Kapitel 36

10.2K 408 48
                                    

Zayn hatte mich spät abends noch Nachhause gefahren und ich hatte mich ins Haus geschlichen ohne meine Mutter zu wecken und nun lag ich im Bett und konnte einfach nicht zur Ruhe kommen. Ich starrte einfach in die Schwärze und hatte im Kopf das Bild des enttäuschten Louis. Es war kurz nach Mitternacht und an Schlaf schien einfach nicht zu denken. Nachdem das Herzflattern und die Aufregung nach diesem wundervollen Tag mit diesem fantastischen Mann nachgelassen hatten, waren meine Zweifel zurückgekommen. Was passiert war, ist eben passiert aber trotzdem ließen die Bilder mich nicht los. Maya die in dem sterilen Krankenhausbett lag und Louis der erneut von mir enttäuscht wurde und sich von mir abwandte.

Maya würde wieder gesund werden so konnte ich diese Bilder verkraften auch wenn sie weh taten aber dieses ungewisse in Louis Blick verfolgte mich. Hatte ich unsere Freundschaft nun letztendlich doch so stark zerbrochen dass es keine Heilung gab? Hatte ich jetzt endlich das letzte bisschen seines Vertrauens aufgebraucht? Ich konnte es ja verstehen ich war ja selber von mir enttäuscht. Ich hatte ihn so unzählige Male angelogen und das bei den Wichtigsten Themen und dass nur weil ich ein erbärmlicher Feigling war.

Ohne wirklich darüber nachzudenken griff ich trotz der Uhrzeit nach meinem Handy und suchte nach Louis in meinen Kontakten. Es klingelte einige Male und ich hatte schon fast die Hoffnung verloren dass er abheben würde da vernahm ich seine verschlafene Stimme. Ich atmete erleichtert durch. Die erste Hürde war genommen jetzt musste ich nur noch schaffen dass wir ein klärendes Gespräch führen könnten. Den Keil den ich erneut zwischen uns getrieben hatte musste ich irgendwie wieder loswerden!
„Man was ist denn?“

„Ich will mit dir reden Louis.“
Als er antwortete klang er um einiges genervter aber dafür nicht mehr so abgelenkt.
„Es gibt nichts zu reden!“
„Lass mich das ganze doch einfach erklären.“ Bevor ich zu einer Erklären übergehen konnte hatte er mich aber schon wieder unterbrochen.
„Was willst du bitte erklären. Du hast mich wieder angelogen Niall. Was gibt es da noch schönzureden? Du wusstest genau dass ich auf Maya stehe und du wusstest dass ich gerne von den Vorfällen gewusst hätte und als ich dich gefragt habe hast du nur gesagt es wäre nichts und du wüsstest nicht was mit Maya ist oder wo sie wäre. Verdammt du hast mir einfach wieder ins Gesicht gelogen obwohl es noch nicht wirklich lange her war dass eine Lüge uns auseinander getrieben hat. Klar da war es auch meine Dummheit dir deswegen böse zu sein aber jetzt? Ich kann immer noch nicht fassen dass du das wirklich getan hast. Wie konntest du mir das antun? Und dann hast du auch noch ihm Bescheid gegeben? Wieso ihm aber nicht mir? Wieso ?“

Ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten aber ich biss mir so hart auf die Unterlippe dass ich Blut schmeckte während Louis immer und immer weiter sprach. Er ließ all seine Wut an mir aus und warf mir Beleidigungen an den Kopf die ich nicht einmal zu meinen schlimmsten Feinden sagen würde.
Ich hatte falsch gelegen. Ich hatte nicht nur einen Keil zwischen uns getrieben. Es war viel schlimmer. Ich hatte es dieses Mal wirklich auf die Spitze getrieben. Es war nicht wie sonst. Er regte sich nicht nur belanglos über mich auf. Solche Beleidigungen hatte ich noch nie aus seinem Mund gehört und er hatte mir in so manchen Streit schon welche an den Kopf geworfen aber jetzt schien wirklich alle Hoffnung für unsere Freundschaft bei jedem seiner Worte mehr und mehr zu schwinden. Da gab es keine Heilung mehr aber was sollte ich ohne meinen besten Freund machen?

Louis schimpfte immer weiter auf mich ein und ließ mich kein einziges Mal zu Wort kommen bis er schließlich so laut, dass es mich zusammenzucken ließ „Ich hasse dich“ in die Leitung brüllte.
Ich war den Tränen nahe aber versuchte mich zusammen zu reißen. Ich durfte jetzt nicht heulen das würde uns auch nicht weiter bringen...

„Louis bitte lass mich das erk-“ er unterbrach mich einfach mitten drin mit einem „Lass es gut sein. Du kannst da nichts mehr erklären, es ist vorbei. Einfach vorbei.“

SchülerVertretung {Ziall}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt