Aussprache

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    „Camilja?",seine Stimme erklang tief im davontragenden Wind, was ihr eine leichte Gänsehaut übermittelte

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    „Camilja?",seine Stimme erklang tief im davontragenden Wind, was ihr eine leichte Gänsehaut übermittelte. Völlig überrumpelt von seiner plötzlichen Anwesenheit rappelte sie sich ungeschickt auf, was sich jedoch als ein gewaltiger Fehler herausstellte. Schwindel schoss in ihre Schläfen und sie merkte wie Schwärze sie einhüllte. Sie stolperte über den Saum ihres Kleides, aber der König fing sie wie gewohnt auf. „Camilja!" Seine Stimme war besorgt, als sie erneut an seine Brust knallte. Sie spürte den weichen Stoff seiner Robe an ihrer Wange und diese Wärme, welche von seinem Körper ausging. Doch dieses Mal verharrte sie nicht in dieser Position, sondern entriss sich ihm und stürzte auf den Baum zu, welchen sie unter Ächzend erreichte. Der König streckte seine Arme nach ihr aus, aber sie drehte sich weg. Mit zusammengebissen Zähnen schloss sie ihre Augen und vergrub ihre Fingernägel in der harten Rinde. Sie atmete schwer, als sie diese unkontrollierbare Wut in sich spürte, die in Schüben ihre Beine hinaufkroch. Sie dachte an Legolas und seine beschwichtigenden Worte: „Ich spüre deinen Zorn in dir und dass du ihn am liebsten zur Rede stellen willst. "Wie sehr sie gegen das Verlangen ankämpfte. Sie wollte ihn anschreien, dem König einfach alles an den Kopf werfen, aber sie durfte es nicht soweit kommen lassen. Sie war gezwungen auf den Prinzen hören. „Ich muss mit dir reden."Seine Stimme ertönte so sanft in ihren Ohren, aber sie konnte ihm dieses Mal unter Anstrengung widerstehen. Der König ließ seine zarten Fingerkuppen über ihren Nacken streifen und Camilja entspannte sich für ein paar Sekunden. Sie liebte diese sachten Berührungen von ihm auf ihrer Haut und tat sich unheimlich schwer dagegen anzukommen. Vorsichtig umschlossen seine warmen Finger ihre Haare und legten ihren Rücken frei, doch Camilja riss sich zusammen und schlug seine Hand weg. „Ich möchte aber nicht mit euch reden", stöhnte sie vergeblich und stieß sich von dem Apfelbaum ab. Sie wankte in Richtung Marmorsteine, aber der König erfasste noch rechtzeitig ihr Handgelenk. „Ich weiß, aber du wirst mir zuhören müssen." Camilja sah ihn geschockt an, fühlte sich jedoch zu schwach um sich erneut von ihm wegzureißen. Noch nie hatte sie sich so sehr nach einem Wasser gesehnt, wie in diesem Moment. Er hob ihr Kinn und sie blickte in seine eisblauen Augen, die vor Sorge nur so überquellten. „Hör mir zu. Ich respektiere deine verwirrten Gefühle, doch du sollst mich verstehen. "Camilja lachte übertrieben auf. „Euch verstehen?" Sie stöhnte und unterdrückte es so gut es ging. „Ich habe eure Absichten durchschaut und ihr könnt mir so viel erzählen wie ihr mögt." Des Königs Blick verwandelte sich in Erstaunen, während Camilja diesen Wut verzerrten Ausdruck versuchte zu verstecken. „Was meint ihr damit?" Camilja seufzte. „Ihr wollt mich hierbehalten nicht wahr? Ihr habt Angst, dass ich verschwinde und dort draußen womöglich sterben werde, jetzt nachdem so ziemlich jeder weiß, dass ich die verschwundene Prinzessin bin." Der König schluckte auffällig und ließ seinen Kopf ein wenig sinken. Sie hatte wohl seine empfindliche Stelle gefunden. Eine lange Stille kehrte zwischen den beiden ein, bis der König endlich seine Worte wiederfand. „Ich kann euch nicht gehen sehen Camilja. Gefahr lauert da draußen, gegen die ihr alleine nicht ankommen werdet." Er sah sie an und durchlöcherte sie fast mit seinen Blicken. „Ich kann euch nicht so verletzt sehen, dafür bedeutet ihr mir einfach zu viel." Camilja schüttelte den Kopf und schaffte es sich ihm zu entreißen. „Ach ja?" Sie wich ein paar Schritte zurück, floh aber nicht vor ihm. „Wenn ihr mich nicht verletzt sehen wollt, warum verheiratet ihr mich dann mit euren Sohn?" Der König erschrak. „W-wie bitte?", stotterte er ihr ahnungslosbentgegen, doch Camilja hob ihren Finger. „Ihr habt mich sehr wohl verstanden mein König." In ihrer Stimme lag ein deprimierender Ton, welchen Thranduil nicht gerne zu hören bekam. Sie wandte ihren Kopf und beobachtete die wunderschönen Blumen, wie sie im Takt des Windes umher wehten. „I-ich dachte...",versuchte er sich aus dieser misslichen Lage heraus zu reden, aber Camilja seufzte bloß geknickt. „Ihr dachtet falsch." Sie hob ihren Blick und schaute ihn nun in seine verworrenen Augen. „Eine Heirat mit eurem Sohn und alles Fröhliche an mir wird verschwinden. Ich wäre unglücklich, tot unglücklich und Legolas würde es nicht anders ergehen." Sie verschärfte ihren Blick und sie musste ihre Hände zu Fäusten ballen, um ihre aufbrodelnde Wut im Zaum zu halten. Der König war still. Kein Widerspruch kam über seine Lippen und er hörte einfach nur zu. „Die Blicke die ihr geglaubt gesehen zu haben, existieren nicht. Ich sehe in eurem Sohn nicht mehr als einen Freund. Einen wunderbaren unterstützenden Freund, doch auch sein Gemüt sehnt sich nicht nach mir." Camilja schloss ihre Augen und atmete tief aus. Dieses schuldige Gesicht des Königs wurde ihr mit der Zeit zu fiel und sie drehte ihm dabei den Rücken zu. Ihr Hals fühlte sich so unglaublich trocken an und sie tat sich schwer ihre Stimme aufrecht zu erhalten. „Aber ich habe euch doch gesehen, wie ihr miteinander umgeht, wie ihr miteinander redet..." Sie lachte auf und trat nun dicht an ihn heran, sodass sie sogar seinenbnervösen Atem auf ihrer Nasenspitze spürte. „Das ist es eben", flüsterte sie ihm trocken zu. „Ihr vertraut auf eure Augen, doch was sich wirklich dahinter verbirgt, könnt ihr nicht erkennen." Sie  blieb stehen und niemand wagte es auch nur einen Schritt zurück zu treten. Camiljas Energie zum Diskutieren nahm langsam ab und sie fühlte, wie ihr der Schwindel die Konzentration raubte. Sie durfte nur nicht wieder umfallen, denn ein Schwächeanfall konnte sie sich in dieser Situation nicht leisten. „Ich bitte euch mein König." Sie wurde wieder ruhiger und schnappte nach seiner freien Hand. „Ihr müsst die Verlobung aufheben, oder wollt ihr mich für den Rest meiner Tage so verletzt sehen?" Thranduil stieß mit seiner Stirn an ihre und seufzte. Er schien seine Entscheidung also doch bereut zu haben. Camilja wich ihm nicht aus, im Gegenteil. Sie genoss die Wärme seiner Haut auf ihrer und wollte auf keinen Fall, dass dies unterbrochen werden könnte. „So leid es mir auch tut, aber ich kann nicht..." Ein leises Wimmern erklang aus seinem Inneren und sie überkam dabei ein Schluchzen. Er legte eine Hand an ihre Wange und ein merkwürdiges Gefühl durchfuhr ihre zarte Gestalt. „Wieso nicht?" Die Wut verblasste und ein Kribbeln machte sich in ihren Fingerspitzen breit. „Ich kann mein Wort nicht brechen Camilja. Versprochen ist Versprochen."    

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt