Kapitel 75

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Ich saß wie die gesamten letzten Tage in meinem Zimmer.

Meine Mutter war ausgerastet als ich wiedergekommen war nach dem ich Marc bei Zayn angetroffen hatte.

Ich hatte zu den letzten Terminen beim Psychologen nicht einmal das Haus verlassen. Diese ganzen Scharlatane konnten mich mal kreuzweise. Ich war erwachsen. Ich wollte da nicht hin. Folglich ging ich da nicht hin.

Ich verbrachte die Zeit damit, mit Leon zu skypen. Die meiste Zeit stand sein Laptop in der Küche seiner Eltern und er war dabei irgendetwas vorzubereiten, während er mich über meine Hausaufgaben auslachte. 

Wenn ich mit ihm sprach, oder meistens ihm zuhörte wie er sprach vergas ich für einen Moment meine Probleme.

Die Trennung, dass ich Zayn fast jeden Tag begegnete und dass meine Mutter immer noch stink wütend war.

Lag ich jedoch nachts im Bett und war meinen Gedanken ausgeliefert überrollte mich die Situation wie in einer Welle.

Die ersten beiden Abende hatte ich bis spät in die Nacht mit Maya telefoniert aber ich konnte es ihr nicht antun, dass sie in der Schule immer so fertig war. So hatte ich mir andere Methoden suchen müssen und die bestanden daran Kopfhörer aufzusetzen und so laut aufzudrehen wie möglich.

Leise summte ich die Melodie mit und konzentrierte mich auf die Texte. Texte die von sinnlosen Dingen sprachen, einem Selbstbewusstsein gaben und die einem sagten man könnte es auch alleine schaffen.
Da mir langsam die Lieder ausgingen tauschten Maya und ich täglich zehn Lieder aus.

Bloß keine Liebeslieder, das war die einzige Regel.

„Niall? Hörst du mir überhaupt zu?“ Was? Ich sah auf. Leon stand direkt vor der Kamera und schüttelte schnaubend den Kopf.

„Es stört dich doch sonst auch nicht.“ Schmunzelnd deutete er auf mich, oder eher seinen Bildschirm und erklärte gespielt beleidigt, dass er mich jetzt hassen würde. Ich prustete los und vergrub mein Gesicht im Kissen. „Was machst du da überhaupt?“

Er hielt wortlos ein Rezeptbuch in die Luft und deutete auf Kürbis Muffins.

Na ob das schmecken wird? Was ich von ihm bisher gehört hatte vermutlich schon aber wer weiß das schon.

Er drehte sein Laptop etwas um mich weiterhin zu sehen als er anfing die Zutaten zusammen zu mischen.

„Und wie läuft es so in der Schule? Ist dein Englischlehrer immer noch so mies gelaunt.“

Lag es an der Trennung oder an etwas anderem? War ja auch egal. Mit perfektem Aussehen aber extrem mieser Laune war Zayn jedes Mal bei uns im Unterricht erschienen. Er und Harry gingen sich jede Stunde an die Gurgel und die Hausaufgaben wurden immer mehr... Zum Glück hatte er Harry und mich noch nicht wegen unserer Strafarbeit angesprochen!

„Ja man, du müsstest mal den Berg an Aufgaben sehen den er uns aufgedrückt hat.“

„Du tust mir leid.“ Er lachte laut auf als ich ihm meinen Mittelfinger ins Bild hielt.

Für einen kurzen Moment sagten wir beide nichts als er das Rührgerät anschaltete und es eh unsere Stimmen übertönt hätte.

Mit dem Handrücken wischte er sich über die Stirn und schüttelte den Kopf.

„Irgendwas ist an dem Teig so komisch heute... Der ist so extrem trocken.“

„Hast du die Muffins denn schon mal gemacht.“

„Nein aber das ist doch ungewöhnlich.“ Er manschte mit dem Rührgerät durch den Teig und musterte ihn verwirrt.

„Aber wenn du das noch nie ausprobiert hast kann es doch auch sein, dass es so sein soll.“

SchülerVertretung {Ziall}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt