Unerwartet

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Camilja wedelte mit ihren Armen vor seinem Gesicht herum

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Camilja wedelte mit ihren Armen vor seinem Gesicht herum. „Moment, willst du etwa damit sagen, dass er mir nichts tun kann?" Der Prinz nickte. „Erinnerst du dich an den Vorfall, als er mich fast getötet hätte. Du bist noch rechtzeitig dazwischen gesprungen und er hat deinetwegen das Schwert fallen gelassen, weißt du das noch?" Camilja schluckte. Sie stolperte zurück, fing sich jedoch noch im letzten Moment. Er hatte Recht. „Ich kenne meinen Vater Camilja. Wenn sich Jemand in seinen Weg stellt, zeigt er keine Gnade, doch bei dir war es anders." Sie sah das geschockte Gesicht des Königs vor sich, wie die Klinge zu Boden fiel und wie er in sich zusammensackte, als die Tür des Thronsaales wieder ins Schloss fiel. Er bereute seinen Ausrutscher, dass wusste sie, doch so genau hatte sie noch gar nicht darüber nachgedacht. Er verschonte sie, obwohl der Zorn in seinem Inneren die Kontrolle übernahm. „Du bist etwas Besonderes für ihn und er würde dich nie in Gefahr bringen." Camilja lachte auf. „Deswegen will er mich auch nicht gehen lassen." Der Prinz nickte hysterisch und fasste wieder nach ihren Armen. „So ist es Camilja und die einzige Chance dich hier zu behalten wäre eben dich mit mir zu verheiraten." Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie musste sich an Legolas anlehnen. Sie spürte ihre Füße nicht mehr und auch ein schreckliches Schwindelgefühl überfiel sie. Zulange war sie so wütend auf den König gewesen, doch er wollte einfach nur ihre Sicherheit, indem er sie an den Prinzen verheiraten würde. Er hätte also somit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sein Sohn wäre liiert und sie müsste hierbleiben. Camilja wusste nicht wie sie reagieren sollte. Einerseits fühlte sie sich geschmeichelt, dass er sie bei sich behalten wollte, doch andererseits war sie enttäuscht. Eine Heirat, nur das sie bleiben sollte und ihr Sohn endlich eine Frau fand? Camilja biss ihre Zähne zusammen, um nicht vor Zorn zu knurren. Was für eine Feige Entscheidung von ihm! Er wusste davon, dass der Prinz und sie sich nicht liebten und doch forderte ihre Vereinigung. Wie verzweifelt musste er wohl gewesen sein, um dieses Urteil zu fällen? „Camilja?", fragte der Prinz besorgt, als sie in seine Arme fiel. Ihre Augen waren halb geschlossen und er erkannte, wie schlecht es ihr erging. „Das kann es doch nicht sein", stöhnte sie, wobei ihr Körper immer schwerer wurde und Legolas sie an den Baum anlehnte. Er hob ihren Kopf und tätschelte leicht ihre Wange. „Camilja, was ist denn los?" „Er hat mich einfach so benutzt." Sie ignorierte seine Frage und war nur noch von diesen Gedanken abgelenkt. Sie hörte seine Stimme kaum und nahm ihn sogar nur noch verschwommen wahr. Das einzige was ihr derzeit durch den Kopf schwirrte, war das Bild des Königs. Zu groß fühlte sich die Versuchung an, um ihn zur Rede zu stellen. Sie wollte ihn am liebsten ihre Meinung sagen und ihn mit allen möglichen Argumenten konfrontieren. Ihm sagen, sie sei keine Puppe mit der man spielte. Sie war eine Elbin und noch dazu eine Prinzessin. Camilja riss herum. Völlig benommen warf sie sich nach vorne und erlangte die Kontrolle über ihren Körper wieder. Der Prinz half ihr beim aufstehen und Camilja fing bereits an sich fortzubewegen. „Warte!" Sofort hielt er sie zurück und drückte sie an den Baumstamm. „Wo willst du denn so schnell hin?", wollte er wissen. Camilja fasste sich an den Kopf. Ein unerträglicher Schmerz breitete sich darin aus und sie musste sich zusammenreißen. „Ich werde mit ihm reden." Ein weiteres Mal versuchte sie den Weg entlang zu spazieren, aber Legolas war eindeutig stärker und konnte sie somit davon abhalten. „Auf keinen Fall!", riet er ihr und schüttelte ununterbrochen seinen Kopf. „Du bist in einer äußerst miserablen Verfassung meine Liebe, du wirst also nirgends hingehen." Camilja hörte endlich auf sich zu wehren und knallte mit ihrem Rücken an den Apfelbaum. Die Erschöpfung stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. „Aber..." Sie wollte ihm widersprechen, doch da kehrte dieser Schmerz wieder zurück. „Nichts aber!", unterbrach er sie. „Du weißt nicht was du da tust. Ich spüre deinen Zorn in dir und dass du ihn am liebsten zur Rede stellen willst." Der Prinz seufzte und lockerte seinen Griff. „Hör zu", fuhr er nun in einer angenehmeren Stimmlage fort. „Ich kann verstehen, wie du dich fühlst und du hast auch allen Recht dazu, doch damit könntest du einen Krieg anfechten." Camilja sah ihn schwer atmend an. Er hatte ja Recht, sie würde das Ganze nur noch schlimmer machen. „Es ist das Beste, wenn du vorerst den Kontakt mit meinem Vater vermeidest. Auch er wäre nicht gerader sanftmütig zu dir, falls du ihn mit brodelnder Wut konfrontierst, erinnerst du dich nicht mehr?" Camilja presste ihre Lippen aufeinander und nickte streng. Er mag sie zwar nicht verletzten können, aber seine bloßen Worte reichten ihr, sodass sie innerlich zusammenbrach. „Gut." Der Prinz half ihr sich in das weiche Gras zu setzen und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Sie sah gar nicht gut aus. Sie wirkte viel zu blass und ihre kalten Augen zeigten, wie elend sie sich wirklich fühlte. Ihre verschwommene Sicht hatte immer noch nicht abgenommen und alles drehte sich. „Hast du heute schon etwas getrunken?", wollte der Prinz wissen, doch sie schüttelte bloß den Kopf. Daran musste es also liegen. Fürsorglich legte Legolas seine Hand an ihre Wange. „Ich hole dir ein Wasser Camilja. Bleib hier und versuche ja nicht nach drinnen zu flüchten, verstanden?" „J-ja", stotterte sie ihm als Antwort entgegen und der Prinz verschwand somit. Jetzt war sie wieder alleine. Ächzend fasste sie sich an die Stirn. Diese Schmerzen hörten einfach nicht mehr auf. Ihr Kreislauf schien wohl sehr darunter zu leiden, was ihr ziemlich zu schaffen machte. Früher hatte sie keine Probleme ein paar Tage ohne Wasser aus zukommen, doch seit sie in die Hallen gezogen war, passiert dies ständig. Ob es wohl an dem Luxus hier lag? Camilja wurde schlecht und sie warf sich nach vorne. Ihre zittrigen Hände stützten ihren Oberkörper nur sehr schwer, doch dieser Schmerz ging dadurch ein wenig zurück. Keuchend streckte sie ihren Kopf in Richtung Weg und sie blinzelte langsam und vorsichtig in das prachtvolle Blumenfeld hinein. Sie merkte wie bei jedem Wimpernschlag ihre Sicht nun endlich klarer wurde und sie einen Mann auf sich zukommen sah. „Legolas?", stöhnte sie und es huschte ihr ein erschöpftes Lächeln über die Lippen. Der Mann jedoch antwortete ihr nicht, sondern erhöhte sein Tempo, bis er fast über ihr stand. Camilja blinzelte noch schneller und erschrak, als plötzlich die silberblonden Haare des Königs um seine Gestalt wehten. 

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt