Kapitel 67

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Ich rutschte auf meinen Stuhl und nickte Jacob kurz zu. Er war aber so in sein Handy vertieft, dass er mich nicht einmal bemerkte. Der Klassenraum füllte sich langsam und schlussendlich kam auch Zayn rein.
Sein Erscheinungsbild ließ mich etwas erschrecken und auch andere fingen sofort an zu tuscheln.
Ich hörte hinter mir die Frage was wohl mit ihm los sei als er seine Tasche erschöpft auf den Tisch fallen ließ. Er stellte seinen Kaffeebecher daneben und setzte sich auf das Pult.
Unter seinen Augen waren unverkennbare Augenringe und er hatte auch nicht sonderlich viel Zeit auf das Styling seiner Haare verwendet.

Hatte sein Aussehen etwas mit Marc zu tun? Etwas mit ihrem Gespräch gestern und sah er nur wegen mir so grausam aus?

„Guten Morgen.“ Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und stieß sich dann vom Tisch ab. „Da mir bei der kleinen Leistungsstands Überprüfung ein paar Lücken aufgefallen sind wollte ich nochmal eine kleine Wiederholung machen.“ Sein Blick blieb kurz an mir hängen und seine Stirn legte sich für eine Sekunde in Falten. „Was glaubt ihr denn muss nochmal genauer gemacht werden?“

Sofort schnellten ein paar Finger in die Luft.

Es wurde gesammelt und wir kamen zum Ergebnis dass die Analyse noch mal wiederholt werden sollte. So öffnete Zayn seine Tasche und holte die kleine Metalldose mit dem Blümchenmuster raus.
Er drehte sie in der Hand als er in die Klasse sah.
„Gut für eine Analyse muss man rhetorische Mittel finden können. Welche kennt ihr denn?“
Schon wurden weniger Hände gehoben. Meine war aber eine dieser wenigen. Erstaunt sah Zayn zu mir.
„Niall. Nenne uns doch mal ein rhetorisches Mittel.“

Unsicher knete ich meine Hände als ich mit „Alliteration“ raus platzte. Zayn nickte und öffnete das Döschen.
Erst fing er an zu grinsen bevor er kurz zu mir sah und leise auflachte.
Dann sah er in die ganze Klasse.
„Also wie es aussieht ist meine Kreide leer.“
Nun musste auch ich losprusten. Oh das hatte ich ja fast vergessen...
„Was gibt es da zu lachen Niall?“

Ich versuchte mich zusammenreisen. Der gesamte Kurs musterte mich merkwürdig. Nun gut für sie hatte das Ganze auch nicht wirklich etwas Komisches.

„Wenn du fertig damit bist meinen Unterricht zu stören könntest du ja so freundlich sein und den Weg ins Sekretariat hinter dich legen um Kreide zu holen.“ Als er das sagte versuchte er so ernst wie möglich zu bleiben, ein leichtes Schmunzeln blieb trotzdem.
Ich stand auf und verließ den Raum. Im Sekretariat griff ich nach ein paar Kreiden und eilte wieder die Treppe zum Raum hoch. Vor der Türe blieb ich kurz stehen und sah auf die Kreidestücke in meiner Hand hinab.
War das mit dem verstecken eines „Schatzes“ wirklich nur zwei Tage her? So viel war in der Zeit schon wieder passiert... So viel war mal wieder schief gegangen...

Ich klopfte leise und öffnete die Türe. Zayn kam auf mich zu und nahm mir stumm die Kreide ab. Ich kehrte an meinen Platz zurück als Zayn die bisher genannten rhetorischen Mittel wiederholte und an die Tafel schrieb.
„Nun gut. Was versteht ihr denn unter einer Alliteration? Niall?“ Mit aufgerissenen Augen sah ich ihn an. „Nenne doch mal ein Beispiel.“ Zayn hatte mir den Rücken zugekehrt und hielt die Kreide an die Tafel als er auf mein Beispiel wartete. Aber alles was mir durch den Kopf kreiste war dieses eine Beispiel.

A hummer is a hammer for homos.

A hummer is a hammer for homos.

A hummer is a hammer for homos.

„Niall komm schon das ist doch nicht so schwer.“

A hummer is a hammer for homos.

Du hast Alliteration doch selbst genannt.“

SchülerVertretung {Ziall}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt