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    Lautstark stieß Camilja die Krankenzimmertür auf und stürmte hinaus

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    Lautstark stieß Camilja die Krankenzimmertür auf und stürmte hinaus. Eilig krempelte sie ihr Kleid nach oben, um nicht darüber zu fallen und lief los. In ihrem Gesicht zeigte sich ein verstecktes Lächeln, obwohl ihr eigentlich eher zu weinen zumute war. Aber nein, sie wusste wohin sie wollte, deswegen auch dieses verborgene Grinsen. Mit weit geöffnet Augen und gespitzten Ohren bewegte sie sich geschmeidig fort. Sie bevorzugte es nicht gerade ausgerechnet dem König über den Weg zu laufen. Ihre Wut saß noch zu tief, um ihm gegenüber zutreten. Sie fürchtete sich noch zu sehr, dass ihr Zorn womöglich die Worte in ihrem Mund umdrehen würde. Das eine Mal hatte sie die Kontrolle schon verloren und ein zweites durfte sie sich auf keinen Fall erlauben. Camilja seufzte und schüttelte den Kopf. Obwohl er es trotz allem auch verdient hätte. Scharf bog sie um die Ecke und das heimliche Grinsen verwandelte sich nun zu einem strahlenden Lächeln, als sie sich endlich dem Garten näherte. Ohne auch nur zu zögernd warfbsie sich hinaus in die Freiheit. Lachend streckte sie ihre Hände in den Himmel und spürte bereits die warmen Sonnenstrahlen ihre blasse Haut benetzten. Camilja könnte schwören, dass sie sogar ein wenig brannten, doch sie wollte sich nicht in den ‚Schatten stellen. Nicht noch länger. Zulange war sie schon nicht mehr draußen gewesen. Sie vermisste bereits den Duft des Waldes und den wunderschönen Blumen, welche sich dicht bei einander über die gesamte Wiese erstreckten. Viel schöner und prachtvoller als das letzte Mal, seit sie hier entlang spaziert war. Angestrengt blinzelte in die Sonne und erkannte, wie einige Wolken bereits über den Horizont schlichen. Sie sah zu den Bäumen, die sich im Rhythmus des Windes bewegten und die ersten Blätter durch die Luft wirbelten. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als ein kalter Luftzug ihre Haare in ihr Gesicht peitschte und sie schlang beide Arme um ihren zitternden Leib. Das Lächeln in ihrem Gesicht verschwand, da sie nun begriff,wie nah der Herbst bereits heranrückte. Leicht geknickt ließ sie ihren ‚Kopf sinken und starrte in Gedanken versunken auf den Boden. Jetzt wurde es also langsam kühl und Camilja könnte nicht so schnell das alles um sie herum vergessen. Die Blumen würden verblühen und die Bäume das wunderschöne Blätternetz verlieren. Es bricht ihr immer wieder das Herz, wenn die Pflanzen zu Eis werden und der Wind diese beißenden Temperaturen durch die Wälder trägt. Alles würde erstarren und erkälten. So kalt, wie es auch in den Hallen des Königs ist. Ein leises Lachen riss Camilja aus ihrer Trauerphase, wobei ihr Kopf nach oben fuhr. Genau in die Richtung, aus der dieser liebliche Laut ertönte. Camilja entwirrte ihre Arme und trappte über die in der Sonne glitzernden Marmorsteine. Sie kannte dieses Lachen, denn es handelte sich hier um niemand anders als den Prinzen. Sie wusste, dass die Enttäuschung noch immer groß sein musste, aber sie war gezwungen mit ihm zu reden. Camiljas wunderschönes Kleid nahm ihre Beine ein und bremste sie ein wenig ab, doch es brachte sie nicht davon ab ihr Tempo zu halten. Sie stürzte weiter darauf zu. Es erklang erneut und sie war sich nun sicher auf dem richtigen Weg zu sein. Plötzlich jedoch verlangsamte sich ihr Tempo und sie flüchtete hinter eine große Eiche. Neben Legolas Lachen folgte noch eine weitere Stimme. Eine Stimme, die einer Frau gehörte. Konnte dies etwa Tauriel sein? Camilja schluckte und spähte durch zwei dicke Äste hindurch. Sie schreckte zurück. Eine kleine Elbin mit langen braunrötlichen Haaren spannte gerade ihren Bogen. Das Zischen des Pfeiles konnte selbst Camilja hören und er traf einen Apfel genau in der Mitte. Mit einem dumpfen Knall kam er auf dem Boden auf und rollte dem Prinzen vor die Füße, welcher gerade von demselben Baum herab gesprungen kam. Kichernd nahm er ihn hoch, entfernte den Pfeil und nahm einen Bissen davon, was auch die stolze Elbin zum Lachen brachte. Camilja grinste sofort, als sie Legolas Augen so aufblitzen sah. Sie fühlte weder Eifersucht noch Wut in sich, sondern Fröhlichkeit und Glückseligkeit für die beiden. Sie freute sich für Legolas, da er anscheinend die große Liebe in ihr gefunden hatte. Kein Wunder, denn bei so einer wunderschönen Elbin, die eine solche Stärke besaß wunderte sie es auch nicht. Noch eine ganze Weile verharrte sie in dieser Position und beobachte die beiden, wie sie gemeinsam trainierten. Noch nie erschien ihr Legolas so glücklich zu sein, doch irgendetwas vermachte ihr trotz dieser großen Gefühle einmerkwürdiges Gefühl. Der Prinz strengte sich wirklich an, mit allen Mitteln ihre Nähe zu gewinnen, doch die Elbin wollte dies nicht erwidern. Ob etwas mit ihr nicht stimmte? Ein Soldat tauchte auf und fing an sich mit ihr zu unterhalten, wodurch sie nur wenige Minuten später aus Camiljas Blickfeld verschwand. Der Prinz blieb nun alleine zurück und setzte sich an den Baum, um die restlichen heißen Sonnenstrahlen des Sommers zu genießen. Tief einatmend lehnte sie sich mit dem Rücken an die Eiche. Sie schloss die Augen und strich durch ihr weiches Haar, während unruhig hin und her schwenkte. Der Prinz war nun alleine und Camilja hätte genügend Zeit mit ihm über all das vergangene zureden. Sie könnte sich entschuldigen, dass sie ihm von dem Gespräch mit seinem Vater nicht erzählt hatte. Sie könnte mit ihm einen Ausweg finden, sodass die beiden nicht unglücklich verheiratet werden und sie könnte über Tauriel sprechen. Der Elbin, nach der er sich wirklich sehnt. Sie dachte an den König und wie wütend er wohl wäre, wenn er dies herausfinden würde. Dass Camilja und Legolas sich nicht liebten, wusste er, doch war ihm das bewusst? Camilja schüttelte den Kopf und lenkte ihren Blick zurück auf den Prinzen. Träumend saß er dort im Schatten und verspeiste den Apfel, während er hin und wieder hoffte Tauriel zurückkommen zu sehen. Sie kicherte und strich sich eine Strähne hinter das Ohr. Wie schön die Liebe doch sein kann. Bei diesem Gedanken schoss ihr sofort des Königs Gesicht vor ihr geistiges Auge und sie wich erschrocken zurück. Sie hasste es, wenn er so unerwartet in ihrem Kopf auftauchte. Woran das etwa lag? Camilja schüttelte erneut ihr Haupt und konzentrierte sich wieder auf den Prinzen. Sie würde diese ganze Heiratsgeschichte endlich aus Mittelerde schaffen und sie wusste schon genau, wie sie dies anstellen sollte.     

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt