"Wurdest du heute nicht von Loverboy hergebracht?" Beth lachte laut in Anbetracht der Tatsache, dass bisher noch keiner der Gäste seinen Weg ins Restaurant gefunden hatte und die beiden lediglich die Tische eindecken mussten.
"Nein, ich glaube er weiß nicht einmal, dass ich heute arbeite." Und am liebsten will er, dass ich sofort damit aufhöre.
"Sicher, dass er das gut findet?", sagte Beth eigentlich mehr im Spaß und wusste nicht, wie nah es tatsächlich an der Wahrheit lag. Auch wenn Ana Harry gegenüber ihren Punkt in Sache Arbeitengehen klargestellt hatte, würde er so schnell nicht von seiner Ansicht ablassen; das wusste sie.
"Es ist nicht so, als würde er mich bestrafen wenn ich etwas tue."
"Ich glaube ich will gar nicht wissen, ob er dich für irgendetwas bestraft oder nicht; vor allem nicht wie." Beth lachte leise vor sich hin, was Ana nur mit einem leichten Kopfschütteln abtun konnte.
"Aber Spaß bei Seite." Beth legte den Rest des Bestecks auf den Tisch, den sie gerade bearbeitete. "Heute kommen Ronnie und der Rest", erzählte sie und lächelte leicht.
"Die von deinem Geburtstag?" Ana grinste erfreut und stellte ebenfalls das letzte Glas auf den Tisch, um gleich bei dem nächsten mit Eindecken anzufangen.
"Ja, sie feiern das Ende vom Semester hier", erklärte Beth weiter und zupfte eine gefaltete Serviette, die sie umgestoßen hatte, wieder zurecht.
"Ich hätte eher geglaubt, dass sie woanders feiern", gab Ana schüchtern zu und schaute Beth einen Moment an.
"Eigentlich kommen sie nur her, um vor meinen Augen was zu trinken." Beth zuckte mit den Schultern.
"Verstehe." Nun kicherte auch Ana leise vor sich hin während sie schon den nächsten Tisch begann einzudecken.
"Wann kommen sie denn?"
"Gegen 7 glaube ich." Ana nickte und fing willkürlich an zu lachen, als Beth verträumt auf die Bar schaute und die Flaschen mit ihren Blicken scheinbar auszutrinken versuchte.
"Ich kann länger bleiben, dann kannst du noch zu ihnen", bot Ana letztlich an und sah in Beths Augen, dass diese die Idee von Grund auf eigentlich gut fand und lediglich aus Höflichkeit nein sagen wollte.
"Wirklich Beth, sicher brauche ich mal jemanden, der für mich einspringt", motivierte sie ihre Kollegin und ließ außer Acht, dass sie irgendwann wirklich jemanden brauchen würde, der für sie arbeitete beziehungsweise, dass sie irgendwann ganz damit aufhören werden müsste.
"Ich kann aber nicht verlangen, dass du zwei Stunden länger bleibst und noch hilfst aufzuräumen." Beth winkte das Thema ab und ging einfach stumm ihrer Arbeit nach.
"Das werde ich aber Beth. Wenn ich persönlich dafür sorgen muss, dass du dich zu deinen Freunden setzt."
Mit einem leichten Grinsen machte Beth kommentarlos einen Schritt auf Ana zu und umarmte sie kurz und fest.
"Du bist viel zu gut Ana", gestand sie ihr ein und lächelte glücklich.
***
"Ana!", rief Beth sie trotz des Betriebs zu sich. Sie stand gerade bei ihren Freunden, um deren Bestellung aufzunehmen und wollte sie zu sich winken.
"Ja?" Mit dem leeren Tablett in der Hand machte sie eine Kurve, um kurz zu der Blonden zu gehen.
"Hallo Ana!", begrüßte Ronnie sie gleich, woraufhin sie schüchten zurückgrüßte. So ging es bis die ganze Runde, die auch genauso auf dem Sofa gesessen hatte, sie begrüßt hatte.