Ungewöhnliche Nachricht

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Camilja zuckte zusammen, während der König selbst ein paar Schritte zurück wich

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Camilja zuckte zusammen, während der König selbst ein paar Schritte zurück wich. Ihr Mund stand weit offen, als sie diese Worte von der braunhaarigen Elbin hörte. Das wundersame Gefühl von vorhin schmolz aus ihrem Körper wie das Wachs einer abgebrannten Kerze. Sie zitterte und schlug beide Hände an ihre Hände. Sie drehte sich von ihnen weg und musste sich zusammenreißen sich nicht zu übergeben. Wie konnte das sein, es schien ihm doch besser zu gehen, oder hatte sie sich getäuscht? „Was soll das heißen ein Soldat liegt im Sterben, ich dachte es wären alle bereits geheilt?" In der Stimme des Königs lag entsetzten und Wut zugleich. Camilja antwortete jedoch nicht, sondern stützte ihre Hände mit ihren Knien. Sie fühlte sich gar nicht gut. „Nein mein König.", übernahm Melwen dafür. „Der Rest schon, aber..." Camilja schreckte hoch und atmete schwer. Sie fasste sich ans Herz, welches in ihrer Brust brannte. „Alle bis auf einen.", keuchte sie völlig erschöpft und schnappte dabei nach Melwens Hand. „Bring mich zu ihm." Sie sah auf. „Sofort!", schrie sie die verängstigte Elbin an, welche bloß hysterisch nickte. Gleich darauf krempelte sie ihr himmelblaues Kleid hoch, um nicht auf dem Weg zu Fall zu kommen und rannte los. Der König versuchte noch in letzter Sekunde sie zurückzuhalten, aber er verfehlte ihren Arm um Haaresbreite. „Wartet!", brüllte er ihnen von Zorn überfüllt nach, doch Camilja wollte ihn nicht hören. Sie lief weiter, ohne die starrenden Wachen zu beachten und hatte nur ein einziges Ziel vor den Augen. Sie musste zum Krankenzimmer. „Camilja!", nahm sie nur noch sehr dumpf aus dem königlichen Garten wahr, wobei sie sich nicht abbringen ließ. Sie spürte das Gewicht der Elbin, welche sie hinter sich nachzog, da sie ihr zu schnell vor eilte. Wie ferngesteuert bog sie scharf in den Gängen ab und schleuderte Melwen mit sich. Die Elbin schrie von Zeit zu Zeit, was Camilja jedoch nicht davon abbrachte. Sie wusste nicht, wie es dem Soldaten tatsächlich ging oder ob sie vielleicht nicht zu spät dran wäre, wenn sich sich nicht beeilen würde. Sie spürte wie die Energie in ihren Knochen immer mehr schwand. Sie keuchte fürchterlich, als sie den nächsten Gang erreichte. Ihre Kehle brannte wie Feuer, doch was half es ihr. Es ging um Leben oder Tod. Es ging um ihren Ruf und um den Prinzen. Sie hatte da so eine Vermutung. Eine Vermutung die ihm höchstwahrscheinlich den letzten Atemzug kosten könnte. Dass er vergiftet wurde, hatte sie schon von Anfang an herausgefunden, aber ihm erging es anscheinend immer schlecht. Was wäre also wenn der Prinz ebenfalls von diesem Gift angegriffen wird? Kein einziges Heilmittel aus dem Düsterwald half dagegen. Camilja riss ihren Kopf nach oben und schluchzte. Schluchzte so stark, dass die Tränen ihre Sicht verschwammen. Wenn der Prinz also jemals verletzt wird könnte sie ihm nicht helfen und er würde sterben. Sie begann zu weinen. Nein! Sie durfte an dies nicht denken, aber ihr blieb nichts Anderes übrig. Seinen Tod würde sie sich nie verzeihen können, genauso wie die von Leid erfüllte Gesicht des Königs. Camilja bremste langsam ab, als sie endlich die Flügeltür zum Krankenzimmer erreichte und darauf zustürmte. Die völlig aufgelöste Melwen ließ sie nun los und knallte gegen das knarrende Holz. Grauenvolle röchelnde Geräusche ereilten sie aus dem Raum, was bedeutete, dass er noch nicht Tod sein musste. Schnell strich sie sich die Tränen aus den Augen und erfasste dabei Melwens gekrümmte Gestalt, welche jammernd am Rand des Krankenzimmers stand. Sofort schoss Camilja ein schlechtes Gewissen in ihren Kopf, da sie daran Schuld war, sie so sehr herumgeschleudert zu haben. „Ach Melwen es tut mir so leid.", beschwichtigte sie die Elbin, indem sie ihr sanft über die kalte Wange strich. „Ist schon gut.", stotterte sie immer noch benommen, was Camilja das Zeichen gab endlich die Tür zu öffnen. Gierig fasste sie nach den beiden Türklinken und stolperte mit den Flügeln zurück. Doch der Anblick, welcher sie darin erwartete, raubte ihr den Atem. Sie sah den armen Soldatten, wie er sich vor Schmerzen auf dem Boden windete. Er röchelte nach Luft und kreischte furchtbar, aufgrund der Schmerzen, die seinen Körper durchfluteten. Camilja, die keine Zeit hatte, um sich davon ein Bild zu machen, fiel auf die Knie und versuchte ihn zu beruhigen. „Melwen!", wollte sie ihr zu rufen, aber außer einem flehenden Flüstern, brachte sie nichts hervor. Die Elbin verstand sie jedoch und kam an ihre Seite. Sie sang erneut dieses elbische Lied, aber es half einfach nichts. Der Soldat krächzte. Mit seiner von schwarzen Adern überzogener Hand, hielt er sich den Hals. Seine Augen quellten über und sie erkannte, wie das Gift sein Inneres qualvoll zerfraß. „Nein!", bettelte sie unter Tränen. Sie durfte ihn nicht verlieren. Camilja schluchzte. Die Flüssigkeit in ihren Augen schwemmte das Gesicht des Soldaten weg und ersetzte es mit dem des Prinzen. Erstarrt musste sie hilflos zusehen, wie er sich dort windete und um sein Leben kämpfte. „Nein!", flehte sie verzweifelt und strich ihm über sein hübsches Gesicht. Weitere Tränen ergossen sich über ihre bleichen Wangen. Sie wandte ihren blick ab, aber so konnte sie ihn nicht helfen. Sie wirbelte herum, stolperte jedoch über ihr Kleid und kam mit dem Kopf am Boden auf. Stöhnend öffnete sie ihre Augen und blinzelte in das zerstörte Gesicht des röchelnden Soldaten. Er war ihr so nah, so als würden ihre Nasen sich bei jeder kleinsten Bewegung berühren. Das Gesicht des Prinzen war zum Glück verschwunden, doch sie fühlte sich wahnsinnig unwohl. Der Soldat schien dem Schmerzenswall entkommen zu sein und zappelte nicht mehr. Nur seine tiefschwarzen Augen zeigten dieses Leid, welches er durchmachen musste. „Sie...Sie suchen n-nach euch.", wisperte er durch seine blauen Lippen und Camilja musterte ihn fraglich. „Was?", flüsterte sie ihm mit einer hohen Stimme und zitterte. „Sie suchen nach euch. Sie sind schon ganz nah." Ein lautes Gekreische von ihm jagte Camilja davon und sie kroch von seinem nun leblosen Körper weg. Das Bild des toten Prinzen blitzte für einen kurzen Moment in ihrem Kopf auf, worauf ihr ein Schluchzer überkam. Plötzlich wurde die Tür zum Krankenzimmer aufgerissen und der König kam mit zwei Wachen verwirrt hereingestürmt. Geschockt betrachtete er die verzweifelte Camilja, die winselnd am Boden kniete, direkt vor der entstellten Leiche. Selbst Melwen war nicht im Stande sich zu äußern, so zerstreut wirkte sie. „Was ist geschehen?", fragte er nach einer Schweigeminute, wodurch Camilja endlos ihre Fassung wiederbekam. Wackelig richtete sie sich auf und schlug eine Hand vor den Mund, als sie das traurige Ereignis von oben zu sehen bekam. Sie stolperte zurück und krachte an die Brust des Königs. In diesem Moment wäre sie schon längst von ihm weggewichen, doch dafür fühlte sie sich zu schwach. Stattdessen vergrub sie ihr Gesicht in seinem Gewand und begann leise zu weinen, während der König seine Arme um ihren zitternden Körper schlang.

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt