Ärgernis

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Erschrocken wich sie zurück und kam fast zum Sturz, wenn sie sich nicht rechtzeitig gefangen hätte

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Erschrocken wich sie zurück und kam fast zum Sturz, wenn sie sich nicht rechtzeitig gefangen hätte. Blitzschnell versteckte sie den Umschlag hinter ihrem Rücken. „Mein König!", schrie sie mit einer nervösen und schrecklich übertriebenen Stimme. Sie grinste und versuchte seinem Blick auszuweichen, doch sie war wie immer zu schwach dafür. Der König brummte eher weniger zufrieden und beugte sich zu ihr herab. Seine Hände hielt er bewusst hinter seinem Rücken gekreuzt. Camilja grinste und spürte wie sein silberblondes Haar ihre empfindliche Kopfhaut kitzelte. Das passte ihr so gar nicht gut. „Was suchst du hier, wenn ich dich fragen darf?", wollte der König von ihr wissen. Sie hörte diese Wut, als er diese Frage stellte. Camilja, die sich vor Panik kaum noch auf ihren dünnen Beinen halten konnte atmete nur schwer und wusste nicht was sie ihm darauf antworten sollte. „Ich ähm, Ich wollte." Thranduils Blick wurde strenger genauso wie seine Haltung. Camilja wusste, dass es ihr nicht mehr möglich war sich herauszureden, da er einfach viel zu viel gesehen hatte. „Ich höre Camilja!" Die Zornfalten auf seiner Stirn gaben Camilja den Rest und sie tat sich extrem schwer noch alles geheim zu halten. Der König beugte sich zur Seite und musterte den mysteriösen Umschlag in ihren Händen. „Was ist das Camilja?" Seufzend ließ sie ihren Kopf sinken und holte den Umschlag hervor. Sie musste sich die Tränen in ihren Augen verkneifen. „Es tut mir Leid mein König." Waren die letzten Worte, welche sie an ihn richtete, bevor sie ihm den Umschlag widerwillig aushändigte. „Was soll das sein?", fragte er doch Camilja antworte nicht. Zu groß war der Schmerz und die Enttäuschung über sich selbst in ihr. Neugierig pulte der König den Brief heraus und faltete ihn auf. Kurz bevor er ihn selbst zu lesen begann streckte Camilja ihren Kopf zur Decke und murmelte vor sich hin: „Verzeih mir Legolas!" Ihr kam es so vor, als würde die peinliche Stille niemals enden, doch sobald der König wutverzerrt zu Grummeln begann, wusste sie es genau. Er nahm den Brief und war kurz davor ihn zu zerreißen. „Mein Sohn ist seit Tagen wegen eines närrischen Gerüchtes im Düsterwald unterwegs und lässt es mich nicht einmal wissen?" Brüllte er durch den gesamten Gang, wobei seine Stimme grauenvoll widerhallte und Camiljas Trommelfell fast zum Zerplatzen brachte. Camilja zitterte am ganzen Körper. Seine Wut, hatte sie noch nie so wirklich zu spüren bekommen, was sie jetzt umso mehr traf. „Aber mein König, er hat es doch nur vor euch geheim gehalten, um euch zu beschützen." „Beschützen!?", schrie er sie erneut an und er warf den Umschlag mitsamt dem Brief auf den Boden. „Mich? Indem er alles einer normalen Walbelbin anvertraut, die mich selbst die ganze Zeit belogen hatte?" Camilja erstarrte zu Eis. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, so sehr hatten sie seine Worte getroffen. Eine kleine Träne kullerte über ihre Wange und sie schluchzte. Der König, welches dies mitbekam atmete tief aus und beruhigte sich wieder. Er nahm den Blick von ihr und drehte sich um. „Ich habe mich in dir getäuscht Camilja. Viel zu viel habe ich dir anvertraut und dies ist also dein Dank dafür." „Nein, mein König", doch er ließ sie nicht ausreden, sondern stapfte davon, wobei er sie ganz alleine zurückließ. Nun stand sie da und starrte in die Leere. In ihrem Gesichtsausdruck lag Entsetzten. Wie konnte sie nur so unvorsichtig sein! Camiljas schlotternde Knie hielten sie nicht mehr und sie knickte ein. Ihr wunderschönes Kleid breitete sich völlig zerknittert um sie herum aus, als sie die Hände vor das Gesicht schlug und leise vor sich hin weinte. Sie hatte ihm die ganze Zeit alles verschwiegen. Ihm, dem König. Tränen tropften auf den eiskalten Boden und machten sogar ein hörbares Geräusch, welches durch den gesamten Gang hallte. Sie hatte beide hintergangen. Den Prinzen, wie auch ihn, was ihre Schuldgefühle nur noch verdoppelte. Sie wusste, dass Legolas ihr möglicherweise verzeihen wird, doch was war mit dem König? Gedankenblitze schossen ihr durch den Kopf. Sie saß auf dem Bett nd Thranduil dicht neben ihr. Sie unterhielten ich und seine Worte hörte sie wie ein Flüstern durch ihre Ohren schweifen. „Ich mag zwar der König sein, doch ich würde nie, wegen eines lächerlichen Fehlers enttäuscht sein." Doch dieses Mal ist es kein lächerlicher Fehler gewesen. Sie hatte ihn belogen, auf den Wunsch seines Sohnes musste sie ihm alles verschweigen. Das erste Mal packte sie selbst die Wut und sie schlug stöhnend mit der Faust auf den Untergrund. Sie keuchte. Was hatte sie den beiden bloß angetan? Unverständliches Geflüster riss Camilja aus ihrer Verzweiflung und sie rappelte sich hurtig auf. Sofort verkroch sie sich wieder in einer dunklen Ecke und wartete. Derweil wischte sie sich die Tränen aus den Augen, um nicht so zerzaust auszusehen. Die silberne Rüstung zweier Soldaten rasselten bei jedem ihrer Schritte, doch worüber sie genau sprachen konnte Camilja trotzdem glasklar verstehen. „Wir müssen sofort einige Truppen in den Düsterwald schicken, um nach dem Prinzen zu suchen. Anordnung des Königs!", befahl der eine Soldat dem anderen, mit einer sehr kratzigen Stimme. „Aus welchem Grund, ich dachte der Prinz wäre immer alleine unterwegs?", fragte der eine, dessen Stimme sich viel sanfter anhörte. „Ja normalerweise, doch der König hatte etwas von dieser Prinzessin erzählt und meinte Legolas sei dabei in höchster Gefahr!" Camilja versuchte ihr wimmern wieder durch ihre Hand zu unterdrücken. Sobald das Wort Gefahr mit dem Namen des Prinzen fiel, kamen diese schrecklichen Gedanken zurück. „Moment eine Prinzessin?" Beide blieben stehen und befanden sich nun sehr nah an Camilja, was ihr das leise sein, nur noch mehr erschwerte. „Du meinst doch nicht etwa „die" Prinzessin, oder?" Beide Elben verschränkten ihre Arme vor der Brust. „Wenn du von der Prinzessin des Süd-Westlichen Düsterwaldes sprichst, dann muss ich dir Recht geben." Der Mund des zweiten Elbens stand weit offen und er stöhnte vor Verwunderung auf. „Aber sie ist doch damals in diesem Feuer gestorben oder etwa nicht?" Camilja zuckte zusammen. Grauenvolle Kopfschmerzen durchzogen ihr Gehirn und sie fasste sich an die Stirn. Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte sie jegliche Geräusche zu unterdrücken. Sie drückte sich gegen die Wand und spürte, wie ihr gesamter langsam anfing zu glühen. Sie schloss die Augen und sah, wie sich Flammen vor ihrem geistigen Auge abzeichneten. Fürchterliche Schreie brachten das Feuer dazu Funken zu sprühen. „Was passierte bloß mit ihr?" Camilja presste sich an die Wand, um nicht umzufallen, aber das Bild der knisternden Flammen ließ sie einfach nicht los. Nur die Stimmen der Soldaten konnte sie noch hören, die sich weiter unterhielten. „Du meinst also sie ist noch am Leben?" Langsam setzten sie sich wieder in Bewegung und entfernten sich von ihr, wobei sie endlich dieser unerträgliche Schmerz verließ. „So glaubt es zumindest der Prinz." Die beiden bogen um die Ecke und Camilja nahm die Hände von ihrem Kopf. Das Feuer erlosch und sie knickte stöhnend ein. Mit beiden Händen stützte sie sich ab und lag erneut am Boden. Sie wusste nicht, warum es ihr so ergangen war. Etwa eine Erinnerung? Sie dachte zurück an den letzten Traum, indem sie dieselben Flammen gesehen hatte. Gab es möglicherweise einen Zusammenhang? Sie wollte endlich die Wahrheit erfahren, koste es was es wolle. Schnell rappelte sie sich mit ihren letzten Kräften auf und lehnte sich an die Wand, welcher sie bis zum Ende des Ganges folgte. Sie musste nur jemanden finden, der ihr dabei behilflich sein könnte und sie wusste bereits an wen sie sich am besten wenden sollte. Humpelnd und noch recht benommen verließ sie den viel zu dunklen Gang und folgte dem Kerzenlicht. Sie brauchte den König.

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt