Kapitel 4

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Als die Stunde vorbei war, wurde meine Ruhe aber auch direkt gestört, da Madison quasi angerannt kam und sich auf meinen Tisch setzte, während ich zusammen packte.
„Gehen wir gemeinsam zu Sport?“

Ich nickte gedankenverloren und verließ ohne ein Wort den Klassenraum. Maddi rannte hinter mir her und klammert sich an meinen Arm um jedem zu zeigen, dass ich ihr gehörte.
Ich ging auf die Turnhallen zu und setzte mich auf einen Fahrradständer, auf meinem Schoß Maddi.
„Es... Es tut mir Leid wegen gestern. Ich hätte dich nicht einfach so rauswerfen dürfen.“

Sie nickte nur und fuhr mir durch meine Haare.
„Ist schon okay.“

In dem Moment war ich ihr so dankbar, dass sie kein großes Drama aus all dem machte. Das konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen.
Als die Pause vorbei war und wir vor der Turnhalle auf unsere Lehrerin warteten kam aber niemand.
Alle starrten schon gespannt auf ihrer Uhren und hofften sie würde erst nach den vorgeschriebenen zehn Minuten auftauchen, da wir dann verschwinden könnten. Aber das Glück schien nicht mit uns zu sein und erst Recht nicht mit mir, da nach neun Minuten Mr. Malik um die Ecke kam.
Er schloss die Türe auf und bedeutete uns in die Turnhalle zu gehen. Als sich niemand bewegte seufzte er.

„Ich weiß ihr würdet lieber eine Freistunde haben das würde ich auch. Aber da lässt sich nichts machen, also kommt jetzt rein. Ihr habt bei mir Vertretung.“

Die ganze Zeit war sein Blick auf mich gerichtet und so war ich auch der Erste der die Turnhalle betrat.

Ich war in rekordverdächtiger Zeit fertig umgezogen und hastete zur Lehrerumkleide.
Unentschlossen stand ich für eine Minute vor der Türe klopfte aber schließlich.
Mr. Malik öffnete die Türe und zog sich noch schnell das T-Shirt über den Kopf. Die Zeit reichte aber noch aus um die Andeutung eines Sixpacks zu bewundern. Und die weiteren Tattoos zu bestaunen. Sie bedeckten seinen gesamten rechten Arm und erstreckten sich noch bis über die Brust. Mit der Ausnahme von ein paar vereinzelten die an anderen Stellen waren, so wie ein Wolf der unter seinem Hosenbein hervortrat.

„Niall was willst du?“ Fragte er genervt und suchte etwas in seiner Tasche.
Verwirrt blieb ich still stehen. Heute Morgen war er gar nicht so gewesen. Er war so freundlich und fürsorglich oder hatte ich mir das alles nur eingebildet?

„I-Ich wollte mit ihnen über heute Morgen reden“ flüsterte ich verunsichert.
„Vergiss das was ich gesagt habe. Das war nur um dich zu beruhigen. Nicht mehr und nicht weniger. Und jetzt verschwinde, ich muss eine Sportstunde machen.“
Er stieß mich aus der Türe und schmiss sie hinter sich mit einem lauten Krachen in das Schloss.
In dem Selben Moment schien auch mein Herz mit zu zerbersten. Ich hätte es wissen müssen. All die Andeutungen waren nicht sein ernst. Warum sollen sie auch ernst gemeint sein?

Ich war nur ein Schüler.

Einfach nur ein verdammter Schüler.

Er hatte das alles nur gesagt um mich zu beruhigen, weil er sich als Lehrer dazu gezwungen gefühlt hatte.
Er wollte damit nicht Hoffnungen in mir wecken, weil es keine Hoffnung gab.
Ich stand im dunklen Flur neben der Lehrerumkleide und spürte wie heiße Tränen meine Wangen herunterrollten.
Es tat so weh zurückgestoßen zu werden.
Ich hätte einfach nie zu viel in sein Verhalten hinein interpretieren sollen. Das war alles einfach nur meine Schuld.
Ich sank am Boden zusammen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Ich hätte heute einfach nicht in die Schule kommen dürfen. Alles schien schief zu laufen...

Der Flur wurde erhellt als die Türe zur Halle geöffnet wurde.
Ich erkannte nur eine schwarze Silhouette, da das Licht hinter der Person zu hell war, aber als sie nach mir rief entfuhr mir ein Schluchzen.
Mr. Malik fluchte und rief ein paar Anweisungen in die Halle und schloss die Türe hinter sich.
Er kam auf mich zu und hielt mir eine Hand hin um mich hoch zu ziehen. Ich blieb aber zusammengesunken sitzen und schluchzte weiter. Ich hatte keine Kraft aufzustehen, ich hatte keine Kraft weiterzumachen. Mir fehlte einfach die Kraft mein Lächeln wieder aufzusetzen und so zu tun als wäre nichts, obwohl in mir ein schwarzes Loch war, welches nicht gefüllt werden konnte.
Das wurde mir mit jeder Zurückweisung und jeden Wort nur umso schmerzlicher bewusst.

Und diese Zurückweisung war um einiges schlimmer als die vorherigen, da ich diesmal Hoffnung geschöpft hatte.

„Niall du kannst nicht hier auf dem Flur sitzen bleiben, geh bitte wenigstens mit in die Lehrerumkleide“ aber auch diese Worte brachten mich nicht dazu mich zu bewegen. Mir war egal ob mich jemand sah. Mir war egal ob das meinem Ruf schaden könnte. Ich wollte einfach nur hier sitzen und mich in Selbstmitleid suhlen.
Aber das schien nicht in Mr. Maliks Interesse zu sein, da er seine Arme um mich legte und hochhob. Als ob ich kein Gewicht hätte trug er mich in die Lehrerumkleide und setzte mich auf einer Liege ab.

Mr. Malik setzte sich neben mich.
Seine Handballen presste er gegen seine Stirn und schloss seine Augen.

Nach einer Minute die wir in Schweigen gehüllt waren seufzte er und fing endlich an zu sprechen.

„Hör zu Niall, es tut mir Leid, wenn ich mit meinem Verhalten oder mit dem was ich gesagt hab irgendwelche Hoffnungen geweckt habe die ich nicht halten kann. Es war nicht in meinem Sinne irgendwelche Versprechungen zu machen. Es tut mir leid dich zu verletzen a-aber.“

Er brach ab und sah mich verzweifelt an.
„Ich weiß nicht was ich sagen soll...“
Ich zog meine Beine an und umarmte meine Knie.

Ich wusste in welche  Richtung dieses Gespräch ging, und wollte den Ausgang nicht miterleben.
Also stand ich auf und ging zur Toilette neben den Umkleiden. Ich hörte wie Mr. Malik mir hinterher ging und in der Türe stehen blieb als ich mir das Gesicht wusch.

Ich blickte in den Spiegel und betrachte meine geröteten Augen.
Es war erkennbar dass ich geweint hatte wenn man es wusste, man könnte aber auch denken ich hatte einfach zu wenig Schlaf, also drehte ich mich um und blieb kurz vor Mr. Malik stehen.
„Ich verstehe schon.“

Mit gesenktem Kopf trottete ich in die Halle schaute den anderen zu wie sie Fußball spielten.

„Kommt zusammen Leute.“

Rief Mr. Malik und wir versammelten uns in der Mitte der Halle.
„Also ihr bildet jetzt vier gleich große Teams und dann spielen wir nochmal Fußball.“

Harry kam zu mir und Madison und fragte ob er in unser Team könne, da Liam krank war.
Ich nickte und drehte mich um, um Louis zu fragen, er jedoch war schon in einem anderen Team und wich meinem Blick aus.
Uns wurde noch Nick zugeteilt und dann fing auch schon das Spiel an. Mein Team spielte gegen das von Louis und immer sobald ich den Ball hatte nahm er ihn mir ab. Er war immer der bessere Sportler gewesen, vor allem bei Fußball, aber musste er mir das wirklich so unter die Nase reiben?
Nick stand im Tor und konnte zwar einige Bälle abhalten aber Louis war heute so in das Spiel vertieft dass er andauernd den Ball hatte und wir nicht einmal die Chance bekamen auch nur ein Tor zu erzielen.
Das Spiel war beendet als Louis mich aus dem Weg stieß und ich mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug nur damit er ein weiteres Tor schießen konnte.
Er blicke mich nicht einmal an um zu sehen ob es mir gut ging.
Ich hörte das Gekreische von Maddi als sie Louis zur Schnecke machte und kurz danach half sie mir beim aufsetzen, aber sobald ich in einer aufrechten Position war, wurde mir extrem schwindelig und ich sah schwarze Punkte die vor meinen Augen tanzten.
Ich spürte wie mehr Personen zu mir kamen und sah wie in einem Nebel wie sie langsam in Richtung der Umkleiden gingen.
Aber ich hörte nicht mehr als ein monotones Rauschen und sah alles nur verschwommen.

Ich bemerkte wie mir eine Person hoch half und mich in eine Toilette führte und sobald ich davor kniete begann ich mich auch schon zu übergeben...

Hey Leute,

Das nächste Kapitel kommt spätesten am Freitag Morgen, ich muss aber auch noch so nen dummes Kunstprojekt machen :/ Wir müssen einen Entwurf für die Umgestalltung der Toiletten in unserer Schule machen :( Hat irgendjemand vieleicht ne Idee was man gutes an eine Wand in einer Schultoilette malen kann? 

Naja ich hoffe ihr hattet bisher schöne Ferien :D

ily <3

SchülerVertretung {Ziall}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt