spiegelte sich in ihren Pupillen wieder, als sein tiefes Räuspern erklang. Sie erinnerte sich an sein verzweifeltes Gesicht und den Schock, welchen er gegenüber Camilja besaß. War sie bereit ihm nach dieser kurzen Zeit unter die Augen zu treten? Die Entscheidung lag aber nicht bei ihr und genau aus diesem Grund lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken, als sich ihre Blicke und die des Königs trafen. Sein Atem stockte, nachdem er scharf um die Ecke gebogen kam und sie dort stehen sah. Zuerst blieb sein Mund ein Stück geöffnet, doch er schloss ihn nach kurzer Zeit wieder und schwenkte seinen Kopf elegant zur Seite. Er gab kein einziges Wort von sich. Begrüßte sie nicht einmal, so wie er es eigentlich jedes Mal tat. Nein. Seine Reaktion blieb kalt und er wandte sich ab. Camilja erkannte den Schmerz in seinem Gesicht, worauf sie plötzlich die brodelnde Wut überkam. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und musste sich zusammenreißen ihn nicht mit einem argwöhnischen Ruf zurückzuhalten. Sie verurteilte ihn nicht wegen seines Zornanfalls, sondern eher, dass er zu Feige war ihr ins Gesicht zu schauen. Zuzugeben, dass er die Kontrolle verloren hatte und es nicht einmal traute, sich bei ihr zu entschuldigen. Das allein war der Grund für diesen Emotionswechsel. Thranduil änderte seine Meinung auch nicht und machte sich davon, was Camilja nun noch mehr entsetzte. Dieses Mal durfte sie böse sein. Er verschwand aus ihrem Sichtfeld und somit schwand auch ihr Zorn, doch sie wusste, dass er wieder zurückkommen wird, falls er ihr noch über den Weg laufen würde. Camilja entspannte sich und schüttelte den Kopf. Sie wollte doch zu Legolas und sich nicht an gestern Abend erinnern. Fest entschlossen schlug sie die Richtung zu seinem Gemach ein und hielt kurz inne. Sie hatte ihm noch so viel zu erzählen, was diese ganze Sache mit ihrer Abstammung betraf. Er wusste es schließlich noch nicht und sie bevorzugte es ihm noch rechtzeitig zu erzählen, bevor sein Vater ihr zuvorkommen könnte. Das Klopfen an seiner Tür hallte, wie auch bei dem des Königs, durch den gesamten Gang, wobei der Prinz sofort reagierte. „Ja bitte?", fragte er mit einer sehr ruhigen und kraftlosen Stimme, was Camilja sorgen bereitete. Ob ihm der Ausrutscher seines Vaters ihn noch immer belastete? „Legolas ich bin es Camilja. Dürfte ich mich mit dir kurz unterhalten?" Ein tiefer Seufzer war von der anderen Seite zu hören und Legolas öffnete die Tür. Camilja wich geschockt zurück, als sie die unmenschliche Blässe in seinem Gesicht sah und dieser leere Blick, den er auf sie gerichtet hatte, verriet nichts Gutes. „Legolas, was ist...", stotterte sie völlig perplex und wollte an seine gebrechliche Wange fassen, doch ihre Finger zuckten jedes Mal zurück. Ein weiterer Seufzer entfuhr ihm, der noch viel mitgenommen erklang, als wie der zuvor. „Frag lieber nicht", gab er ihr zu Antwort und bat sie herein. Sein Zimmer glich ihrem haargenau, weswegen sie auch nicht mehr darauf einging. Camilja faltete beschämt ihre Hände, während Röte die komplette Fläche ihrer Wangen einnahm. „Liegt es an mir?", wollte sie mit zittriger Stimme wissen, doch der Prinz schüttelte bloß den Kopf. „Nein Camilja." Er fasste nach ihren Oberarmen und sah sie an. Sie wollte am liebsten wegsehen, aber dieses elende Gesicht fesselte sie einfach viel zu sehr. „Mach dir keine Gedanken. Ich habe dir verziehen." Er drehte sich von ihr weg und starrte ins nichts. „Mein Vater hat mir alles erzählt. Er überraschte dich, als du den Brief gelesen hast, du wolltest mich also nicht verraten." Camilja atmete tief aus, da ihr ein Stein vom Herzen fiel. Zumindest glaubte der Prinz nicht mehr an Verrat. „Warum bist du dann so geknickt?", hakte sie nach, weil sie sein trauerndes Verhalten einfach nicht ertragen konnte. „Mein Vater hat mir für die nächsten Tage verboten den Düsterwald zu betreten. Er meint, es ist momentan viel zu gefährlich die Hallen zu verlassen." Legolas lachte auf und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Ich weiß, dass sich viele Orks in unserer Nähe aufhalten, doch bis zu uns werden sie nie vordringen, nicht wahr?"Der Prinz löste sich aus der verschlossenen Körperhaltung und widmete sich wieder Camilja, die wie versteinert an Ort und Stelle stand. Sie bekam leichtes Herzrasen, als Legolas diese Worte sprach. Er wusste von nichts, jedenfalls noch nicht. Er hatte keine Ahnung von der Gefahr, welche diesem Königreich drohte. Die Gefahr, welche allein nur von ihr ausging. Camilja schluckte. Ihre Kehle fühlte sich staubtrocken an und der fragliche Blick des Prinzen, machte dies nicht gerade besser. „Legolas es gibt da noch etwas von dem du wissen musst. "Falten bildeten sich auf seiner Stirn, während er sich ihr langsam näherte. „Was meinst du damit?" Camilja knirschte unruhig mit den Zähnen. Wie sollte sie ihm das bloß schonend beibringen? „Hör mir zu." Sie zitterte. Zitterte am ganzen Körper. Ihre Angst nahm ihr die Kraft, weswegen sie nur flüstern konnte. „Ich bin nicht die Camilja, welche du einst in dieser alten verlassenen Hütte kennengelernt hast." Er hob eine Augenbraue an. „Ich bin keine gewöhnliche Waldelbin, sondern..." Camilja holte noch einmal tief Luft. Sie schloss die Augen und ließ ihren Kopf sinken. Leicht öffnete sie ihren Mund und wollte ihm gerade sagen, dass sie die verschwundene Prinzessin ist, nach der er gesucht hatte,doch da wurde sie von dem Klang einer schrillen Glocke abgelenkt. Der Prinz und Camilja schauten sich verwirrt in die Augen und bewegten sich auf die Gemachs Tür zu. Das Geräusch kam von draußen und Camilja öffnete die Tür. Sie erschrak als plötzlich zwei Elben in silberner Rüstung vor ihnen standen und sie mit einem strengen Gesichtsausdruck musterten. „Was verschafft uns die Ehre?", fragte der Prinz und trat hinaus, wobei die Wachen zurücktraten. „Der König wünscht unverzügliche ihre Anwesenheit im Thronsaal.", maulte der eine Soldat sie an, was den beiden so gar nicht gefiel. Das letzte was der Prinz und Camilja nun wollten, war ihm gegenüber zu treten. „Ich glaube daraus wird nichts. Ihr könnt dem König ausrichten, dass ich mich vorerst nicht bei ihm melden werde", ließ er die Elben wissen, doch sie blieben hartnäckig. „Es geht auch nicht nur um sie, werter Prinz." Damit drehte sich der Soldat zu Camilja. „Es betrifft auch sie." Camilja spürte wie die Wut in ihr hochkam. Der König verlangte nach ihr, obwohl er ihr zuvor keines Blickes gewürdigt hatte? Der Prinz und Camilja sahen sich für eine Weile an. Es verzerrte sie beide nicht mit den Soldaten mitzugehen, aber was half es schon. Auf mehr Ärger konnten sie in diesen schweren Zeiten auch gern verzichten.     

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt