Kapitel 59

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Ein lautes Rumpeln ließ mich sofort auffahren. Ich saß senkrecht im Bett und starrte angestrengt in die Dunkelheit. Was war passiert? War hier ein Einbrecher?
Licht strömte durch den Spalt unter der Tür und ließ zu dass ich Umrisse der Möbel erkennen konnte. Wieder hörte ich etwas von draußen und mir lief es kalt den Rücken runter. Was geschah dort? Es war mitten in der Nacht. Wer machte da solchen Krach?

Der stetig schneller werdende Rhythmus meines Herzens echote in meinen Ohren als ich mich langsam auf die Türe zubewegte.
Das kühle Parkett klebte an meinen Füßen.

Ich trat gegen etwas Hartes und mit einem dumpfen Knall kippte es um. Ich war gegen meinen fertig gepackten Koffer getreten und es tat scheußlich weh!

In ein paar Stunden müsste ich schon zum Flughafen und dann würde bald auch schon wieder die Schule anfangen...

Ich hielt mir für einen Moment fluchend den kleinen Zeh. Der war aber wirklich nur da um Nachts Dinge zum gegentreten zu finden...
Meine Hand schloss sich um den Türgriff und darauf bedacht keinen Ton zu erzeugen drückte ich ihn runter. 
Was würde mich wohl erwarten?

Es war vermutlich doch nur mein Vater und kein Einbrecher. Aber warum zur Hölle war er überhaupt wach?

Wieder schepperte es und erstaunt drehte ich mich in die Richtung des Geräuschs.
Die geheimnisvolle Türe stand einen spaltbreit offen und Licht schien hindurch.

War ein Einbrecher herein gekommen und hatte gedacht hinter einer abgeschlossenen Türe müsste etwas besonderes sein und hatte sie deswegen aufgebrochen?

„Fuck!“

Die Stimme meines Vaters donnerte durch den Flur. Doch kein Einbrecher...

Aber was machte er in dem Zimmer?

Das war meine Chance zu erfahren was sich hinter dieser Tür versteckte aber wollte ich das wirklich wissen?

Was wenn es doch Pornos und Playboyhefte waren wie Zayn gesagt hatte. Würde ich dann meinen Vater mitten in der Nacht in diesem Zimmer sehen wollen?

Trotzdem konnte ich meine Füße nicht aufhalten.

Mit jedem Schritt kam ich der Tür etwas näher bis ich schließlich nach vorne langte und die Tür aufstieß.
Mir blieb für einen Moment die Luft weg.
Was hatte das hier zu bedeuten? Das war nun das letzte gewesen was ich erwartet hätte...

Was zur Hölle?

„Niall?“

Mein Vater stand ungläubig vor mir und wischte sich die Tränen von den Wangen.
„Ich bin durch laute Geräusche wach geworden.“ Mehr konnte ich nicht sagen so gefangen war ich von dem Anblick vor mir.
„Es tut mir leid. Geh besser wieder ins Bett du hast morgen einen langen Tag.“

Ich blieb aber stehen und ließ meinen Blick durchs Zimmer schweifen.
„Wer hat hier gewohnt?“

„David...“

Er sank auf das Bett mit der Fußballdecke. Generell wurde durch das ganze Zimmer das Fußballthema fortgeführt.
Ich schluckte. Ich musste weiter fragen auch wenn mir schon klar war was für Antworten ich erhalten würde. Ich wollte es noch mal von ihm hören.
„Wer ist David?“

„Komm setzt dich.“

Er räumte eine Flasche Whisky und das passende Glas weg und klopfte auf den Platz neben sich. Als er meinen Blick sah vergewisserte er mir nichts getrunken zu haben.

Ich setzte mich mit etwas Abstand neben ihn und schenkte ihm meine ganze Aufmerksamkeit.
„David ist... War mein Sohn. Er ist vor etwa einem Jahr verstorben...“

SchülerVertretung {Ziall}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt