Kapitel 37

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Der Lehrer kam und schloss den Klassenraum auf. Ich setzte mich in die erste Reihe und sah den anderen Schülern zu wie sie den Klassenraum betraten. Als letzter kam Jacob durch die Türe und setzte sich an einen leeren Tisch gar nicht weit von mir entfernt.
Alle im Raum beäugten ihn und tuschelten leise bis der Lehrer um Ruhe bat.

Die ersten beiden Stunden wollten einfach nicht vergehen aber ich war mir auch nicht sicher ob ich überhaupt Pause haben wollte. Mit Louis konnte ich nichts machen da er nichts mit mir zutun haben wollte... Maya war immer noch im Krankenhaus und die anderen würden sich vermutlich wieder darüber unterhalten wie ekelhaft Homosexualität war. In der Mitte der zweiten Stunde vibrierte mein Handy aber ich traute mich nicht es raus zu holen da der Lehrer immer wieder in meine Richtung sah.
so beantwortete ich noch ein paar seiner Fragen nach den rhetorischen Mitteln die man in Gedichten finden konnte.
Wie sehr mich doch diese ständigen Gedichts Analysen ankotzten. Ich meine als ob ich in meinem späteren Leben auf einer Bank im Park sitze, Gedichte lese und laut aufschreie „Himmel der Autor hat hier wirklich in seinem in vierhebigen Jamben aufgebauten Gedicht sogar zwei Hyperbeln verwendet“. Ja das war eher unwahrscheinlich...

Als die Schulglocke schellte standen alle direkt auf und eilten aus dem Raum. Vor der Türe warteten Liam und Harry auf mich und als wir schon in der Mitter der Treppe waren viel mir die Nachricht ein die ich bekommen hatte. Ich holte mein Handy raus und öffnete die WhatsApp Nachricht von ZM.

Kommst du in der Pause zum Raum 210? xx

Ich hielt Liam an der Schulter auf und meinte ich hätte oben etwas vergessen und kämpfte mir gegen den Strom der Schüler die auf den Pausenhof wollten meinen Weg in den zweiten Stock. Mein Herz schien mir aus der Brust springen zu wollen als ich mich umsah und an der Türe klopfte. Als niemand antwortete drückte ich die Klinke nach unten und fand heraus dass die Türe nicht abgeschlossen war.
Zayn lehnte am Lehrerpult und bedeutete mir mit einer Handbewegung die Türe zu schließen.
„Ich schätze du hast von Jacob gehört? Das ist doch weshalb du mich hier her gerufen hast oder?“

Mein Blick war auf den Boden gerichtet und ich traute mich einfach nicht ihm in die Augen zu sehen. Ich wollte nicht wissen ob er schon von dieser erneuten Katastrophe gehört hatte.
Eigentlich sollte ich erleichtert sein, das Ungewisse war weg. Jetzt konnte ich mir sicher sein, dass mich alle hassen würden!

Ich hörte Schritte die auf mich zukamen und dann wurde ich in einer schützenden Umarmung umschlungen.
Ich hörte wie sich hinter mir ein Schlüssel im Schloss drehte und dann zog Zayn mich noch näher an seine Brust.
Ich inhalierte seinen Geruch und schloss meine Augen um mich zu beruhigen. Aber wie? Mit jedem Tag wurde alles um mich nur noch schlimmer. Wie konnte in nicht einmal einer Woche so viel Schreckliches passieren?
„Wieso ist alles so scheiße?“

„Hey nicht alles ist scheiße“ lächelte er und betonte dabei das alles.
Wir pressten unsere Stirnen gegeneinander und er streichelte leicht meine Wange, so dass die Berührung schon fast keine mehr war. Aber gerade das machte es so besonders, diese Zärtlichkeit...

„Wenn du mit der Schule fertig bist wird das schon. Schon vergessen? Für jeden gibt es das wahre Glück und du schaffst das schon die Zeiten zu überstehen wo dir Menschen einreden so wie du zu sein wäre falsch und weißt du auch warum?“

Ich schüttelte meinen Kopf und er gab mir einen zärtlichen Kuss.

„Weil ich die ganze Zeit hinter dir stehe und dir helfe wo ich nur kann.“

Ich wollte in diesem Moment lachen und weinen zugleich. Wie hatte ich diesen Mann nur verdient?

Ich überbrückte auch noch den letzten Platz der zwischen uns war und führte ihn nach hinten bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. In dem ganzen Prozess trennten sich unsere Lippen kein Mal und ich küsste ihn hungrig. Ich konnte einfach nicht aufhören. Ich wollte ihn. Seine Hände waren in meinen Haaren und meine waren fest um den Stoff seines T-Shirts geschlossen.
Mit jeder Sekunde wurde mir heißer und ich hatte das Gefühl innerlich zu brennen als ich mein Körper an seinen presste.
Wir japsten schon schwer nach Luft als ich ihm sein T-Shirt über den Kopf zog und wir uns für einen kurzen Moment trennen mussten.
Mein Blick wanderte über die Tattoos die seinen Brustkorb zierten. Mit dem Zeigefinger fuhr ich staunend die Flügel nach die oft genug auch aus dem Ausschnitt seiner T-Shirts hervorlugten.
Meine Lippen widmeten sich nun seinem Nacken und verteilten Küsse die bei Zayn zu einer Gänsehaut führten. Ich grinste selbstzufrieden. Es war schön zu bemerken, dass er auch so auf mich reagierte. Das verringerte in mir etwas das Gefühl, dass ich ein vollkommen verknallter Schuljunge war, was ich persönlich nicht sehr anturnend fand.
Zayn entwich ein leises Stöhnen was in meiner Magengegend ein nervöses Flattern auslöste.
Er zog mich wieder zu sich hoch und meine Finger widmeten sich seinem Hosenbund aber hier stoppte er mich. Er löste meine Hände und legte sie auf seine Brust während er mich liebevoll anlächelte.
„Niall der Unterricht fängt gleich an. Hier und jetzt ist wirklich nicht richtig dafür, außerdem hatten wir noch kein wirkliches Date.“

SchülerVertretung {Ziall}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt