SchülerVertretung {Ziall}

Prolog

Ich ging mit Louis zusammen in Richtung des SV Raums. Neben der Türe klebte ein riesiges Poster auf dem in Großbuchstaben Eure SchülerVertretung draufstand. Vor dem Raum warteten auch schon ein paar andere Mitglieder auf unsere Schülersprecher die als einzige momentan einen Schlüssel hatten.
Als sie um die Ecke kamen lief mir wie immer das Wasser im Mund zusammen.
Harry Styles und Liam Payne...
Wie konnten Menschen nur so extrem heiß aussehen? Sie gingen auf die Türe zu und schlossen sie auf. Wir strömten in den Raum und verteilten uns auf die Sitzmöglichkeiten.
Ich für meinen Teil quetschte mich zusammen mit Louis in den Sessel in der Ecke des Raumes. Von hieraus tat ich wie sonst auch immer das was ich immer tat. Ich himmelte die Schülersprecher an was auch sonst?

Das war sowieso der einzige Grund warum ich hier geblieben bin. Das erste Mal war weil Louis mich mit hergezerrt hatte, aber geblieben bin ich weil ich so eine Ausrede hatte eine ganze Stunde diese perfekten Körper anzuhimmeln.
Als wir schon mitten in den Besprechungen waren klopfte es an der Türe und ein junger Typ trat in den Raum.
Er hatte schwarze Haare die nach oben gestylt waren und seine Kleidung war genau das was ich am liebsten an Jungs sah. Klassisch, einfach und modern. Er hatte einen Asiatischen touch. Vielleicht kam er aus der Türkei oder so...

War er hier um der SV beizutreten? Also nicht das ich da jetzt was gegen hätte. Er sah einfach nur extrem heiß aus! Viel heißer als Harry oder Liam aber er wirkte auch älter.

Nicht viel älter, aber trotzdem zu alt um Schüler zu sein...

Harry stand auf und begrüßte den Neuankömmling mit... Mr. Malik?
„Leute vielleicht habt ihr Mr. Malik ja schon auf dem Gang oder so gesehen. Er ist ein relativ neuer Lehrer an unserer Schule und springt für Frau Schwarz als SV-Lehrer ein weil sie ja seit kurzen im Mutterschutz ist.“

Mr. Malik winkte etwas peinlich berührt in die Runde und setzte sich dann auf den freien Stuhl neben Liam.

„Stellen sie sich doch am besten einmal kurz vor für diejenigen die sie noch nicht kennen.“

Mr. Malik nickte und räusperte sich.
„Ja also ich bin Mr. Malik. Ich bin Lehrer in Englisch und Sport und seit ein bisschen mehr als einem Jahr arbeite ich jetzt an dieser Schule.“ Seit letztem Jahr ist er an der Schule und er ist mir nie zuvor aufgefallen? Das ist doch unmöglich! Wie konnte mir dieser Typ entgehen? Ich fing ernsthaft an, an mir zu zweifeln...

„Weil ich denke dass das was ihr hier leistet sehr wichtig ist freue ich mich schon auf die gemeinsame Zusammenarbeit. Nur um das hier nochmals klarzustellen, hier bin ich nicht als euer Lehrer sondern als gleichberechtigter der nur genauso viel Stimmrecht hat wie ihr hier.“

Als er seine Vorstellung beendete war mein Herz am schmelzen. Seine Stimme war unglaublich.
Er ließ sich in den Stuhl zurück sinken und kratzte sich am Hinterkopf. Dabei rutschte sein Ärmel zurück und entblößte Tattoos die seinen gesamten Unterarm bedeckten.
Er grinste in die Runde und richtete dann seine Aufmerksamkeit auf Harry der anfing die Sitzung einzuleiten. Es ging um irgendetwas wegen des Sommerkonzertes welches bald war.
„Niall kannst du auch eine Portion Fruchtspieße machen?“ riss mich die Stimme von Liam aus meinen Gedanken. Verwirrte schaute ich auf die Tafel an der eine Liste von Namen stand. Als Überschrift stand nur ein einfaches Schokospieße.

„Für was?“ Alle, einschließlich Mr. Malik, fingen an zu lachen. Wie peinlich das einfach war. Ich merkte wie mir das Blut in die Wangen schoss und ich schaute auf meine Hände um es nicht noch peinlicher zu machen.

„Na so schokoüberzogene Fruchtspieße für das Sommerkonzert“ schnaubte Liam.
Ich nickte schnell in dem Versuch die Aufmerksamkeit von mir abzulenken. Mr. Malik schenkte mir ein freundliches Lächeln und schaute dann wieder an die Tafel.

Mein Herz machte meinen Satz und mir stockte der Atem. Oh Gott was wäre wenn ich immer so reagiere wenn Mr. Malik mich nur anlächelte? Das passierte mir nicht.

Ich Niall James Horan hatte einen Ruf zu verlieren. Etwas was an unserer Schule extrem wichtig war. Hier war jeder auf das Aussehen und Verhalten fixiert, man musste echt Acht geben nichts Falsches zu machen sonst war man schnell untendurch.
Was bei uns so gut wie ein unterschriebenes Todesurteil war, dann war eigentlich nur noch die Möglichkeit die Schule zu wechseln.
Ich meldete mich die gesamte Stunde nicht und redete auch sonst kein Wort. Ich war völlig in meinen Gedanken gefangen und das schien auch Louis zu merken. Als wir auf dem Weg nach Hause waren redete er munter auf mich ein aber als er bemerkte dass ich auch darauf nicht reagierte blieb er stehen und hielt mich am Arm fest.

„Okay jetzt sag schon was ist mit dir los.“

Ich schüttelte seinen Arm ab und fauchte ihn mit einem einfachen „nichts“ an und ging weiter. Aber Louis würde nicht so schnell aufgeben also rannte er hinter mir her und ging die unterschiedlichen Möglichkeiten durch warum ich so schlechte Laune hatte.
Letztendlich kam er bei einem Punkt an der mein Herz zusammenzog.
„Ist irgendwas zwischen dir und Madison passiert?“

„Nein alles ist gut zwischen Maddi und mir.“

„Ach komm schon eine ihrer Freundinnen hat mir erzählt ihr habt es immer noch nicht getan. Ich bin dein bester Freund du weißt du kannst mit mir reden.“

„Louis vergiss es einfach. Es geht dich einfach nichts an.“
Meine Hände formten sich an meiner Seite zu Fäusten und ich spürte wie meine Fingernägel in meine Handfläche stachen.

Ich musste sie unbedingt mal wieder schneiden...

Meine Gedanken schweiften zu meinen Fingernägeln bis ich wieder Verstand fand und mich auf die momentane Situation konzentrierte.
Louis schnaubte neben mir ließ das Thema aber fallen.
Ich fühlte mich schrecklich ihn anzulügen, er war mein bester Freund aber auch ein Großmaul. Würde ich ihm mein Geheimnis verraten würde es bald die ganze Schule wissen und das würde bedeuten ich müsste die Schule wechseln was ich ehrlich nicht wollte. Denn abgesehen dass die meisten ziemlich oberflächlich waren genoss ich es als einer der beliebteren.
Ich spielte zwar allen etwas vor, meiner Freundin, meinen Kumpeln, einfach der ganzen Schule aber so akzeptieren sie mich alle. Als einen von ihnen, einen einfachen Jungen der ganz offensichtlich an Mädchen interessiert war. Immerhin war ich ja auch mit einer zusammen.
Mein Leben war eine einzige Lüge aber ich hatte einfach nicht den Mut dazu die Wahrheit zu sagen... Ich schämte mich für das was ich war. Wie sollte mich also wer anders akzeptieren?
Es war nicht normal was ich empfand. Ein Junge sollte von Mädchen schwärmen, er sollte nicht einen ganz trockenen Mund bekommen wenn er in der Umkleide vor Sport die Oberkörper der anderen Mitschüler sah. Es war einfach abartig.

Als wir an meinem Haus ankamen rief mir Louis noch kurz zum Abschied ein „mach’s gut“ zu und ging dann die Straße weiter zu seinem Haus.
Ich schloss die Haustüre auf und trat in den bekannten Flur.