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„Deine Mutter will wirklich, dass ich dich begleite?", fragte Ana ein weiteres Mal in Bezug auf den bevorstehenden Geburtstag von Jane. Sie war verwundert, dass Harrys Mutter anscheinend darauf bestand, dass Ana mit Harry mit kam.

„Ich glaube sie will dich lieber da sehen als mich", bestätigte Harry wiederum verträumt und fuhr mit seinem Zeigefinger die Kette nach, die an Anas Hals hing. Bei dem kleinen Gänseblümchen machte er dann eine Art umgehenden Kreis, um dann auf der anderen Seite wieder fast bis zu ihrem Nacken an dem Silber entlangzufahren.

„Sie hat mich doch erst ein paar Mal gesehen", wiedersprach Ana nur und schaute ihm ins Gesicht, um sehen zu können, wie seine Augen stets seinem Finger folgten.

„Das reicht ihr aber, um dich zu lieben", konterte er und schmunzelte über Anas ratlosen Gesichtsausdruck, drückte dann sein Gesicht in ihre Halsbeuge, um sie dort zu küssen, sodass sie wieder leise kicherte. An dieser Stelle war sie so unfassbar empfindlich, dass es schon amüsant war.

„Wir müssen nicht lange da bleiben", versicherte er ihr und küsste mehrmals ihre Haut, seine Hand hielt dabei den kleinen Blumenanhänger locker zwischen zwei Fingern fest.

„Darum geht es nicht." Sie wischte Harrys Haare, die vor ihrem Mund hingen, beiseite. „Ich finde es nicht schlimm, dahin zu gehen, ich mag deine Mutter ja. Es hat mich nur gewundert", erklärte sie und ließ sich ein Stück weiter in die Kissen herabsinken, um einmal entspannt durchzuatmen. Die letzten zwei Wochen waren mehr als anstrengend gewesen, jetzt ein paar Tage frei zu haben, war da willkommen.

Auch wenn die Härte dieser Wochen nicht an der Arbeit, die auch nur einen Bruchteil der Zeit ausmachte, lag, konnte man behaupten, dass es wirklich nicht gerade entspannend war. Harrys Misstrauen gegenüber Nicholas war kein Stück gewichen, noch dazu kam, dass sie extrem besorgt war, da Evan die ganze Zeit über nichts von sich hören ließ, obwohl er versprochen hatte, sich schnellst möglich bei ihr zu melden.

„Ich habe mir auch die Tage freigenommen", warf Harry da plötzlich in den Raum, woraufhin Ana hellhörig wurde und ihren Kopf wieder zu ihm drehte, sodass er sich zwangsläufig aus ihrer Halsbeuge zurückziehen musste und sie wieder ansah.

„Das erzählst du mir erst jetzt?", fragte sie ungläubig aber dennoch strahlend über diese neue Information.

„Ich wollte dich überraschen." Er legte sich wieder neben sie auf den Rücken und zog sie halb auf sich drauf, um die Decke wieder ordentlich über sie zu ziehen.

„Das hast du ziemlich gut hinbekommen", gestand sie ihm ein und ließ ihren Kopf müde auf seine Brust sacken. Sofort lag ihr wieder das rhythmische Schlagen seines Herzens im Ohr und ließ sie noch weiter in ihre Entspannung gleiten.

„Es geht noch weiter", ließ er sie ihre Ohren weiter spitzen, sich zwangsläufig so auf den Bauch drehen, dass sie mit auf seiner Brust abgestütztem Kinn weiter zuhören konnte. „Bevor du dich am Freitag meiner Mutter stellen musst, will ich dich noch an die Küste entführen." Ana glaubte sich verhört zu haben, doch Harry streichelte weiterhin ruhig ihren Oberarm, ohne auch nur annähernd Anstalten zu machen, damit aufzuhören.

„Wie das?" Sie schaute ihn aus großen Augen an und wartete gespannt auf eine Erklärung seinerseits.

„Wir fahren morgen hier los und kommen abends wieder zurück", erklärte er knapp und schmunzelte in weiser Voraussehung. Dieser Ausflug war nicht erst gestern von ihm geplant worden, genauso wenig das, was er dort vorhatte. Wahrscheinlich würde Ana ihn dann offiziell für verrückt erklären, doch alles war bereits abgeklärt.

„Danke Harry", riss sie ihn aus seinen den Strandbesuch betreffenden Gedanken, indem sie sich vorsichtig auf ihn setzte, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken, dabei über seinen Wangenknochen zu streichen. „Das ist perfekt", flüsterte sie weiter und legte ihre Stirn einen Moment auf seine, sodass ihre Haare die beiden komplett abzuschirmen schienen.

His Dark Soul (h.s.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt